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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Mörder zur Rechenschaft zu ziehen.
    An ihm war es, ihren Angehörigen einen Abschluss zu ermöglichen.
    Er schlug den Independent auf, der zuoberst auf dem Stapel lag. Auf Seite drei prangte die Schlagzeile: BRIGHTON ERNEUT VERBRECHENSHAUPTSTADT VON ENGLAND. Dies bezog sich auf die Zeit um 1934, als Brighton sich in den Klauen der berüchtigten Rasiermesserbanden befand und innerhalb kurzer Zeit auf dem Bahnhof zwei Leichen in Schrankkoffern entdeckt worden waren. Das hatte der Stadt das unwillkommene Etikett VERBRECHENSHAUPTSTADT VON ENGLAND eingetragen.
    »Der neue Chief ist gar nicht begeistert«, sagte Roy Grace. »Er will das schnell erledigt haben.«
    Er warf einen Blick auf die Notizen, die Eleanor ihm gegeben hatte.
    »Gut, die neuen Ergebnisse bestätigen, dass die Organe der Opfer unter OP-Bedingungen entnommen wurden. Die Laboruntersuchungen haben Propofol und Ketamin im Gewebe nachgewiesen. Dabei handelt es sich um Narkosemittel.«
    Er legte eine Pause ein.
    »Ich habe noch mal über diese Organhandelsgeschichte nachgedacht, Roy«, meldete sich Guy Batchelor. »Der Kauf und Verkauf von menschlichen Organen sind in Großbritannien verboten. Da ein Mangel an Spenderorganen herrscht, sterben Menschen, die Herz, Lunge oder Leber benötigen, während sie auf der Warteliste stehen. Andere führen jahrelang ein elendes Leben, weil sie keine Nierentransplantation bekommen. Wie sieht es mit der Suche nach einem frustrierten Transplantationschirurgen aus?«
    »Bisher negativ«, meldete DI Mantle.
    »Und wenn wir alle Transplantationschirurgen in Großbritannien ins Auge fassen? So viele kann es ja nicht geben«, schlug Nick Nicholas vor.
    »Welche Fortschritte haben wir bei den Chirurgen, denen man die Approbation entzogen hat?«, fragte Lizzie Mantle. »Ich glaube wirklich, das wäre ein guter Anfang. Jemand, der wütend ist und das System unterwandern will.«
    »Daran arbeite ich gerade«, sagte Sarah Shenston, eine Rechercheexpertin. »Ich hoffe, dass bis morgen die komplette Liste vorliegt. Es gibt ziemlich viele.«
    »Vielen Dank, Sarah.« Grace machte sich eine weitere Notiz. »Wir sollten uns in sämtlichen britischen Einrichtungen umsehen, die menschliche Organe transplantieren.« Er schaute Batchelor an. »Es ist wichtig, den Weg nachzuvollziehen, den die Organe nehmen. Wie gelangt ein Organ vom Spender zum Patienten? Gibt es irgendwelche Ansatzpunkte für kriminelle Händler?«
    Batchelor nickte. »Ich kümmere mich darum.«
    »Wir sollten davon ausgehen, dass die Opfer irgendeine Verbindung nach Brighton oder Sussex haben. Meiner Ansicht nach spricht die Tatsache, dass sie im Küstengebiet vor der Stadt gefunden wurden, dafür.«
    Das gesamte Team nickte zustimmend.
    »Ein wichtiger Teil des Rätsels ist die Identität der Opfer. Und da scheinen wir Fortschritte zu machen. Ich habe eine interessante Information von Cellmark Forensics erhalten, die die DNA-Proben für uns untersucht haben. Ihr US-Labor, Orchid Cellmark, hat die Enzyme und Mineralien aus den Proben der Opfer untersucht. Die Ergebnisse weisen auf eine Ernährung hin, wie sie für Südosteuropa typisch ist.«
    Er trank einen Schluck Wasser und fuhr fort.
    »Dies deckt sich wiederum mit dem toxikologischen Befund. Das Blut aller drei Opfer weist geringe Spuren eines in Rumänien hergestellten Farbverdünners namens Aurolac auf. Nach Angaben der Gerichtsmediziner inhalieren vor allem rumänische Straßenkinder die Substanz, was ähnliche Auswirkungen hat wie Klebstoff. Um dies zu belegen, ist Nadiuska gestern Abend noch einmal ins Leichenschauhaus gefahren und hat weitere Untersuchungen durchgeführt, bei denen sie auch in den Nasenlöchern der Opfer Spuren dieses Farbverdünners gefunden hat.« Er schaute Potting an. »Norman, würden Sie uns bitte über Rumänien informieren?«
    Potting strahlte, weil er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, und sagte mit stolzgeschwellter Brust: »Ich habe bei Interpol nachgefragt, aber es ist immer das Gleiche mit diesen Bürohengsten. Das Wort Dringlichkeit kapieren die einfach nicht. Da können wir drei Wochen auf eine Antwort warten, und in der Vorweihnachtszeit dauert es noch länger.« Er zögerte und schaute zu Roy Grace. »Darf ich Ian Tilling in Bukarest erwähnen, Sir?«
    Grace nickte. »Norman hat Kontakt nach Rumänien, zu einem sehr angesehenen ehemaligen Polizisten aus England, der dort ein Asyl für Obdachlose leitet. Da es von vorrangiger Bedeutung ist, die Ermittlungen voranzutreiben,

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