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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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zustimmend.
    »Erzählen Sie mir von Ihrer Beziehung zu Christer Larsson«, bat Sandén.
    Vida Johansson und ihr Mann sahen sich an.
    »Er war ein richtiger Idiot«, sagte Göran endlich.
    »Das hat Catherine vielleicht anders gesehen, schließlich hat sie ihn geheiratet.«
    »Na ja, so muss das ja nicht unbedingt in jedem Fall laufen.«
    »Kate hat ihn gemocht, das auf jeden Fall«, warf Vida ein.
    »Was meinen Sie damit, dass es nicht in jedem Fall so laufen muss?«, wollte Sandén wissen.
    »Die Philippinen sind ein armes Land, und viele würden alles tun, um von dort wegzukommen«, erklärte Göran. »Zum Beispiel, jemanden aus dem Westen heiraten.«
    Beide Polizisten warfen reflexartig einen Blick auf Vida, sahen aber davon ab, Spekulationen hinsichtlich der Motivationen für das Eheversprechen des Paares Johansson anzustellen.
    »Aber Catherine und Christer Larsson mochten einander?«, fragte Sandén nun an Vida gewandt.
    »Zu Anfang. Kate hat ihn nie geliebt, glaube ich, aber am Anfang haben sie einander gemocht. Sie hat es wirklich versucht. Aber nach einer Weile wurde er merkwürdig.«
    »Was heißt merkwürdig?«, fragte Sjöberg.
    »Zu Anfang haben wir uns manchmal alle vier getroffen«, sagte Göran Johansson. »Christer hat damals zwar auch nicht viel erzählt, aber er war immerhin dabei und hat gelacht, wenn man einen Scherz gemacht hat. Aber von Mal zu Mal ist er wortkarger geworden, und bei den letzten Begegnungen saß er einfach nur stumm da und hat aus dem Fenster gestarrt.«
    »Nach unseren Informationen leidet er an Depressionen«, stellte Sjöberg klar.
    »Ja«, sagte Göran Johansson, »Kate hat es erzählt. Wir versuchten, ihn in das Gespräch mit einzubeziehen, aber wissen Sie, am Ende gibt man einfach auf.«
    Vida nickte zustimmend.
    »Danach hat er alleine zu Hause gesessen, wollte uns nicht mehr treffen«, fuhr sie fort. »Am Ende sind Kate und die Kinder ausgezogen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir Christer seit der Geburt von Linn noch einmal gesehen haben«, sagte Göran.
    »Eine Ehe ist wohl nicht das Richtige für ihn«, sagte Vida. »Er möchte allein sein. Er war vorher schon mal verheiratet, aber auch damals hat er sich scheiden lassen. Kate hat erzählt, dass sie die erste Frau war, mit der er seit zwanzig Jahren zusammen war.«
    Sjöberg zog eine Augenbraue hoch.
    »Ist er jemals bedrohlich aufgetreten oder aggressiv geworden?«, fragte er.
    »Davon haben wir nichts bemerkt«, antwortete Vida. »Und Kate hat nie so etwas erzählt.«
    »Auch nicht gegenüber den Kindern?«
    »Er hat sich nicht besonders viel aus ihnen gemacht. Kate hat sich allein um sie gekümmert.«
    »Schien sie unglücklich zu sein?«
    »Ich glaube, sie hat sich sehr nach Hause zurückgesehnt. Aber sie war sich bestimmt bewusst, dass sie Schweden nicht verlassen konnte – wegen der Kinder.«
    »Ist sie jemals zurück auf die Philippinen gereist, um ihre Familie zu besuchen?«, wollte Sandén wissen.
    »Nein, das hätte zu viel gekostet. Alleine mit zwei Kindern«, bemerkte Vida.
    »Sie hatte also nicht viel Geld?«
    »Nein, aber sie hat fast alles gespart, was sie verdient hat. Sie hat nur gekauft, was absolut notwendig war.«
    »Woher hat sie dann das Geld für die Wohnung am Hammarbyhamnen bekommen?«, hakte Sjöberg erwartungsvoll nach.
    »Das haben wir uns auch gefragt«, sage Göran Johansson und kratzte sich mit dem Zeigefinger am Kopf. »Wir haben es nicht so richtig zusammenbekommen. Die Wohnungen dort sind doch schweineteuer.«
    Vida schien ein weiterer Kunde einzufallen, und sie schrieb mit schnellen Bewegungen in den Block, der vor ihr lag.
    »Hat sie sich prostituiert?«, fragte Sandén ohne Umschweife.
    »Nein, das hat sie nicht getan«, sagte Vida mit Nachdruck und schaute Sandén direkt in die Augen.
    »Und da sind Sie sich ganz sicher?«
    »Absolut sicher.«
    Sie schaute wieder auf den Block und kritzelte eine weitere Angabe hinein.
    »Hat Kate einen Mann kennengelernt, der finanziell für sie und die Kinder gesorgt hat?«, fragte Sjöberg aus einer plötzlichen Eingebung heraus und wandte sich an Vida.
    »Nein, sie ...«, hob Göran an, aber Sjöberg brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen und wiederholte mit strenger Stimme:
    »Vida?«
    Eine Träne tropfte von ihrer Wange auf Sjöbergs Block, und sie wischte sie schnell mit der Spitze des Mittelfingers wieder fort. Göran Johansson warf einen fragenden Blick auf seine Frau.
    »Ich habe Kate versprochen ...«, begann sie und schaute ihren

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