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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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vorbei, wie?“
    Das Hupen des Autos, das sie mit zur Schule nahm, bot den Jungen einen Anlass für eine schnelle Flucht. Claudia blieb zurück – und brach in Tränen aus. Sie saß am Küchentisch, die Worte hallten noch im Raum und sie musste sich eingestehen, dass sie sich soeben benommen hatte wie ein außer Kontrolle geratener Teenager.
    Womit bringen Ihre Kinder Sie zur Weißglut? Und wenn es passiert, wie können Sie sie so annehmen, wie sie sind – bedingungslos?
    Als unser Sprössling noch klein war, haben wir auch Dinge bemerkt, die uns nicht gefielen: Er oder sie wollte vielleicht alles bestimmen oder war ziemlich faul oder unordentlich oder zu laut. Im Laufe der Jahre bemühten wir uns, ihm diese Eigenschaften abzugewöhnen. Aber noch immer gibt es deutliche Anzeichen von Rechthaberei oder Faulheit, und in Kombination mit dem Auf und Ab der Pubertät wirken diese Eigenschaften eher noch verstärkt. Eine Mutter berichtete: „Ich habe mich sehr bemüht, meinen Mann anzunehmen, ohne Vorbehalt, aber irgendwie habe ich diese bedingungslose Liebe nie meiner Tochter zugewendet. Eines Tages ging mir das so richtig auf:
Du wendest das, was du weißt, in dieser Situation nicht an. Du liebst deine Tochter nicht bedingungslos – sie bekommt Liebe und Anerkennung, wenn sie sich entsprechend verhält, wenn sie dich nicht in Verlegenheit bringt und du sie aller Welt als Musterbeispiel präsentieren kannst.“
    Wahrscheinlich können wir uns alle mehr oder weniger mit dieser Aussage identifizieren. Es ist schon schwierig genug, den Ehepartner anzunehmen, der ja erwachsen ist. Wie soll man da einen Teenager akzeptieren, der unter erheblichem Anpassungsdruck steht, mit sich selbst beschäftigt ist, dessen Gefühlslage an einem Tag himmelhochjauchzend, am nächsten Tag zu Tode betrübt ist, so einen richtigen Jo-Jo-Teenager?
    Manchmal neigen wir als Eltern dazu, unseren Teenagern beim Erwachsenwerden „helfen“ zu wollen, indem wir ihnen ständig sagen, was sie besser machen könnten. Das ist etwa so sinnvoll, wie wenn man einer Zimmerpflanze fortlaufend jedes Blatt abschneidet, das nicht absolut perfekt und symmetrisch ist. Offensichtlich bewirkt solch ein „Zurechtstutzen“ nichts Positives!
Eine neue Perspektive gewinnen
    Wir müssen unsere innere Liste mit Bedingungen loslassen und unsere Kinder so akzeptieren, wie sie gerade sind: mit ihren ständigen Schwankungen, ihrem Balanceakt zwischen Kindsein und Erwachsenwerden. Diese Jugendlichen sind auf der Suche nach sich selbst und nach einem Platz, an den sie passen; sie sind noch nicht fertig, sie entwickeln sich körperlich, geistig, seelisch und spirituell. Wenn wir sie so annehmen, wie sie sind, erst dann können wir sie ermutigen, zu wachsen und die Individualität zu entwickeln, die ihnen geschenkt ist. Auf diesem Weg müssen sie auch Fehler machen dürfen – ohne sich dafür verurteilt oder schlecht fühlen zu müssen.
Die Negativbrille absetzen
    Allzu oft passiert es, dass wir, statt unsere Teenager anzunehmen und ihr Potenzial zu fördern, nur noch einen Blick für ihre Fehler und Mängel haben. Das führt leicht zu Überreaktionen. Und die können rasch die Beziehung beschädigen. Der erste Schritt dahin, Ihr Kind wirklich bedingungslos zu lieben, besteht darin, sich selbst einen kritischen Blick zu gönnen. Sicher kennen Sie die Empfehlung,
den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen, bevor man den Splitter aus dem Auge des anderen entfernt
. Ein alter biblischer Rat, der auch dann sehr gut anwendbar ist, wenn die eigene Tochter oder der eigene Sohn einen mal wieder auf die Palme gebracht hat. Wir sind so mit den wechselnden Launen unserer halbwüchsigen Kinder beschäftigt und konzentrieren uns so sehr auf ihre vielen Unzulänglichkeiten, dass wir unsere eigenen Fehler gar nicht mehr wahrnehmen. Werfen Sie daher zuerst einen Blick auf Ihre eigenen Versäumnisse und entschuldigen Sie sich gegebenenfalls für Ihr eigenes Verhalten. Natürlich scheint es oft so, als sei viel dringlicher, auf die offensichtlichen Fehler Ihres Kindes hinzuweisen. Wenn Sie Ihrem Kind helfen wollen, ein verantwortlicher Erwachsener zu werden, dann werden Sie ihm ein Vorbild in der Kunst, eigene Fehler einzugestehen. Das ist sicher keine leichte Übung. Aber Sie und Ihre Kinder werden davon profitieren.
    Unsere Freundin Ursula erzählte aus ihrer Praxis im Umgang mit Teenagern Folgendes: „Unser Sohn hatte die Gabe, mich genau dort zu treffen, wo es mir am meisten wehtat –

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