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...und noch ein Küsschen!

...und noch ein Küsschen!

Titel: ...und noch ein Küsschen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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gedient, meinte er. Würde sie wohl so freundlich sein und nachsehen, ob etwas fehlte – ein sehr großer Schraubenschlüssel zum Beispiel oder eine schwere Metallvase.
    Metallvasen hätten sie nicht, antwortete sie.
    «Aber einen großen Schraubenschlüssel?»
    Nein, auch keinen großen Schraubenschlüssel. Höchstens in der Garage.
    Die Suche ging weiter. Sie wusste, dass draußen im Garten noch mehr Polizisten waren, denn sie hörte ihre Schritte auf dem Kies, und manchmal sah sie durch einen Spalt zwischen den Vorhängen das Aufblitzen einer Taschenlampe. Es war schon ziemlich spät, fast neun, wie ihr ein Blick auf die Uhr zeigte. Die vier Männer, die die Zimmer durchsuchten, machten einen müden, leicht gereizten Eindruck.
    «Jack», sagte sie, als Wachtmeister Noonan wieder einmal vorbeikam. «Würden Sie mir wohl etwas zu trinken geben?»
    «Natürlich, Mrs.   Maloney. Von dem Whisky hier?»
    «Ja, bitte. Aber nur ganz wenig. Vielleicht wird mir davon besser.» Er reichte ihr das Glas.
    «Warum trinken Sie nicht auch einen Schluck?», fragte sie. «Bitte, bedienen Sie sich doch. Sie müssen schrecklich müde sein, und Sie haben sich so rührend um mich gekümmert.»
    «Hm   …» Er zögerte. «Eigentlich ist es ja nicht erlaubt, aber einen kleinen Tropfen zur Stärkung könnte ich ganz gut brauchen.»
    Nach und nach fanden sich auch die anderen ein, und jeder wurde überredet, einen Schluck Whisky zu trinken. Sie standen recht verlegen mit ihren Gläsern herum, fühlten sich etwas unbehaglich in Gegenwart der Witwe und suchten krampfhaft nach tröstenden Worten. Wachtmeister Noonan ging aus irgendeinem Grund in die Küche, kam sofort zurück und sagte: «Hören Sie, Mrs.   Maloney, Ihr Ofen ist noch an, und das Fleisch ist noch drin.»
    «Ach herrje», rief sie. «Das hatte ich ganz vergessen.»
    «Am besten drehe ich ihn wohl aus, was?»
    «Ja, Jack, das wäre sehr nett von Ihnen. Herzlichen Dank.»
    Als der Sergeant zum zweiten Mal zurückkam, sah sie ihn mit ihren großen, dunklen, tränenfeuchten Augen an. «Jack Noonan», begann sie zaghaft.
    «Ja?»
    «Würden Sie mir einen kleinen Gefallen tun – Sie und die anderen?»
    «Wir wollen’s versuchen, Mrs.   Maloney.»
    «Nun», fuhr sie fort, «Sie alle sind doch gute Freunde meines lieben Patrick gewesen, und jetzt bemühen Sie sich, den Mann zu fangen, der ihn umgebracht hat. Inzwischen werden Sie wohl schon schrecklichen Hunger haben, denn Ihre Essenszeit ist ja längst vorbei. Ich weiß, dass Patrick   – Gott sei seiner Seele gnädig! – mir nie verzeihen würde, wenn ich Sie in seinem Hausnicht anständig bewirtete. Wollen Sie nicht den Lammbraten essen, der im Ofen ist? Ich denke, er wird gar sein.»
    «Kommt überhaupt nicht in Frage», wehrte Jack Noonan bescheiden ab.
    «Bitte», sagte sie flehentlich. «Bitte, essen Sie das Fleisch. Ich könnte keinen Bissen davon anrühren, weil es für Patrick bestimmt war, verstehen Sie? Aber für Sie ist das etwas anderes. Sie würden mir einen Gefallen tun, wenn Sie alles aufäßen. Hinterher können Sie ja weiterarbeiten.»
    Die vier Polizisten widersprachen zwar, doch sie waren tatsächlich sehr hungrig, und nach einigem Hin und Her willigten sie ein, in die Küche zu gehen und sich zu bedienen. Die Frau blieb in ihrem Sessel sitzen. Durch die offene Tür konnte sie hören, wie sich die Männer unterhielten. Ihre Stimmen klangen dumpf, wie verschleiert, da sie den Mund voller Fleisch hatten.
    «Noch ein Stück, Charlie?»
    «Nein. Wir wollen lieber nicht alles aufessen.»
    «Aber sie
will
, dass wir’s aufessen. Wir tun ihr einen Gefallen damit, hat sie gesagt.»
    «Na gut. Dann gib mir noch was.»
    «Muss eine verdammt dicke Keule gewesen sein, mit der dieser Kerl den armen Patrick erschlagen hat», bemerkte einer der Polizisten. «Der Doktor sagt, sein Schädel ist völlig zertrümmert. Wie von einem Schmiedehammer.»
    «Na, dann dürfte es nicht schwer sein, die Mordwaffe zu finden.»
    «Ganz meine Meinung.»
    «Wer’s auch getan hat – er wird so ein Ding nicht länger als nötig mit sich herumschleppen.»
    Einer von ihnen rülpste.
    «Also ich glaube ja, dass es noch hier im Haus oder im Garten ist.»
    «Wahrscheinlich genau vor unserer Nase, was, Jack?»
    Und im Wohnzimmer begann Mary Maloney zu kichern.

Mann aus dem Süden
    Die Bar des Hotels wurde um sechs Uhr abends geöffnet, und da es gleich so weit war, beschloss ich, mir ein Bier zu holen und es zum Schwimmbecken mitzunehmen,

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