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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Züge in der Stunde nach London. Romeo Sierra null acht Alpha Mike Lima war noch immer unterwegs in Richtung M 25. Seine Theorien über eine Klinik in Sussex gingen gerade den Bach runter. Fuhren sie etwa in eine Londoner Klinik?
    »Folgen Sie ihnen zu Fuß«, rief er panisch. »Sie dürfen sie nicht verlieren. Was immer Sie tun, Sie dürfen sie auf keinen Fall verlieren.«
    *
    Grigore trug eine Tasche, Lynn die andere, wobei sie auch noch die taumelnde Caitlin zwischen sich führten. So eilten sie durch den Bahnhof. Alle paar Sekunden schaute sich der Mann nervös um.
    »Schnell!«, drängte er. »Schnell!«
    »Verdammt, ich kann nicht schneller!«, keuchte Lynn.
    Sie eilten an den Zeitungsständen und dem Café vorbei bis zum hintersten Bahnsteig.
    »Wo fahren wir hin?«, wiederholte sie.
    »Schnell!«
    »Ich muss mich setzen«, sagte Caitlin.
    »In Minute sitzen, okay?«
    Sie stolperten auf den Parkplatz hinaus, vorbei an den Reihen der Autos bis zu einem staubigen braunen Mercedes. Grigore öffnete den Kofferraum, hob die Taschen hinein, machte eine der hinteren Türen auf und schob Caitlin auf den Rücksitz. Lynn stieg auf der anderen Seite ein. Grigore ließ den Motor an und fuhr wie ein Irrer los. Er schob den Parkschein in den Schlitz, und die Schranke ging hoch. Dann schoss er die Ausfahrt hinunter.
    *
    Der Observierungsbeamte, DC Peter Woolf, schaute entsetzt hinterher und sah seine Beförderung in der Ausfahrt verschwinden. Hastig funkte er seinen Kollegen in dem Passat an, er solle sofort zur Ausfahrt des Parkplatzes fahren.
    Doch der Passat steckte in einer Schlange genervter Autofahrer fest, die alle darauf warteten, dass der Schwachsinnige in dem Sattelschlepper, der die ganze Straße blockierte, endlich sein Wendemanöver beendete.

 

112
    MARLENE HARTMANN LIEF nervös in ihrem Büro auf und ab. Es lag im Erdgeschoss des Westflügels von Wiston Grange, einer der sechs Kliniken, die die Transplantations-Zentrale GmbH weltweit besaß. Die meisten verwöhnten Gäste, die sämtliche Annehmlichkeiten wie auch chirurgische und andere Verjüngungsmethoden in Anspruch nahmen, merkten nichts von den Aktivitäten, die in diesem Flügel hinter verschlossenen Türen abliefen.
    Von ihrem Fenster hatte sie einen wunderbaren Blick über die Downs, war gewöhnlich aber zu beschäftigt, um ihn zu genießen. Genau wie heute.
    Sie schaute zum x-ten Mal auf die Uhr. Wo steckte Sirius? Warum brauchten Mutter und Tochter so lange?
    Lynn Beckett musste von hier aus unbedingt per Fax ihre Bank anweisen, die zweite Hälfte des Geldes freizugeben. Normalerweise wartete sie auf die Bestätigung, dass die Gelder tatsächlich auf ihr Schweizer Konto gebucht worden waren, doch heute musste sie das Risiko eingehen, weil sie so schnell wie möglich das Land verlassen wollte.
    Um 15.55 Uhr ging die Sonne unter. Dann schloss der Flughafen von Shoreham. Sie musste bis spätestens halb vier dort sein. Cosmescu würde mitkommen und die sterblichen Überreste des rumänischen Mädchens dabeihaben. Das Team hier in der Klinik würde Caitlin bestens versorgen. Selbst wenn die Polizei die Klinik entdeckte, wäre die Operation schon über die Bühne gegangen, und es würde schwer sein, Beweismittel zu finden. Sie konnten Caitlin kaum wieder aufschneiden und nachsehen, ob sie neue Organe erhalten hatte.
    Sie ging in den Umkleideraum und legte Kittel und Gummihandschuhe an. Dann betrat sie den OP und nickte dem rumänischen Transplantationschirurgen Razvan Ionescu, den beiden rumänischen Anästhesisten und den drei rumänischen Krankenschwestern zu.
    Im grellen Licht der Deckenlampen lag Simona nackt und bewusstlos auf dem Tisch. Man hatte einen Schlauch in ihre Kehle eingeführt, der mit den Beatmungs- und Narkosegeräten verbunden war. In ihrem Handgelenk steckte eine Kanüle, über die sie intravenös Propofol erhielt. Aus zwei weiteren Beuteln wurden Flüssigkeiten gepumpt, die ihre Organe optimal versorgten.
    Der ultramoderne Computerbildschirm an der Wand zeigte ständig Blutdruck, Puls und Sauerstoffgehalt des Blutes an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Marlene Hartmann.
    »Ja.«
    Sie schaute wieder auf die Uhr. »Wollen Sie die Leber jetzt entnehmen?«
    Trotz seiner Erfahrung erwiderte Razvan: »Ich würde lieber auf Sir Roger warten.«
    »Die Zeit macht mir ein bisschen Sorgen. Sie könnten schon mal mit den Nieren anfangen. Ich habe Bestellungen aus Deutschland und Spanien vorliegen.«
    Dann piepste ihr Funkgerät. Sie meldete sich

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