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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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seine schrille Krawatte. »Du musst die Batterien wechseln. Sie leuchtet nicht mehr so hell.«
    »Sehr witzig, Oldtimer. Du hast wohl neue Batterien drin. Du strahlst ja förmlich!«
    »Willst du einen Kaffee?« Grace deutete auf einen Stuhl.
    »Nein, danke. Hatte gerade einen.« Branson setzte sich und bedachte seinen Freund mit einem neugierigen Blick. Dann beugte er sich vor und stützte die muskulösen Arme auf den kleinen Schreibtisch. »Wie findest du in diesem Chaos überhaupt irgendetwas?«
    »Normalerweise nehme ich die Akten mit nach Hause und sortiere sie abends, aber ich habe mein Haus an einen vierhundert Kilo schweren Gorilla vermietet, der sich an den Stromkabeln herumschwingt und alles zumüllt.«
    Branson sah plötzlich ein bisschen schuldbewusst aus. »Na ja, eigentlich hatte ich vor, ein Großreinemachen zu veranstalten, an diesem Wochenende. Du wirst das Haus nicht wiedererkennen.«
    »Das wäre nichts Neues.«
    »Die Hälfte deiner CDs steckt in den falschen Hüllen, die sortiere ich für dich. Schade nur, dass die Sammlung so beschissen ist.«
    »Und das aus dem Munde eines Mannes, der Jay-Z vergöttert?«
    »Jay-Z ist der Mann! Er ist Gott! Du bist ja von einem anderen Stern mit deinem Geschmack.« Er grinste. »Ein Gutes hat es ja, dass du dein Auto geschrottet hast. Die schreckliche Musik, die du im Wagen hattest, ist auch hinüber!«
    Grace öffnete eine Schublade, holte einen Polsterumschlag heraus und kippte sechs CDs auf den Schreibtisch. »Tut mir leid, aber ich muss dich enttäuschen.«
    »Ich dachte, der Alfa wäre fast dreihundert Meter tief gestürzt.«
    »Das schon, aber es war Ebbe. Die habe ich herausgeholt, nachdem sie das Wrack geborgen hatten.«
    Branson schüttelte betrübt den Kopf. »Egal, wann bekommst du einen neuen fahrbaren Untersatz?«
    »Ich warte noch auf das Geld von der Versicherung. Cleo hat ein kleines Motorrad, das sie nie benutzt, eine Yamaha SR 125, soviel ich weiß. Ich dachte, die könnte ich vorerst fahren. Ein bisschen was für die Umwelt tun.«
    Branson grinste.
    »Was ist denn nun wieder so komisch?«
    »Kennst du den Film Electra Glide in Blue? Darin geht es um einen Motorradcop.« In diesem Augenblick klingelte sein Handy.
    Er stand auf und trat vom Schreibtisch weg. »Glenn Branson.« Er nickte Grace entschuldigend zu. »Brian, hi, ich bin genau gegenüber, im Büro von Roy Grace. Ja, beide Zigarettenkippen, ich will nämlich wissen, ob sie von derselben Person stammen. Dann könnten wir davon ausgehen, dass er oder sie länger dort gestanden hat. Super. Danke!«
    Er setzte sich wieder und schaute Grace erneut prüfend an. »Du kannst es nicht verbergen, Kumpel.«
    »Was denn?«
    »Du grinst wie ein Honigkuchenpferd. Was ist los?«
    Roy zuckte mit den Schultern.
    »Du und Cleo?
    Das Grinsen wurde breiter.
    » Du – du bist doch nicht …« Seine Augen wurden ganz groß. »Gibt es etwas, was ich wissen sollte? Als dein Freund, meine ich?«
    Grace nickte. »Ich glaube, wir haben uns gestern Abend verlobt.«
    Branson sprang fast über den Schreibtisch. Er schlang die Arme um seinen Freund und erdrückte ihn beinahe mit seiner Umarmung.
    »Das ist ja Wahnsinn! Die beste Neuigkeit überhaupt! Eine tolle Frau hast du dir da geangelt! Ich freue mich unheimlich für dich!« Er ließ Grace los und schüttelte den Kopf. »Wow!«
    »Danke.«
    »Habt ihr schon einen Termin?«
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich muss erst den Herrn Papa kennenlernen und offiziell um ihre Hand bitten. Cleos Familie ist ein bisschen vornehm.«
    »Dann kannst du dich also zur Ruhe setzen und den Familienbesitz verwalten?«
    Grace grinste. »So vornehm nun auch wieder nicht.«
    »Irre!«
    »Und du? Wie sieht’s bei dir aus?«
    Bransons Stimmungsbarometer fiel abrupt. »Frag mich bloß nicht. Sie bumst mit jemandem. Ich muss mit dir reden, Mann. Ich brauche deine Hilfe, aber das machen wir später. Lass uns einen trinken gehen und feiern. Vielleicht auch ein bisschen quatschen.«
    Grace nickte. »Was machst du Weihnachten?«
    »Weiß ich noch nicht. Ich weiß es wirklich nicht.« Er wandte sich ab, und Roy hörte, wie seine Stimme brach. »Ich – ich kann – ich kann Weihnachten nicht mit Sammy und Remi verbringen.«
    Roy begriff, dass er sich abgewandt hatte, um seine Tränen zu verbergen.
    »Wir sehen uns später«, sagte Branson mit erstickter Stimme und ging zur Tür.
    »Sollen wir jetzt reden?«
    »Nein, lieber nachher. Danke.«
    Er zog die Tür hinter sich zu.
    Grace blieb

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