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Und plötzlich gehörst du ihm...

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Titel: Und plötzlich gehörst du ihm... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merel von Groningen
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Recht hatte. Ich hatte mich in der Tat
unheimlich in Mike verliebt. Er vermittelte mir so ein Selbstbewusstsein und
kümmerte sich unwahrscheinlich um mich. Alles andere war mir egal, Hauptsache,
es lief für mich nach Wunsch.
    »Was machen wir morgen?«,
fragte Kelly.
    Einen Moment war es still. Dann
prusteten wir beide los. »Zu Mike!«, brüllten wir im Chor, dann drehten wir uns
um und schliefen ein.

 
     
     
    K elly!«
    Einen Moment war es still. Dann
meldete sich die Stimme wieder: »Kelly!«
    »He, Kelly!«, sagte ich mit
missmutiger Miene und schubste sie an. »Aufwachen! Paula ruft dich.«
    Sie warf einen Blick auf den
Wecker. »Mann, es ist erst neun Uhr! Ich habe noch lange nicht ausgeschlafen.«
    Jetzt wurde an die Tür
geklopft.
    »Ja, komm rein«, sagten wir
beide.
    Paula öffnete die Tür einen
Spalt. »Kelly, deine Mutter ist am Telefon.«
    »So früh schon. Will sie dich
etwa kontrollieren?«, fragte ich Kelly und vergrub meinen Kopf wieder in den
Kissen.
    Kelly stieg aus dem Bett.
»Wahrscheinlich. Sie glaubt natürlich nicht, dass wir hier sind.«
    »Warum das denn nicht?«
    »Ach, sie hat was dagegen, dass
ich mit dir und Mike unterwegs bin.«
    Ich fragte nicht weiter nach.
Stattdessen zog ich mir das Kissen noch weiter über den Kopf und murmelte, sie
solle schnell ans Telefon gehen, sonst stünde ihre Mutter bald vor der Tür.
    »Das ist nicht möglich«, sagte
Kelly fröhlich. »Sie weiß nämlich nicht, wo Paula wohnt.« Sie lachte. »Das habe
ich gut eingefädelt, was?«
    »Ja, das kann man wohl sagen«,
bestätigte ich.
     
    Nachdem ich noch eine halbe
Stunde gedöst hatte, ging ich auch nach unten. Da saßen Kelly, Wim und Paula und
tranken Kaffee. Ich holte mir auch einen Becher Kaffee aus der Küche und setzte
mich neben Kelly aufs Sofa.
    In diesem Moment klingelte das
Telefon. Es war Mike.
    »Hast du gut geschlafen?«,
fragte ich.
    »Nicht wirklich. Ich habe eine
Frau an meiner Seite vermisst. Hast du mich auch vermisst?«
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte
ich neckend. »Heute Nacht hat Kelly hier geschlafen, und wir waren viel zu sehr
damit beschäftigt, über dich zu lästern.«
    Mike musste lachen. Dann sagte
er, er habe vor, mit ein paar Freunden an den Strand zu fahren. »Kommt ihr
mit?«
    »Oh ja, prima!«, antwortete
ich. »Ich frage mal eben, ob Kelly schon etwas vorhat.« Ich bedeckte den Hörer
mit der Hand. »Mike möchte wissen, ob wir mit an den Strand wollen«, flüsterte
ich.
    »An den Strand?«, fragte Kelly
überrascht. »Bei dem Wetter?«
    »Ja. Hast du nun Lust, oder
nicht?«, sagte ich etwas ungehalten.
    »Wenn Erik mitgeht, komme ich
auch.«
    Ich nahm die Hand von der
Sprechmuschel und fragte Mike seufzend: »Kommt Erik auch mit?«
    »Nein, der muss arbeiten. Aber
Paul und Linda sind mit von der Partie.«
    Die beiden gehörten zu Mikes
Freundeskreis. Ich berichtete Kelly, was Mike gesagt hatte.
    »Na gut, ich komme mit«, sagte
sie.
    »Wann sollen wir bei dir
sein?«, fragte ich Mike.
    »Ach, ich denke mal so um vier.
Wir essen dann am Strand und danach sehen wir ja, wie spät es wird. Schläfst du
heute Nacht hier?«
    »Ich werde mal mit Paula
darüber reden.«
    »Gut, dann bis heute
Nachmittag.« Wir legten auf.
    Ich setzte mich zu den anderen
ins Wohnzimmer und erzählte, was Mike gerade gesagt hatte. Paula hatte nichts
dagegen, dass ich bei Mike schlief. Kelly würde ihrer Mutter wieder erzählen,
wir müssten zusammen auf die Kinder aufpassen, und Paula würde das Spiel
mitspielen, falls es Fragen geben sollte.

 
     
     
    A n diesem Tag waren wir schon
etwas früher zu Mike gefahren und spielten gerade zu dritt Karten, als das
Telefon klingelte. Mike ging an den Apparat. »Hallo?«
    Ich beobachtete ihn, wie er
ausgestreckt auf dem Sofa lag, die eine Hand unter dem Kopf, in der anderen den
Telefonhörer. Im Mundwinkel baumelte eine Zigarette. Sein Körper zeichnete sich
gut ab, wie er da so lag. Interessiert betrachtete ich die Tätowierungen, und
mir wurde klar, dass ich nicht einmal wusste, was da alles stand. Mike fing
meinen Blick auf. Ich erschrak. Ich fühlte mich ertappt und schaute schnell
weg. Mike begann zu lachen.
    Nach einiger Zeit legte er auf
und setzte sich hinter mich. Leise sagte er zu mir: »Du kannst sie dir ruhig
ansehen.«
    »Was?«, stammelte ich, ohne
aufzublicken.
    »Na ja, du hast dir doch meine
Tätowierungen angeguckt, oder?«
    Jetzt schaute ich ihm direkt in
die Augen. »Ja, zeig mir die Bilder. Ich bin schon ganz schön

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