Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
und hörte kurz zu. »Okay, super!«
    Mrs Beckett und Tochter würden in zwanzig Minuten eintreffen.

113
    DC WOOLF GAB ziemlich verlegen durch, dass der braune Mercedes, in dem Lynn und Caitlin Beckett fuhren, ihnen entwischt war.
    Na toll, dachte Roy Grace, der an seinem überfüllten Schreibtisch in der Soko-Zentrale saß.
    Er konnte nur hoffen, dass der Wagen von einer Kamera registriert wurde.
    Ein Telefon klingelte, doch wieder hob keiner ab. Im Augenblick wurden sie angesichts der Berichte in den Medien mit Anrufen überschwemmt. Dabei drängten sich bereits zweiundzwanzig Leute im Raum und telefonierten, lasen oder schrieben am Computer.
    »Könnte jetzt bitte mal jemand an das verdammte Telefon gehen?«, brüllte er.
    Dann warf er einen Blick auf den Autopsiebericht zu Jim Towers, der soeben auf seinem Schreibtisch gelandet war. Die Todesursache war Ersticken durch Einatmen von Wasser. Hypoxie, also Sauerstoffmangel, und Azidose, Übersäuerung, hatten zum Herzstillstand geführt. Er arbeitete sich durch Nadiuska de Sanchas Fachchinesisch. Nun wussten sie also, dass der Mann ertrunken war. Seine inneren Organe waren unversehrt.
    Trotz der Unterschiede zu den drei anderen Todesfällen verriet ihm sein Instinkt, dass es einen Zusammenhang gab. Er würde entscheiden müssen, ob er das Wrack des Schiffes, das nun offiziell als Tatort galt, bergen ließ. Doch darauf konnte er sich jetzt nicht konzentrieren.
    Er rief ein Landkartenprogramm auf und konnte kurz darauf die Positionen des Polizeihubschraubers und der beiden Wagen, die dem Aston Martin folgten, genau erkennen. Sie befanden sich nur noch wenige Kilometer südlich der M 25. Dort gab es sehr viele Kameras, so dass man sie leicht im Auge behalten konnte.
    Dann meldete sich das Kontrollzentrum. Whiskey sieben-neun-sechs Lima Delta Yankee war soeben auf der A 283 westlich von Brighton gesichtet worden.
    Grace sprang aufgeregt auf und schoss zur Landkarte hinüber. Dann runzelte er die Stirn. Die violetten Kreise, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, waren das staatliche Southlands Hospital in Shoream und eine Schönheitsklinik namens Wiston Grange, die beide als unwahrscheinliche Ziele eingestuft worden waren. Wichtiger war jedoch, dass die Straße zu ebenjenem Kreisverkehr in Washington führte, von dem Sirius auf die A 24 gebogen war.
    Er kehrte zum Schreibtisch zurück und rief Jason Tingley an, um sich zu erkundigen, ob es zufällig eine Observierungseinheit in der Gegend von Washington gab. Das war leider nicht der Fall.
    Zehn Minuten später hatte er noch immer nichts Neues von dem Wagen gehört.
    Vermutlich hatte er sich mit der Fahrtrichtung geirrt und konnte nur hoffen, dass ein aufmerksamer Streifenwagen den Mercedes entdeckte.
    Erneut klingelte ein Telefon. Scheiße, geh doch einer ran! , dachte er.
    Sein Gebet wurde erhört.
    Allmählich zeigte er Nerven. Alison Vosper verlangte, auf den neuesten Stand gebracht zu werden, und Kevin Spinella hatte bereits vier Nachrichten hinterlassen, weil er den Termin für die nächste Pressekonferenz erfahren wollte.
    Grace holte sich eine Polizeikarte von Sussex auf den Bildschirm und starrte sie an. Was war ihm nur entgangen?
    Plötzlich funkte ihn der Beobachter aus dem Polizeihubschrauber an. Der Aston Martin hielt gerade an einer Tankstelle.
    Grace bedankte sich. Sekunden später meldete sich ein ziviles Polizeifahrzeug, das an der Zapfsäule nebenan stand und weitere Anweisungen erbat.
    »Ihr bleibt dran. Das ist alles. Ihr tankt oder tut jedenfalls so.«
    »In Ordnung. Zielperson eins steigt aus dem Wagen. Es ist allerdings eine Frau.«
    »Wie bitte?«
    »Eine Frau, Sir. Langes dunkles Haar. Fast eins achtzig, Ende zwanzig.«
    Grace war, als hätte man die Luft aus ihm herausgelassen. »Eine Frau mit langem braunem Haar? Vor einer halben Stunde war sie noch grauhaarig!«
    »Jetzt nicht mehr, Sir.«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Bedaure, nein, Sir.«
    »Bleiben Sie an ihr dran. Ich will wissen, wohin sie fährt.«
    Er wies den Hubschrauber an, zum Kreisverkehr zu fliegen und nach dem Mercedes Ausschau zu halten. Er trank seinen eiskalten Kaffee und schloss flüchtig die Augen, wobei er sich nachdenklich mit der Faust vors Kinn klopfte.
    War die Frau in dem Aston harmlos, oder war es ein Ablenkungsmanöver? Hatte DS Tanner, ein erfahrener Observierungsfachmann, einen Fehler begangen? Bei der Haarfarbe irrte man sich nicht so leicht. Der Wagen hatte vermutlich getönte Scheiben, doch bei

Weitere Kostenlose Bücher