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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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engagieren müssen. Dieser wiederum hätte über die entsprechenden Landkarten verfügt und die Gewässer vermutlich wie seine eigene Westentasche gekannt. Das Abbaugebiet mag zwar nicht auf allen Karten verzeichnet sein, aber es ist relativ seicht. Wenn man eine Leiche loswerden will, würde man gewiss eine tiefere Stelle wählen. Ich würde das jedenfalls tun.«
    »Welche Stelle ist denn am tiefsten, Roy?«, erkundigte sich Potting.
    »Es gibt eine ganze Anzahl von Stellen, an denen der Kanal über sechzig Meter tief ist. Warum also eine mit nur zwanzig Metern wählen?«
    »Weil es schnell gehen musste?«, schlug Glenn Branson vor. »Wenn Leute eine Leiche am Hals haben, geraten sie oft in Panik.«
    »Aber nicht die Leute, mit denen wir es hier zu tun haben, Glenn.«
    »Vielleicht haben sie es wirklich nicht auf der Karte gesehen«, gab Bella Moy zu bedenken.
    Grace schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht ausschließen, bin aber dennoch der Ansicht, dass die Leichen womöglich mit Absicht genau dort hineingeworfen wurden.«
    »Aber ich verstehe den Grund nicht, Roy«, sagte DI Mantle.
    »In der Hoffnung, dass man sie findet.«
    »Aus welchem Grund?«, wollte Nick Nicholas wissen.
    »Weil jemand nicht gutheißt, was mit ihnen geschehen ist. Derjenige warf die Leichen dort hinein, weil die Aussicht bestand, dass sie gefunden werden.«
    »Aber wenn derjenige es nicht gutgeheißen hat, hätte er auch die Polizei anrufen können«, sagte Glenn Branson.
    »Es kann alle möglichen Gründe geben, die ihn daran gehindert haben. Ganz oben auf meiner Liste steht ein Pilot oder Skipper, der das Geld gut gebrauchen konnte, dann aber ein schlechtes Gewissen bekam. Sollte er seine Auftraggeber anzeigen, würde er sich selbst den Geldhahn zudrehen. Auf diese Weise konnte er sein Gewissen beruhigen. Er warf sie an einer Stelle ab, an der sie von einem Baggerschiff gefunden werden konnten. Sollte das nicht passieren, hätte er der Polizei vielleicht irgendwann einen Tipp gegeben.«
    Sein Team hörte schweigend zu.
    »Vielleicht liege ich ja wirklich daneben, aber ich würde gern in eine neue Richtung ermitteln. Wir überprüfen zunächst alle Boote im Hafen von Shoreham. Der Hafenmeister kann uns dabei behilflich sein, ebenso die Schleusenwärter und die Küstenwache. Wir sollten uns vor allem auf schnelle Yachten und Fischerboote konzentrieren, ebenso auf alle Boote, die man mieten kann. Glenn, du ermittelst doch im Fall des vermissten Fischerbootes. Gibt es da etwas Neues?«
    Der DS hielt einen braunen Polsterumschlag in die Höhe. »Den habe ich soeben von der Mobilfunkgesellschaft bekommen. Hierin sind alle Sendemasten verzeichnet, mit denen das Handy des Bootsbesitzers am Freitagabend Kontakt hatte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er den Kanal überquert hat, so dass wir mit etwas Glück seine Bewegungen entlang der Südküste verfolgen können. Ray Packard und ich werden uns gleich nach der Besprechung darum kümmern.«
    »Gute Idee. Aber wir können nicht sicher sein, dass die Scoob-Eee in den Fall verwickelt ist. Daher müssen wir auch die anderen Boote überprüfen.«
    Grace stellte zwei Detective Constables für diese Aufgabe ab und sah Potting an.
    »Wie gesagt, Norman, möglicherweise schauen wir uns die falschen Leute an.«
    Potting runzelte die Stirn.
    »Ich hatte Sie gebeten, sämtliche Transplantationskoordinatoren zu fragen, ob ihnen die drei Jugendlichen bekannt sind. Haben wir immer noch keine positive Rückmeldung?«
    »So ist es, Chef. Und wir haben die Ermittlungen schon weit ausgedehnt.«
    »Ich glaube, ich habe eine bessere Idee. Keine Ahnung, weshalb wir nicht schon früher darauf gekommen sind. Wir müssen alle Leute überprüfen, die auf einer Warteliste für eine Transplantation gestanden haben, weil sie Herz, Lunge, Leber oder Niere benötigen, aber inzwischen von der Liste gestrichen wurden.«
    »Es gibt sicher verschiedene Gründe, warum man Leute von einer Warteliste streichen würde, oder?«, fragte Potting.
    Grace schüttelte den Kopf. »Meines Wissens erholt sich niemand, der schon mal auf der Warteliste für eine Transplantation gestanden hat, von selbst, außer es geschieht ein Wunder. Sie werden aus zwei Gründen von der Liste gestrichen. Entweder wurde die Transplantation woanders vorgenommen oder – sie sind gestorben.«
    Sein Handy klingelte. Er erkannte sofort die deutsche Vorwahl. Das konnte nur Marcel Kullen aus München sein.
    Er hob entschuldigend die Hand und ging kurz auf den

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