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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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hatte. Oben auf dem Stapel befand sich die Antwort der zentralen Datenbank für Kfz-Kennzeichen, bei der er sich nach dem Mercedes vom Morgen erkundigt hatte. GX57 CKL. Er war auf einen gewissen Joseph Richard Baker zugelassen. Roy kannte die Adresse, es war ein Hochhaus nahe der Promenade, gleich hinter dem Metropole Hotel. Der Name kam ihm irgendwie bekannt vor. Es gab einen Joe Baker, der schon länger in der Halbwelt von Brighton verkehrte, wo er Saunen und Massagesalons betrieb. Es passte ins Bild, dass er um diese Zeit in einem schicken Gefährt unterwegs war.
    Er konzentrierte sich auf seine E-Mails, von denen einige dringend beantwortet werden mussten, und loggte sich dann in die aktuellen Meldungen ein. Es waren die üblichen häuslichen Streitigkeiten, Überfälle, Einbrüche, Mopeddiebstähle und Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, aber keine schweren Zwischenfälle. Er biss in sein Sandwich und wünschte sich, er hätte das All Day Breakfast mit Ei, Speck und Würstchen genommen. Er schraubte die Colaflasche auf und erinnerte sich plötzlich an das Versprechen, das er dem Reporter des Argus gegeben hatte. Er griff nach seinem Rolodex und drehte, bis er die Karte des Mannes gefunden hatte. Dann wählte er die Handynummer.
    Es hörte sich an, als wäre Kevin Spinella auch gerade beim Mittagessen.
    »Viel habe ich nicht für Sie«, sagte Grace. »Es wird keine Pressekonferenz geben. Ich veröffentliche lediglich eine Presseerklärung, und Sie bekommen sie vorab wie versprochen. Okay?«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Detective Superintendent. Ich weiß es zu schätzen.«
    »Das meiste dürften Sie ohnehin schon wissen. Das Baggerschiff Arco Dee hat die Leiche eines bislang unidentifizierten Mannes gefunden. Er müsste schätzungsweise im Teenageralter sein und wurde gestern Nachmittag zehn Seemeilen südlich des Hafens von Shoreham im ausgewiesenen Abbaugebiet gefunden. Heute Morgen hat eine Gerichtsmedizinerin die Autopsie durchgeführt. Die Todesursache ist noch nicht bekannt.«
    »Liegt das daran, dass alle lebenswichtigen Organe fehlen, Detective Superintendent?«
    Woher weiß er das schon wieder? Das war ein echtes Problem, und zwar schon seit geraumer Zeit. Woher bekam Spinella seine Informationen? Eines Tages musste er die undichte Stelle finden. War es jemand hier in der Kripozentrale oder vom Leichenschauhaus oder der Schutzpolizei?
    Er überlegte sich seine Antwort sehr genau, während er auf die unerfreulichen Kaugeräusche des Reporters horchte.
    »Ich kann bestätigen, dass der Körper vor kurzem chirurgisch behandelt wurde.«
    »Ein Organspender, was?«
    »Es wäre mir lieber, wenn Sie das noch nicht erwähnten.«
    Langes Schweigen. »Aber ich habe recht?«
    »Sie können guten Gewissens drucken, dass der Körper vor kurzem chirurgisch behandelt wurde.«
    Erneutes Schweigen. Dann ein zögerndes »Okay«. Wieder wurde gekaut. »Was können Sie mir über die Leiche sagen?«
    »Wir nehmen an, dass sie nur wenige Tage im Wasser gelegen hat.«
    »Nationalität?«
    »Unbekannt. Wir sind vor allem daran interessiert, die Identität restzustellen. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie erwähnen könnten, dass die Sussex Police um Mithilfe bittet, falls jemand von einem vermissten männlichen Teenager weiß, der kürzlich operiert wurde.«
    »Sie gehen also davon aus, dass an der Sache etwas faul ist?«
    »Es ist möglich, dass das Opfer eines natürlichen Todes gestorben ist und auf See bestattet wurde. In diesem Fall wäre die Leiche abgetrieben worden.«
    »Aber Sie schließen nicht aus, dass etwas faul ist?«
    Wieder zögerte Grace mit der Antwort. Jedes Gespräch mit dem Reporter war wie ein Schachspiel. Wenn er eine Geschichte brachte, die Grace’ Vorstellungen entsprach, könnte das sehr hilfreich sein. Wurde sie jedoch sensationsheischend aufgemacht, würde sie die Bürger von Brighton and Hove höchstens erschrecken.
    »Hören Sie«, schlug er vor, »würden Sie mir versprechen, noch nichts von den Organen zu erwähnen, wenn ich es Ihnen verrate?«
    Spinella kaute wieder. Dann hörte Grace, wie Papier oder Zellophan aufgerissen wurde. »Gut, abgemacht.«
    »Die Sussex Police behandelt dies als verdächtigen Todesfall.«
    »Super, Mann! Vielen Dank.«
    »Ich gebe Ihnen sogar noch eine Information, die nicht gedruckt werden darf. Ich lasse das Gebiet absuchen, und morgen gehen Polizeitaucher runter.«
    »Werden Sie mir verraten, was sie gefunden haben?«
    Grace versicherte, das werde er

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