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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Minuten später meldete der Hubschrauber, der Aston Martin fahre weiterhin nach Norden. Falls er auf der Straße blieb, dachte Grace gereizt, hätte er bald die M 25, die Londoner Ringautobahn, erreicht.
    »Verdammt nochmal, wo willst du hin?«, fragte er laut.
    Eine Frage, die ihm keines seiner zweiundzwanzig Teammitglieder beantworten konnte.

111
    LYNN SCHLOSS GERADE in ihrem Zimmer die Reisetasche, als es klingelte.
    Das Geräusch erschüttete sie bis ins Mark. Sie erstarrte in blinder Panik.
    War das wieder die Polizei?
    Sie trat ans Fenster und schaute vorsichtig nach unten. Vor der Tür wartete ein türkis-weißes Taxi.
    Ihre Erleichterung war ungeheuer. Mit einem Taxi hatte sie nicht gerechnet, aber das war in Ordnung. Ein Taxi, sehr gut! Es bedeutete, dass Marlene Hartmann nichts zu verbergen hatte. Wenn sie sie von einem Taxi abholen ließ, war alles in Ordnung.
    Verdammt seien Sie und Ihre blöde Panikmache, Detective Superintendent Grace, dachte sie. Dann klopfte sie laut ans Fenster. Der Fahrer, der vor der Haustür stand, blickte hoch, und Lynn gab ihm ein Zeichen.
    Sie trug ihre und Caitlins Taschen nach unten. Neuer Optimismus erfüllte sie. Alles würde gut. Alles würde wunderbar. Sie würde Caitlin das schönste Weihnachtsgeschenk ihres Lebens machen!
    »Alles in Ordnung, Liebling! Es ist so weit!«
    Caitlin saß am Küchentisch und streichelte Max, der auf ihrem Schoß saß. Ihr Blick war auf das Foto des rumänischen Mädchens gerichtet. Das Glas mit Glukoselösung und die Tabletten waren unberührt.
    »Hast du Max Futter und Wasser gegeben, Liebes?«
    Caitlin schaute sie ausdruckslos an.
    »Liebes?«
    Ihr Optimismus erstarb, als sie die Verwirrung im Gesicht ihrer Tochter las.
    »Ich erledige das schon.«
    Sie füllte die Wasserschale, gab Futter in den Spender, hob Max sanft herunter, streichelte und küsste ihn und setzte ihn auf den Boden.
    »Max, du bewachst das Haus. Denk an deine Vorfahren.«
    Normalerweise grinste Caitlin, wenn sie das sagte, doch diesmal zeigte sie keine Reaktion. Lynn berührte sie sanft am Arm.
    »So, mein Engel, trink und nimm deine Tabletten. Dann geht’s los.«
    »Ich habe keinen Durst.«
    »Danach geht es dir aber besser. Du darfst heute Morgen nichts essen, wegen der OP.«
    Caitlin trank zögernd. Sie stand auf, das Glas in der Hand, fiel aber zurück auf den Stuhl und verschüttete etwas von der Flüssigkeit.
    Lynn schaute sie an und verspürte erneute Panik. Sie half Caitlin, das Glas auszutrinken und die Tabletten zu schlucken, lief nach draußen und holte den Taxifahrer zu Hilfe.
    Zwei Minuten später war das Gepäck im Kofferraum verstaut, und sie saßen Hand in Hand auf dem Rücksitz des Taxis.
    *
    Hundert Meter hinter ihnen funkte der grüne VW Passat, Ziel zwei sei unterwegs. Dann gab er das Nummernschild des Taxis durch. Grace wies die Kollegen an, dem Wagen in Sichtweite zu folgen.
    *
    »Wo fahren wir hin?«, erkundigte sich Lynn.
    »Das ist eine Überraschung!«
    Sie bemerkte im Spiegel, wie der Fahrer grinste.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich darf es Ihnen nicht sagen.«
    »Wie bitte?«
    »Na ja, es ist ein bisschen wie bei James Bond.«
    »Die another day« , murmelte Caitlin mit halb geschlossenen Augen. Sie kratzte sich immer schlimmer die Oberschenkel.
    Sie bogen nach links in die Carden Avenue, nach rechts in die London Road und fuhren in Richtung Stadtzentrum.
    »Na schön, Mr Bond. Haben wir eine lange Reise vor uns?«
    »Dieser Teil ist nicht so lang. Ich –« Sein Handy klingelte, und er meldete sich knapp: »Ich habe Kundschaft, melde mich später.«
    »Ein kleiner Hinweis?«
    »Reg dich ab, Frau!«, murmelte Caitlin.
    Lynn saß schweigend da, während sie durch die Stadt fuhren, mehrfach abbogen und schließlich den Bahnhof erreichten. Der Taxifahrer hielt vor dem Haupteingang.
    Ein kleiner Mann von etwa fünfzig Jahren mit billigem Anzug und fettigem Haar öffnete Lynn die Tür.
    »Sie mitkommen«, sagte er in gebrochenem Englisch. »Schnell, schnell, bitte! Ich bin Grigore.« Er lächelte unterwürfig.
    Lynn schaute ihn entgeistert an. »Wo – wo fahren wir hin?«
    Er riss sie fast aus dem Wagen, weil er so aufgeregt war, und lächelte entschuldigend.
    Der Taxifahrer holte die Taschen aus dem Kofferraum.
    Keiner von ihnen bemerkte den grünen Passat, der langsam vorbeifuhr.
    *
    Ein Funkruf ging ein.
    »Roy Grace.«
    »Sie steigen am Bahnhof aus.«
    Die Meldung erwischte ihn eiskalt.
    »Scheiße, was soll das?«
    Von dort aus fuhren vier

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