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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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nickte nachdenklich. »In Phoenix auch.«
    »Also mitten in der Nacht. Mit der Mutter dort würde ich besonders gerne sprechen. Ich rufe sie heute Nachmittag an.«
    »Die Mutter in Manchester hat auch eine Tochter in Caitlins Alter. Sie anzurufen wäre einfacher. Es wäre ein guter Anfang.«
    Lynn schaute ihn an und verspürte trotz ihrer Müdigkeit und Aufgewühltheit plötzlich eine tiefe Zuneigung.
    »Gute Idee.« Sie wählte die Nummer, doch nach sechsmaligem Klingeln meldete sich der Anrufbeantworter. Dann versuchte sie es mit dem Handy.
    Als die Frau sich meldete, war im Hintergrund ein lautes Dröhnen zu hören, vermutlich fuhr sie gerade im Auto.
    »Hallo?«
    Lynn stellte sich vor und bedankte sich für die E-Mail.
    »Ich bringe gerade die Kleinen zur Schule. In zwanzig Minuten bin ich wieder zu Hause. Könnten Sie dann noch einmal anrufen?«
    »Kein Problem.«
    »Noch etwas. Marlene Hartmann ist einfach toll. Wenn Sie möchten, können Sie herkommen und meine Chelsey kennenlernen. Sie wird Ihnen gerne erzählen, welchen Albtraum sie mit dem staatlichen Gesundheitssystem durchgemacht hat. Ich kann Ihnen auch die Fotos zeigen. Geht das in Ordnung in zwanzig Minuten?«
    »Ja, wunderbar, vielen Dank«, sagte Lynn.
    Als sie einhängte, durchflutete sie eine Welle der Hoffnung.

78
    DER WIND RÜTTELTE an dem kleinen Hyundai, als Glenn Branson über die Umgehungsstraße des Hafens von Shoreham fuhr. Er kam an einigen Hubschraubern vorbei und bemerkte eine kleine zweimotorige Maschine, die gerade auf der grasbewachsenen Startbahn landete. Er bog nach rechts ab und passierte das umgebaute Lagerhaus neben dem eingezäunten Areal, in dem die Specialist Search Unit untergebracht war. Es war 12.31 Uhr.
    Wenige Minuten später saß er mit einer Tasse Kaffee im engen Besprechungsraum, der gleichzeitig als Kantine und Büro diente. An den Wänden hingen Karten, Plaketten, eine Schreibtafel und gerahmte Fotos des Teams wie auch eine Auszeichnung für besondere Tapferkeit. Durchs Fenster blickte man auf den Parkplatz und die triste graue Metallwand des Lagerhauses. Auf dem Fensterbrett stand ein Goldfischglas mit einem einsamen Fisch und einem Spielzeugtaucher darin.
    Er breitete die Fotokopie einer Admiralitätskarte aus, die er zusammen mit Ray Packard vorbereitet hatte.
    Smurf, Jonah, Arf und AIW saßen bereits am Tisch.
    Gonzo kam herein und reichte Branson eine Papiertüte. »Für Notfälle.«
    Seine vier Kollegen grinsten.
    Glenn sah verwirrt aus. »Wofür sollte ich die brauchen?«
    »Zum Reinkotzen«, sagte Gonzo.
    »Ganz schön raue See heute«, fügte Jonah hinzu.
    »Klar, an windigen Tagen wackelt das ganze Gebäude«, sagte AIW. »Daher dachten wir, angesichts Ihrer letzten Tour mit uns …«
    Tania Whitlock schaute Glenn mitfühlend an, während ihr Team ihn auf die Schippe nahm.
    »Sehr witzig«, sagte er.
    »Ich habe gehört, Sie wollen sich zu uns versetzen lassen, Glenn«, bemerkte Arf. »Weil es beim letzten Mal so viel Spaß gemacht hat.«
    »Irgendwie erinnert mich das an die Meuterei auf der Bounty«, erwiderte Glenn.
    »Also, erzählen Sie uns, worum es geht«, sagte Tania Whitlock.
    Auf der Karte war der Küstenabschnitt zwischen Worthing und Seaford abgebildet. Darauf waren drei rote Kreise mit den Bezeichnungen A, B und C eingetragen. Eine grüne gepunktete Linie verlief von der Hafenmündung von Shoreham bis zu der primitiven Skizze eines Bootes. Außerdem war auf der Karte ein großer blauer Bogen vermerkt.
    »Na gut«, sagte Branson. »Jim Towers, der Skipper der Scoob-Eee, hatte ein Mobiltelefon von O 2 . Die drei roten Kreise zeigen die Basisstationen und Sendemasten an diesem Teil der Küste an. Die Telefongesellschaft hat uns eine Übersicht der Signale gegeben, die die Basisstationen am Freitagabend von Towers’ Handy empfangen haben. Das erste Signal stammt von 20.55 Uhr, als ein Lotse und ein Hafenmitarbeiter das Boot in der Schleuse bemerkten. Das letzte Signal ging um 22.08 Uhr ein.«
    »Glenn, handelt es sich dabei um Anrufe von Jim Towers?«, fragte Sergeant Whitlock.
    »Nein, Tania. Wenn sich das Telefon im Standby-Modus befindet, sendet es alle zwanzig Minuten ein Signal an eine Basisstation. Es ist ein bisschen wie bei unserer Fahrt, als Sie der Küstenwache von Zeit zu Zeit per Funk Ihre Position durchgegeben haben.« Er war stolz auf seinen gelungenen Vergleich. »Man meldet sich sozusagen zu Hause, um zu sagen, dass alles in Ordnung ist. In der Fachsprache nennt sich das

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