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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Büro gewesen war.
    Und zwar erst gestern.
    Er stieg aus und kam auf sie zu, wobei seine Mantelschöße im Wind flatterten. Mehrere uniformierte Beamte in Schutzwesten tauchten aus dem Range Rover auf und positionierten sich hinter ihm.
    »Guten Tag, Mr Taylor «, begrüßte sie ihn kühl. »Oder sollte ich Sie lieber Detective Superintendent Grace nennen?«
    Er beachtete ihre Bemerkung nicht. »Marlene Eva Hartmann, ich verhafte Sie wegen des Verdachts des Menschenhandels zu Transplantationszwecken.« Er wies sie auf ihre Rechte hin. »Steigen Sie bitte aus.«
    Er hielt sie am Handgelenk fest und nickte einem der Uniformierten zu, der ihr Handschellen anlegte. »Sie soll noch einen Augenblick hierbleiben.« Dann öffnete er die Beifahrertür.
    »Joseph Baker, auch bekannt als Vlad Roman Cosmescu, ich verhafte Sie wegen des Verdachts des Mordes an Jim Towers.«
    Während Cosmescu arretiert wurde, ging Grace zur Fahrertür. Der Mann am Steuer zitterte am ganzen Körper. »Und wer sind Sie?«
    »Ich, Grigore. Bin Fahrer.«
    »Haben Sie auch einen Nachnamen?«
    »Einen was?«
    »Grigore. Und wie weiter?«
    »Ah, Dinica. Grigore Dinica.«
    »Sie sind der Fahrer?«
    »Ja, nur wie Taxifahrer.«
    »Taxifahrer?« Grace wischte sich Schneeregen aus dem Gesicht. Sein Funkgerät knisterte, doch er meldete sich nicht.
    »Ja, ja, wie Taxi. Ich nur fahre Taxi für Leute.«
    »Soll ich Sie verhaften, weil Sie ohne Erlaubnis Taxi fahren? Zusätzlich zu allem anderen, das man Ihnen vorwirft?«
    Grigore schaute ihn verständnislos an. Schweiß glänzte auf seiner Stirn.
    Grace wies Glenn Branson an, den Mann wegen Beihilfe zum Menschenhandel zu verhaften, und wandte sich wieder an die Frau.
    Doch sie kam ihm zuvor. »Detective Superintendent Grace, ich möchte Ihnen empfehlen, sich demnächst besser vorzubereiten, wenn Sie sich als Kunde meiner Firma ausgeben.«
    »Wie kommt es dann, dass Sie verhaftet werden, wenn Sie so gut vorbereitet sind?«
    »Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen«, beharrte sie.
    »Gut«, sagte er. »Dann haben Sie ja Glück. Die englischen Gefängnisse sind im Moment nämlich furchtbar überfüllt. Ich würde Ihnen nicht empfehlen, sich länger darin aufzuhalten, vor allem nicht in den Frauengefängnissen.« Er wischte sich wieder übers Gesicht. »Nun, Frau Hartmann, möchten Sie es auf die einfache oder die schwere Tour?«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir haben einen unterzeichneten Durchsuchungsbefehl für dieses Anwesen, der in wenigen Minuten zugestellt wird. Sie können uns eine persönliche Führung bieten. Wenn nicht, werden wir uns auf eigene Faust umschauen.«
    Er lächelte.
    Sie nicht.

120
    LYNN RANNTE DURCH ein Labyrinth von Räumen. Um die Sauna, das Dampfbad oder den Raum für Aromatherapie kümmerte sie sich nicht, schaute aber in den Yogaraum, das Ayurveda-Zentrum und das Regenwald-Studio.
    Immer wieder blickte sie über die Schulter, ob die Polizisten zu entdecken waren. Niemand folgte ihr.
    Atemlos stolperte sie weiter. Ihr war kalt, sie zitterte, das war ein Zeichen für einen niedrigen Blutzuckerspiegel.
    Liebling. Caitlin, Liebes. Wo bist du nur?
    Während sie weiterrannte, wählte sie zum dritten Mal Caitlins Handynummer, doch wieder meldete sich nur die Mailbox.
    Die zehn Minuten waren vorbei. Sie blieb keuchend stehen und wählte Shirley Linsells Nummer. Sie flehte um ein paar weitere Minuten und erklärte, sie seien in einem Wellnesszentrum, und sie könne ihre Tochter im Augenblick nicht finden. Zögernd räumte ihr die Transplantationskoordinatorin weitere zehn Minuten ein.
    Lynn bedankte sich überschwänglich und stand ganz still. Ihr Herz hämmerte. Sie war vor Angst wie von Sinnen.
    Bitte, Caitlin, wo bist du?
    Das Gebäude war einfach zu groß. Ohne Hilfe würde sie ihre Tochter niemals finden. Sie versuchte sich zu orientieren und rannte zurück in die Eingangshalle. Ein Polizeibeamter stand an der Tür, als würde er sie bewachen, seine Kollegen waren verschwunden.
    Sie öffnete eine Tür mit der Aufschrift PRIVAT. KEIN ZUTRITT und gelangte schließlich wieder in Marlene Hartmanns Büro.
    Sie erstarrte.
    Die Deutsche stand in Handschellen vor ihr, wirkte aber würdevoll. Hinter ihr sah Lynn zwei Polizisten in Uniform, daneben einen hochgewachsenen Schwarzen mit Glatze, und am Schreibtisch blätterte der Detective Superintendent vom Morgen einige Papiere durch. Er drehte sich um und machte große Augen, als er sie erkannte.
    »Sie haben Ihre Tochter sicher hergebracht,

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