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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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Möglichkeit, Fehler zu machen und die Konsequenzen zu erleben, oder vielleicht mehr Achtung im Umgang mit ihnen? Ein Computerverbot wird das Problem langfristig nicht lösen, denn das Bedürfnis, das den Griff zum Computer hervorbringt, ist ja nicht gestillt.
    Das Buch
Computersüchtig. Kinder im Sog der modernen Medien
trifft folgende Aussage:
    „Was macht uns wirklich stark? Die Antwort ist banal, aber sie wird uns nicht gefallen. Denn genau das, was uns und unsere Kinder stark machen könnte, versuchen wir so gut es geht zu vermeiden: Probleme, die das Leben stellt und die – wenn es gelingt, sie zu meistern – stark machende Erfahrungen hinterlassen. Stark wird man nicht dadurch, dass man keine Probleme hat und keine Fehler macht. Im Gegenteil. Je glatter alles geht, je perfekter alles funktioniert, desto weniger sind wir gezwungen, unser Gehirn und auch unseren Körper anzustrengen. Und was nicht genutzt wird, verkümmert und wird schwach.“ 27
    Also akzeptieren Sie die Herausforderung, die Probleme und alles Weitere, um unseren Jugendlichen zu helfen, produktiv zu leben – sowohl online als auch offline! Im nächsten Kapitel werden wir uns ansehen, wie wir unseren Kindern helfen können, ihre eigenen Werte zu entwickeln und weise Entscheidungen zu treffen – zwei Fertigkeiten, die in der Online-Welt, in der wir leben, dringend benötigt werden.
    TIPP

    Informieren Sie sich über Jugendschutz und Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien. Starten können Sie etwa auf folgenden Internetseiten:
    www.klicksafe.de
    www.schauhin.de
    www.zeit.de/online/2009/07/safer-internet-day
    http://www.seitenstark.de/chat/eltern.html
    Hier finden Sie auch Hinweise auf weitere Seiten zu diesem Thema.

Kapitel 13
Werte, Überzeugungen und gute Entscheidungen
    In den bisherigen Kapiteln haben wir wichtige Aspekte im Verhältnis von Eltern und Jugendlichen betont: dass es entscheidend ist, ein gutes Beziehungsfundament zu legen – und wie das gelingen kann; wie man Kinder schrittweise in die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung begleiten kann; dass sich große Auseinandersetzungen nur für die wirklich entscheidenden Dinge lohnen und schließlich, wie man mit der Online-Welt zurechtkommt. In diesem Kapitel soll es darum gehen, wie Eltern ihren Kindern tragfähige Werte und die Fähigkeit, gute Entscheidungen zu treffen, vermitteln können.
    Helga hatte ihre 16-jährige Tochter Sabrina in der Einkaufspassage abgesetzt und genoss den Nachmittag, als das Telefon klingelte. Es war Sabrina, sie schluchzte: „Mama, du musst kommen. Ich bin in Trouble und es tut mir echt leid. Hier möchte jemand mit dir sprechen. Hass mich nicht, ja?“
    Helgas Magen fühlte sich flau an, als sie eine fremde Stimme am Telefon vernahm: „Sind Sie Sabrinas Mutter? Ich bin der Kaufhausdetektiv. Können Sie sofort kommen? Ihre Tochter hat einen Ladendiebstahl begangen. Wenn Sie sie abholen können, brauchen wir die Polizei vorerst nicht einzuschalten.“
    Auf dem Weg zum Kaufhaus fragte sich Helga immer wieder, wie das passieren konnte. Mit Sabrina hatte es noch nie Schwierigkeiten gegeben. Sie hatte eigentlich immer genügend Geld – und selbstverständlich wusste sie, dass Diebstahl nicht infrage kam.
    Helga fand ihre Tochter im Büro des Kaufhausdetektivs. Sabrina brach in Tränen aus. „O Mama, es war so blöd von mir. Tut mir echt leid, ehrlich. Aber Charlotte sagte, es sei ganz einfach und niemand würde es merken, wenn wir eine Kette nähmen. Viele von meinen Freunden machen solche Sachen. Aber ich hab’s noch nie gemacht. Und jetzt stecke ich echt im Mist. Was passiert denn jetzt?“
    Der Detektiv erklärte das weitere Vorgehen. Man würde Anzeige erstatten, aber da es der erste Vorfall dieser Art war, würde Sabrina mit einer Verwarnung davonkommen. Allerdings würde es eine Eintragung im Führungszeugnis geben. Sie hätte eine Strafe zu zahlen und zwei Jahre lang Hausverbot. Die Konsequenzen hätten schlimmer sein können, aber für eine 16-Jährige war es schon ernüchternd, zwei Jahre lang nicht mehr in ihr Lieblingsgeschäft gehen zu können.
    Weitere Konsequenzen zogen Sabrinas Eltern. Einen Monat kein Handy und kein Zugang zum Internet und dazu Hausarrest. Sie würde die große Schulparty verpassen – und das erklären zu müssen, war auch nicht gerade ein Vergnügen. Nicht nur für Sabrina, für die ganze Familie wurde es eine schwierige Zeit. Aber Sabrina lernte ihre Lektion. Ihre ältere Schwester kommentierte den Vorfall
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