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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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aufzuzwingen? Sie können damit anfangen, dass Sie die Dinge ansprechen, die Ihr Kind interessieren oder beschäftigen. Jugendliche suchen intuitiv danach, zu wissen, wer sie sind, und brauchen die Erfahrung, dass sie wichtig und als eigenständig anerkannt sind. Wie können Sie also Ihrem Kind die Erfahrung vermitteln, bedeutsam und wichtig zu sein?
Finden Sie Mentoren außerhalb der Familie
    Wenn unsere Kinder mit Fragen zu uns kommen, können wir ihnen helfen, eigene Antworten zu suchen. Manchmal sind sie auch offen für unsere Antworten und Vorschläge. Manchmal brauchen sie andere Ressourcen. Gerade Jugendliche brauchen neben den Eltern andere Erwachsene, die Rollenvorbilder für sie sein können. Und sie brauchen Freunde, mit denen sie Überzeugungen, Maßstäbe, Werte diskutieren können. Kluge Eltern halten daher Ausschau nach Erwachsenen und in etwa Gleichaltrigen, deren Einfluss auf ihre Kinder sie für wünschenswert halten.
    Ein dringender Rat: Sie sollten die Menschen kennen, mit denen Ihre Kinder Zeit verbringen. Wenn Sie nach geeigneten Mentoren suchen, können die folgenden Kriterien evtl. als Warnsignal dienen, dass die Beziehung nicht positiv sein könnte:
    • Wenn ein erwachsener gleichgeschlechtlicher Freund, eine Freundin kaum oder keine erwachsenen Freunde hat
    • Wenn jemand zu viel Zeit mit Ihrem Kind verbringt
    • Wenn jemand zu viel Zeit Ihres Kindes beansprucht und darüber verfügt
    • Wenn jemand eifersüchtig auf andere Kontakte ihres Kindes ist und Ausschließlichkeit in der Beziehung beansprucht
    • Wenn jemand ungewöhnlich viel Zuneigung und Zärtlichkeit zeigt.
    Umgekehrt sollte ein guter Mentor folgende Kriterien erfüllen:
    • ein ausgewogenes Beziehungsnetz mit gleichaltrigen Erwachsenen
    • Beziehungen zu anderen Jugendlichen außer Ihrem Kind
    • Humor und einen „guten Draht“ zu Jugendlichen
    • eine aktive, positive Rolle in einer Gemeinde, einer Jugendorganisation oder einem Verein.
    Eine sehr positive Situation erlebten wir selbst, als wir in Wien wohnten. Unsere Jungs kamen in Kontakt mit professionellen Sportlern der Aktion „Athletes in Action“. Damit begann unser „Freitags-Pfannkuchen-Treff“. Jeden zweiten Freitag brachten unsere Söhne Freunde mit zu uns. Dann gab es Pfannkuchen (später wurden die Pfannkuchen durch Popcorn ersetzt – viel einfacher und nicht so klebrig!), Tischtennis, Spiele, Sketche, Videos und Gespräche über Gott und die Welt. Die jungen erwachsenen Sportler übernahmen die Programmgestaltung. Aber im Wesentlichen ging es darum, unseren Jungs eine Peergroup zu bieten, die einen positiven Einfluss auf sie hatte.
    Zugegeben, zuerst taten wir uns recht schwer im Umgang mit dieser Altersgruppe. Aber für uns ging es hier um eines der Hauptziele in unseren Familienwerten: positive Kontakte für unsere Kinder finden und fördern. Also mühten wir uns nach Kräften, einen guten Kontakt zu den Jugendlichen aufzubauen. Glauben Sie uns, das mussten wir wirklich erst lernen! Aber es ist lernbar!
    Tun Sie alles, was Sie können, dafür, dass Ihre Kinder in einer Gruppe Gleichaltriger integriert sind, die einen guten Einfluss haben. Pflegen Sie diese Freundschaften und betreiben Sie eine „Politik der offenen Tür“. Investieren Sie den zusätzlichen Sprit und bringen Sie Ihre Kinder zum Fußball, zur Jugendband, zum Sportcamp. Eltern, die die Freunde ihrer Kinder kennen und gern mit ihnen zusammen sind, werden sich viel seltener mit dem Problem konfrontiert sehen, dass Clique oder Freundeskreis einen negativen Einfluss auf ihre heranwachsenden Kinder ausüben.
Vom Manager zum Zuschauer
    Wir können alles tun, was in unserer Macht steht, um unsere Werte und Überzeugungen zu vermitteln, aber letztlich müssen Jugendliche selbst von innen motiviert sein. Standards, Maßstäbe und Überzeugungen für das eigene Leben zu finden, ist für Jugendliche schwer, und auch für Eltern, die danebenstehen und ihre Zweifel und Fragen miterleben, ist es keine leichte Zeit. In der Elterngruppe sprach eine Mutter aus, welche Ängste sie bewegten:
    „Es macht mir schon Angst, wenn ich erlebe, wie meine Tochter Fragen stellt, Antworten sucht, ihre Zweifel zum Ausdruck bringt und Kommentare abgibt wie: ‚Ich will mein eigenes Leben leben.‘ Manchmal scheint sich ein regelrechter Kampf in ihr abzuspielen. Sie setzt sich auseinander mit allem, was die Umwelt ihr als Wert nahelegt, mit dem Wunsch, beliebt zu sein und akzeptiert zu werden. Für sie ist es
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