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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Arf.
    Alle grinsten bis auf Tania, die erst seit wenigen Monaten verheiratet war.
    Gonzo deutete zum Fenster. »Da draußen bläst ein Sturm Stärke neun. Können Sie sich vorstellen, wie es im Augenblick auf See aussieht?«
    »Ein bisschen ungemütlich«, bemerkte Glenn seelenruhig.
    »Wenn Sie wollen, dass wir rausfahren, machen wir das natürlich«, sagte AIW. »Aber dann müssen Sie auch mitkommen.«

79
    LYNN SASS AN IHREM SCHREIBTISCH, das Headset auf dem Kopf und warf einen ungeduldigen Blick auf den Kalender, der an der Zwischenwand hing.
    Noch drei Wochen bis Weihnachten, dachte sie. Noch nie war sie so wenig darauf vorbereitet oder so wenig daran interessiert gewesen. Es gab nur ein einziges Weihnachtsgeschenk, das sie sich wirklich wünschte.
    Ihre Freundin Sue Shackleton hatte spontan 10000 Pfund zugesagt. Also fehlten nur noch 15000.
    Luke war in diesem Augenblick auf der Bank und bereitete die Überweisung von 150000 Euro an Marlene Hartmanns Transplantations-Zentrale vor. Allerdings würde er erst sein Okay geben, wenn sie alle Referenzen überprüft hatten.
    Bislang sah es gut damit aus. Lynn hatte mit der Frau in Manchester gesprochen, deren Name Marilyn Franks lautete. Die Lebertransplantation bei ihrer Tochter war in einer Klinik in Sussex, ganz in der Nähe von Brighton, durchgeführt worden und rundum erfolgreich gewesen. Marilyn Franks lobte Marlene Hartmann in den höchsten Tönen.
    Ähnlich verhielt es sich mit dem Mann aus Kapstadt. Bei ihm waren zunächst Komplikationen aufgetreten, doch die Nachsorge sei weitaus gründlicher, als er sich das hatte vorstellen können.
    Die Schwedin aus Stockholm, deren Mann ein neues Herz und eine neue Lunge erhalten hatte, war ebenfalls voll des Lobes. Alle Operationen waren in Kliniken vor Ort durchgeführt worden.
    Es war immer noch zu früh, um in den Staaten anzurufen, doch Lynn war ohnehin schon so gut wie überzeugt. Dennoch war sie es Luke schuldig, alle Referenzen gewissenhaft zu überprüfen. Es würde keine zweite Chance geben.
    Irgendwann heute Nachmittag, spätestens morgen früh, würde sie mit allen Leuten gesprochen haben und die Überweisung unterwegs sein. Die verbleibenden fünfzig Prozent mussten am Tag der Transplantation bar bezahlt werden. Damit blieben ihr höchstens ein paar Tage, um die restliche Summe aufzutreiben.
    Sie hatte vorsichtig nachgefragt, was passieren würde, wenn sie das Geld nicht zusammenbekäme, und Marlene Hartmann hatte entschieden erklärt, es sei eine Frage von alles oder nichts.
    15000. Das war immer noch eine Menge Geld, vor allem, wenn man so wenig Zeit hatte. Außerdem sollte sich der Pfundkurs gegenüber dem Euro noch weiter verschlechtern, was die Sache schwieriger machte.
    Sobald Luke die Überweisung vorgenommen hätte, würde die Zeit laufen. In den nächsten Tagen könnte Lynn jederzeit einen Anruf erhalten, nach dem ihr und Caitlin nur zwei Stunden blieben, um sich für die Fahrt in die Klinik bereitzumachen. Marlene hatte deutlich gesagt, dass man nie wissen konnte, wann sich ein Unfall ereignete, der einem das passende Organ verschaffte.
    Es war fünf Minuten vor eins. Um eins strömten die Kollegen in die Mittagspause, man konnte die Uhr danach stellen. Vor allem Katie und Jim, die neben ihr saßen und ihre Gespräche mithören konnten, sowie ihre Teammanagerin Liv Thomas würden dann außer Haus sein.
    Die Wochenprämie war an diesem Morgen auf 1450 Pfund gestiegen. Kurz vor Weihnachten wollten alle noch einmal zuschlagen, bevor die Klienten das Geld für Geschenke und Alkohol ausgaben.
    Sie konzentrierte sich ganz auf die Arbeit, ohne sich jedoch große Hoffnungen auf die Prämie zu machen, und wählte die nächste Nummer. Kurz darauf meldete sich eine schleppende Frauenstimme.
    »Mrs Hall?«
    »Wer ist denn da?«
    »Hier spricht Lynn von Denarii. Uns ist aufgefallen, dass Sie diese Woche Montag den fälligen Betrag nicht überwiesen haben.«
    »Mensch, bald ist Weihnachten. Ich muss Sachen kaufen. Was soll ich meinen Kindern sagen? Dass sie dieses Jahr keine Geschenke bekommen, weil ich an Denarii zahlen muss?«
    »Wir haben einen Vertrag, Mrs Hall.«
    »Ja, schon, dann kommen Sie doch her und erklären Sie das meinen Kindern.«
    Lynn schloss kurz die Augen. Sie hörte ein Schlucken, als hätte die Frau etwas getrunken. Dafür fehlte ihr im Augenblick einfach die nötige Energie.
    »Können Sie mir denn sagen, wann Sie Ihren Zahlungsplan wiederaufnehmen?«
    »Sie haben gut reden. Was ist denn

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