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Und plötzlich gehörst du ihm...

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Titel: Und plötzlich gehörst du ihm... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merel von Groningen
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also, dich ein bisschen zurückzuhalten, ja?«
    »Ich werde mein Bestes tun.
Wenn sie sich Mike gegenüber ein bisschen normal verhalten, wird es wohl keine
Probleme geben.«
    »Okay«, sagte er lachend, »dann
sehen wir uns am Sonntag zur gewohnten Zeit wieder im Zug.«
    »Klaro. Schönes Wochenende, und
bis Sonntag!« So verabschiedeten wir uns. Der Zug fuhr weiter und eine
Viertelstunde später musste ich aussteigen. Ich griff nach meiner Tasche, warf
sie mir über die Schulter und lief durch den Gang zur Tür des Zuges, um sofort
aussteigen zu können, wenn er hielt. Es konnte alles nicht schnell genug gehen.
Es dauerte Ewigkeiten, bis der Zug endlich Stillstand und ich die Tür öffnen konnte.
Sofort sprang *ch aus dem Zug, überquerte die Gleise und schaute mich um, ob
ich Mike irgendwo entdecken konnte. Ja, ganz hinten sah ich ihn stehen! Er kam
auf mich zugelaufen. Ich rannte ihm entgegen und flog ihm um den Hals. Er gab
mir einen Kuss und sagte: »War die Fahrt einigermaßen?«
    »Ja. Wie immer, nichts
Besonderes.«
    Mike legte einen Arm um mich,
und wir gingen den Bahnsteig hinunter zum Bus. Wir wollten direkt zu meiner
Mutter fahren.
    An der Haltestelle stellten wir
fest, dass wir den Bus gerade verpasst hatten und noch eine Viertelstunde
warten mussten. Mir machte das nichts aus, denn so konnte ich noch eine Weile
mit Mike alleine sein. Doch dann begann es zu regnen, und weil Mike keine Jacke
anhatte, fing er an, verärgert hin und her zu tigern und zu schimpfen. »Komm
doch her, stell dich mit unter das Dach«, sagte ich, doch er reagierte nicht.
Ihm war anzusehen, dass ihm irgendetwas nicht passte.
    »Wir nehmen ein Taxi. Komm!«
Mike griff nach meinem Arm und zog mich zum Taxistand. Der Regen wurde immer
heftiger, deshalb rannten wir zum erstbesten Taxi, das wir sahen. Mike öffnete
mir die Tür, sodass ich mich auf den Rücksitz setzen konnte. In diesem Moment
stieg der Taxifahrer aus und sagte: »He, so geht das nicht. Das Taxi ist
reserviert. Ihr könnt hier nicht einfach so einsteigen.«
    »Nein?«, sagte Mike. »Willst du
mal sehen, was wir können?«
    Ich riss mich von Mike los und
wich ein paar Schritte zurück. Ich schaute mich um. Jeder auf dem
Bahnhofsvorplatz beobachtete uns, doch niemand wagte etwas zu tun. Ich schämte
mich zu Tode, denn auch wenn ich Mike cool fand, es war doch alles andere als
angenehm, dabei sein zu müssen, wenn er sich so aufführte. Der Taxifahrer ging
um das Auto herum auf Mike zu. Anscheinend wusste er nicht, wen er vor sich hatte.
Er wollte Mike daran hindern, ins Taxi zu steigen. In diesem Moment verlor Mike
die Beherrschung und begann den armen Mann zu schlagen und zu treten.
    Ich erschrak und wollte Mike
zurückhalten, doch ich wusste nicht, wie ich das anstellen sollte. Jeder um
mich herum wendete sich ab und tat, als sei nichts geschehen. Also musste ich
selbst etwas unternehmen. Als der Taxifahrer auf der Erde lag, begann ich an
Mikes Arm zu zerren. Sofort bekam ich einen so heftigen Schlag ins Gesicht,
dass ich mich um die eigene Achse drehte. Ich fasste mir an die Nase. Sie tat
unglaublich weh. Ob sie wohl gebrochen ist?, schoss es mir durch den Kopf.
Anscheinend erschrak Mike vor sich selbst, denn er schaute mich an und vergaß
den Taxifahrer. Der Mann öffnete die Tür und stellte eine Alarmanlage an, ein
Geräusch, das einem durch Mark und Bein drang. Hundert Meter weiter war eine
Polizeistation und davor hatte selbst Mike Respekt.
    Als er sah, dass unser Bus kam,
zog er mich am Arm hinter sich her und schubste mich durch die offene Tür
hinein. Wir setzten uns auf die hinterste Bank. Mit der Hand vor meiner Nase
schaute ich nach draußen. Ich war total durcheinander. Wie konnte er nur
glauben, mit Schlägen seinen Willen zu bekommen? Der Mann hatte doch
schließlich auch nur seine Arbeit getan.
    Mike packte meine Hände und
wollte sie mir von der Nase wegziehen. Ich blickte immer noch nach draußen und
war sprachlos vor Wut.
    »Lass mich mal sehen.« Mike zog
meine Hände weg. »Ach, das ist nicht so schlimm. Sie ist nicht gebrochen, nur
ein bisschen Blut«, sagte er. Da wagte ich es wieder, ihn anzuschauen.
    Er wischte mir mit dem Ärmel
das Blut aus dem Gesicht und küsste vorsichtig meine schmerzende Nase. Unter
ständigen Küssen sagte er: »Entschuldige, tut mir leid, ich wollte dir doch
keine verpassen. Ich habe nicht gesehen, dass du es warst. Kannst du mir noch
mal verzeihen?«
    Ich schmolz unter seinen Küssen
dahin und glaubte ihm. »Ich

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