Und Rache sollst du nehmen - Thriller
Beteiligung an einem tragischen Unfall im August letzten Jahres vor Gericht, bei dem ein Mädchen ums Leben gekommen war. Marjorie Ogilvie berichtete, wie bestürzt ihr Mann reagiert hatte, als ihm nachgewiesen worden war, dass er sich damals tatsächlich über der zulässigen Promillegrenze befunden hatte.
Bei dem Vorfall war sein Auto mit der elfjährigen Fußgängerin Sarah Reynolds kollidiert.
Mr Ogilvie wurde der fahrlässigen
Tötung im Straßenverkehr schuldig gesprochen. Unterdessen hat Sheriff Robert Burke das endgültige Urteil vertagt, um Hintergrundberichte abzuwarten.
»Mein Mann ist ganz sicher nicht der Typ, der sich betrunken hinters Steuer setzt«, sagte Marjorie Ogilvie. »Er muss oft an Geschäftsessen teilnehmen, und natürlich wird bei so einer Gelegenheit auch ein bisschen was getrunken, aber Wallace ist kein unverantwortlicher Mensch. Vielleicht hatte er sich ein Gläschen Wein oder auch mal einen Whisky genehmigt, um den anderen Gesellschaft zu leisten. Das gehört eben zu seinem Beruf, aber mehr war es bestimmt nicht. Ich glaube, da hat ihm irgendwer was in den Drink gemischt, oder vielleicht hat der Barkeeper aus Versehen falsch eingeschenkt. Auf jeden Fall ist mein Mann ein angesehener Bürger dieser Stadt, der sich sehr für das Wohl der Armen und Bedürftigen einsetzt. Ich finde es äußerst ungerecht, dass man nun einen Prozess, ja ich würde sogar sagen, eine Hetzjagd veranstaltet, nur weil er einen bedauernswerten Unfall hatte. Ich fühle mit den Eltern dieses jungen Mädchens«, fuhr Mrs Ogilvie fort, »aber ich frage mich doch, warum sie so starrköpfig darauf beharren, dass diese Sache durch sämtliche Instanzen geschleppt wird. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie selbst Schuldgefühle haben. Wissen Sie, wir haben auch Kinder, und uns ist klar, dass man die Kleinen nicht rund um die Uhr im Auge behalten kann. Aber wir hätten unseren Nachwuchs in diesem Alter sicher nicht ohne Aufsicht auf der Straße rumlaufen lassen. Vielleicht fragen sich die Eltern dieses Mädchens, ob ihr Kind noch am Leben wäre, wenn sie ihre Tochter ein bisschen besser erzogen hätten, oder wenn sie ihr zumindest die Grundregeln der Sicherheit im Straßenverkehr beigebracht hätten.«
Mr Ogilvie war 27 Jahre lang ohne einen einzigen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung unterwegs gewesen. Man geht davon aus, dass ihm kaum eine Chance blieb, dem Mädchen
auszuweichen, das plötzlich mitten auf der Fahrbahn auftauchte. Ein Augenzeuge, der anonym bleiben wollte, schilderte den Unfall gegenüber dem Daily Record folgendermaßen: »Es war furchtbar. Die Kleine ist einfach so auf die Straße gerannt, das Auto hatte wirklich keine Chance, noch zu bremsen. Ich glaube, das Mädchen hatte da am Straßenrand mit ihren Freundinnen rumgeblödelt. Die Kinder hier in der Gegend sind ja öfter ein bisschen ungezogen. Jedenfalls war sie sofort tot, und der arme Fahrer war total fertig, aber es war nichts mehr zu retten.«
Der Sprecher des Automobilclubs, Ronald Cooke, bestätigte, dass immer mehr Autofahrer einen hohen Preis für das »unberechenbare Verhalten« von Fußgängern zahlen müssen: »Selbstverständlich können wir Trunkenheit am Steuer nicht billigen, doch die übrigen Verkehrsteilnehmer sollten auch einen Beitrag zur Unfallvermeidung leisten. Autofahrer müssen sich darauf verlassen können, dass sich die Fußgänger an die Straßenverkehrsordnung halten.
Es kommt immer wieder zu Vorfällen, bei denen Kinder oder Jugendliche ihr Leben durch unberechenbares Verhalten aufs Spiel setzen. Damit bringen sie auch die Autofahrer in Lebensgefahr und zwingen ihnen Situationen auf, in denen Unfälle quasi unvermeidbar werden.«
Wie Mrs Ogilvie berichtete, will ihr Ehemann eine Haftstrafe möglichst vermeiden, da diese sein Engagement für wohltätige Zwecke stark beeinträchtigen würde: »Wallace arbeitet so hart für die armen Kinder unserer Stadt. Es würde ihm das Herz brechen, wenn er damit aufhören müsste. An sich selbst denkt er dabei gar nicht, aber da sich manche seiner Projekte gerade in einer kritischen Phase befinden, macht er sich große Sorgen, dass sie scheitern könnten, falls er ins Gefängnis muss. Es steht so viel auf dem Spiel, und es wäre furchtbar, wenn er den armen Kindern nicht helfen könnte. Wir hoffen sehr, dass der Richter ein Einsehen
hat und ihn vielleicht zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Dann könnte Wallace noch mehr Zeit darauf verwenden, bedürftige Menschen zu
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