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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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haben.
    Auseinandersetzungen gibt es nur darüber, wie diese Ziele erreicht werden können. Zum Beispiel kann Ihr Kind den starken Wunsch haben, Freundschaften zu schließen und zu vertiefen, aber es kann in der Gefahr stehen, sich von diesen Freunden zu stark beeinflussen zu lassen. Unsere Aufgabe als Eltern ist, unseren Teenagern zu helfen, die genannten Ziele zu erreichen. Wir müssen ihnen helfen, sich selbst und die Welt um sie herum zu verstehen, damit sie nicht plötzlich zu ungeeigneten Methoden greifen müssen, um ihre natürlichen Wünsche zu befriedigen. Die vier oben schon genannten Grundpfeiler – Hinsehen, Begleiten, Beziehung bauen, Entspannen – können Ihnen helfen, gezielte Schritte zu tun, um Ihr Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten.
Ihre Kinder gehen diesen Weg nur einmal
    Pubertät und Adoleszenz sind eine Zeit ständigen Wechsels. Teenager scheinen mit einem Fuß in der Kindheit und mit dem anderen im Erwachsenenleben zu stehen. Sie befinden sich in jenem unsicheren Zwischenstadium, das zuweilen Eltern (und auch die Teenager selbst) die Wände hochtreiben kann. Wir sind uns nicht mehr sicher, wohin unsere Kinder nun eigentlich gehören, und unsere Teenies selbst wissen es genauso wenig. Lassen Sie sich also nicht von der momentanen Situation unterkriegen, denn während Sie sich noch deswegen verrückt machen, ist Ihr Kind schon längst weitergewandert.
    Die gute Nachricht lautet:
    1. Jede Phase ist notwendig.
    2. Jede Phase geht vorüber.
    3. Jede Phase ist ein Schritt in Richtung Erwachsenwerden.
    Geraten Sie nicht in Panik, wenn Sie das Gefühl haben, die Beziehung zu Ihrem Kind bröckele auseinander. Es kann vorkommen, dass Ihr Teenager gelegentlich ein unüberhörbares „Ich hasse dich!“ an Sie adressiert. Nehmen Sie solche Gefühlsausbrüche nicht persönlich. So wie beim Kleinkind die Trotzphase vorübergeht, so wächst auch der Teenager langsam aus dieser Phase ungezügelter Aggressivität heraus. Im Normalfall wird spätestens nach vierundzwanzig Stunden zwischen Ihnen wieder alles in Ordnung sein.
    „Ich kann mich noch gut an die ‚schlimmste‘ Phase meiner Pubertät erinnern“, erzählte eine Mutter in einem Teenager-Kurs. „Es war alles wunderbar und ich hatte gute Laune – bis ich vor unserer Haustüre stand. Da überkam mich ganz unbegründet schlechte Laune. Ich hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, was meine Laune noch schlechter machte. Den giftigen Inhalt meiner brodelnden Emotionen ergoss ich dann großzügig über jeden, der es wagte, mir über den Weg zu laufen. Ich wünschte, damals hätte mir jemand helfen können, zu lernen, mit meinen starken Gefühlen angemessener umzugehen!“
    Aber triumphieren Sie auch nicht allzu schnell, wenn in Ihrem Miteinander alles glattzulaufen scheint. Eine Mutter, die wir kennen, schrieb sich als Motto auf einen Zettel: „Auch das geht vorüber!“ und klebte den Zettel an den Spiegel.
    Erinnern Sie sich noch an die Antwort, die unser Sohn Claudia gab: „Ich werde erwachsen, aber ohne die ganzen Verpflichtungen.“
    Gestehen Sie Ihrem Kind zu, wie ein Erwachsener zu denken und im nächsten Moment wie ein Kind zu reagieren oder zu spielen. Und machen Sie sich immer wieder klar: Jugendliche sind Menschen zwischen zwei Welten.
    TIPP

    Nehmen Sie sich jetzt die Zeit, die Stärken und Schwächen für jedes Familienmitglied zu notieren. Was können Sie tun, um Stärken zu fördern und im Bereich der Schwächen Wachstum zu ermöglichen?
    Machen Sie sich klar, wie Sie selbst typischerweise mit jedem Kind umgehen. Was sind die möglichen Positiv-, was die Negativposten? Was müssen Sie verändern, um das Positive zu verstärken und das Negative zu minimieren?

Kapitel 3
Beziehung geht vor!
    Das Frühstück war eine Katastrophe gewesen. Es war einer dieser Montage, wenn alle zu spät dran sind. Dave war schon früh zu einem Termin gegangen. Sohn Nummer eins schlang den letzten Löffel Müsli herunter und sagte: „Ich brauche einen Bleistift.“
    „Draußen beim Telefon liegt einer“, antwortete Claudia.
    „Ich brauch auch einen“, sagte Sohn Nummer zwei. „Ich bin bestimmt eher da als du.“
    Beide stießen die Stühle um und rasten in den Flur. Der Jüngere griff sich den Bleistift und schrie: „Erster, gewonnen!“
    „Das geht mir doch am Arsch vorbei!“, knurrte der andere.
    Das war zu viel. Claudia rastete aus. „Ich fasse es nicht. Wie vulgär drückst du dich eigentlich aus? Dir geht wohl alles am Arsch

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