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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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den Wagenheber schwang, als ich seinen Schädel in den Kotflügel des Audi TT rammte, als ich ihm Mund und Nase verklebte, als ich ihm vollends den Atem raubte, trat ich in Imries Fußstapfen. Ehe du Kritik an einem anderen Menschen übst, leg eine Meile in seinen Mokassins zurück. Ein altes Indianersprichwort. Gute Idee. An Imrie
wollte ich ganz sicher Kritik üben, und zwar nicht zu knapp. In seine Schuhe zu schlüpfen war das mindeste, was ich tun konnte.
    Deshalb passten die Spuren im Matsch neben dem Audi zu Keith Imries Sportschuhen Größe 40, die ich mir aus seiner Wohnung geliehen hatte, und nicht zu meiner eigenen Größe 41. Trag’s mit Fassung, Keith. Dieselben Schuhe hatte ich an, als ich Brian Sinclair in den Wald von Inchinnan folgte. Ich zog meine Spur durch den halben Wald, Abdruck über Abdruck. Kein Zweifel, es war derselbe Mörder wie bei Carr.
    Übrigens, um das ein für alle Mal klarzustellen: Es hat mir keine Freude bereitet, Sinclair umzubringen. Es war falsch. Es musste sein, aber es war falsch. So richtig falsch. Er schien ein netter Kerl zu sein, einer von den Guten. Trotzdem, es ging nicht anders.
    Und es war ja sowieso Imrie. Imries Füße waren durch den Wald von Inchinnan getrampelt.
    Außerdem wurden Haare von ihm auf Brian Sinclairs Kleidung gefunden. Das war verdammt schwer zu bewerkstelligen. Ich brauchte eine halbe Ewigkeit, um die Härchen vom Kragen einer seiner Jacken zu klauben. Wenn auch nicht ganz so lang, um sie sorgfältig auf Sinclair zu platzieren. Man macht sich ja keine Vorstellung davon, wie klein Haare eigentlich sind. Noch dazu hatte Imrie ziemlich helles Haar, weshalb sie bei ihm noch feiner, dünner und folglich mühsamer einzusammeln waren. Es war ein unglaublicher Akt, die Fusselchen Stück für Stück von dieser dämlichen Cordjacke zu pulen. Aber die Mühe hatte sich gelohnt.

    Jedes einzelne Härchen hatte sich gelohnt. Auf dem Kopf eines Menschen sollen circa hunderttausend Haare wachsen. Um Imrie festzunageln, hätte ich liebend gerne alle hunderttausend aufgeklaubt, Strähnchen für Strähnchen. Jedes beschissene Löckchen.
    Dann die Gartenschere. Ach ja, die Gartenschere.
    Als ich keine Verwendung mehr dafür hatte, klebte ich sie bei ihm unters Bett. Ich brauchte sie schließlich nicht mehr. Jedenfalls nicht zum Schneiden.
    Ich musste mich zusammenreißen, sonst hätte ich dem teuren Werkzeug zum Abschied einen Kuss aufgedrückt. Das hätte natürlich überhaupt nichts gebracht, im Gegenteil, doch ich hatte tatsächlich große Lust darauf. Bei dem Gedanken daran, die ganze Schmiere abzulecken, die sich mit der Zeit darauf angesammelt hatte, hätte ich fast gekotzt, aber ich hätte es hingekriegt. Scheiße, ich hatte sechs Menschen getötet, wenn ich nicht hart im Nehmen war, wer dann? Trotzdem, es wäre nicht sehr lecker gewesen. Und absolut bescheuert, die Gartenschere nach all der Mühe mit meinen eigenen DNA-Spuren zu verunreinigen.
    Natürlich ging ich das Risiko ein, dass Imrie die Gartenschere selbst entdeckte, aber dieses Risiko war sehr begrenzt. Er schien mir nicht der Typ zu sein, der ständig mit dem Staubsauger unter dem Bett herumfuhrwerkte.
    Aus demselben Grund wäre er auch kaum über die Fotografien gestolpert, die ich bei ihm deponierte, oder über die Kamera, mit der ich die Aufnahmen gemacht hatte. Ich versteckte sie so gut, dass sie einem lahmarschigen Reporter mit Sicherheit entgehen würden,
während sie einem Trupp Cops auf der Suche nach Beweisen gegen einen Serienmörder sofort in die Hände fallen mussten. Die Abzüge hatte ich selbst ausgedruckt, aber warum auch nicht? Mit diesen Fotos zur Drogerie oder zur nächsten Digitaldruckmaschine zu marschieren, wäre jedenfalls keine gute Idee gewesen.
    Carrs silberner Audi TT, Billy Hutchisons Laden samt der Wohnung darüber, Ogilvies Büro sowie sein Ford Mondeo, Raedales Tesco-Filiale, Sinclairs Zahnarztpraxis und Haus. Jedes Foto hatte ich still und leise aufgenommen, jedes trug ein Datum, das vor dem jeweiligen Mord lag.
    Nach dem Ausdrucken formatierte ich meinen Computer und setzte ihn auf Werkseinstellungen zurück. Schon davor hatte ich die Platte in regelmäßigen Abständen gelöscht, da ich wusste, dass die Cops früher oder später antanzen würden.
    Die Gartenschere, die Fotografien, die Sportschuhe, die DNA, der Kleinkram, den ich den Toten abgenommen hatte. Wer so viele Beweise serviert bekam, musste nicht groß über Tatzeiten oder Motive nachsinnen. Die schlaueren

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