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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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das hier auf eine Achse zeichne ... Äh, verd ... Åsa!«
    »Du wolltest fluchen.«
    Conny Sjöberg warf einen frustrierten Blick auf seinen zehnjährigen Sohn und schoss mit einer solchen Geschwindigkeit aus seinem Stuhl hoch, dass dieser beinahe hintenüberfiel.
    »Åsa!«, schrie er noch einmal.
    Er hörte, wie am anderen Ende der Wohnung vorsichtig eine Tür geschlossen wurde, und anschließend Åsas erst leise schleichenden, dann ärgerlich klappernden Schritte, als sie sich der Küche näherte.
    »Ich habe gerade die Jungen ins Bett gebracht!«, fauchte sie. »Sie sind gerade erst eingeschlafen!«
    »Sind sie jetzt wieder wach?«
    »Nein, aber sie hätten wach werden können.«
    »Was soll dann diese Pseudodiskussion?«
    Simon begann zu kichern, Åsa ließ sich davon anstecken, und am Ende lachten sie alle drei.
    »Geht es um Mathe?«, fragte Åsa.
    Simon betrachtete seine Mutter mit gespielter Verlegenheit.
    »Ja, mit der Juristerei, die ja mein Gebiet ist, scheint er keine Schwierigkeiten zu haben«, sagte Sjöberg. »Aber die Mathematik ... Und wenn wir schon einmal eine studierte Mathelehrerin in der Familie haben, kann ich wirklich nicht verstehen, warum gerade ich hier sitzen muss ...«
    »Weil ihr euch auf demselben Niveau befindet, Schatz. Für dich ist es leichter nachzuvollziehen, was daran so schwierig ist.«
    Åsa zwinkerte ihm zu und machte eine Handbewegung, als wollte sie ihn von dem Tisch vertreiben. Sjöberg wurde durch das Klingeln seines Handys gerettet, das von einem unbestimmten Ort irgendwo in der Wohnung herüberklang. Er stürzte aus der Küche und fand es schließlich in der Innentasche seiner Jacke, die im Flur hing.
    »Hier ist Vida«, sagte die Frau am anderen Ende mit deutlichem Akzent. »Sie wollten mit mir sprechen.«
    Sjöberg brauchte ein paar Sekunden, um in die Rolle des Kriminalkommissars zurückzufinden, aber dann sagte er mit fester und entschlossener Stimme:
    »Ja, gut, dass Sie anrufen. Wir möchten uns sehr gerne mit Ihnen unterhalten.«
    »Ich habe gearbeitet, und der Akku war leer. Eine Bekannte hat in der Kirche gesehen, dass ich diese Nummer anrufen soll. Die Polizei hat auch eine Nachricht aufgesprochen.«
    Die Polizei? Mist. Die Handynummer, die Sandén im Kindergarten bekommen hatte, gehörte also nicht zu diesem Erik.
    »Worum geht es denn?«, wollte Vida wissen.
    »Wissen Sie, was passiert ist?«
    »Passiert? Nein, keine Ahnung.«
    »Dann ist es am besten, wenn wir uns treffen.«
    »Kann es bis morgen warten? Ich bin müde.«
    »Nein«, sagte Sjöberg, »es kann leider nicht warten. Sind Sie zu Hause?«
    »Ja ...«, antwortete die Frau zögerlich.
    »Ich nehme einen Kollegen mit und komme in ungefähr einer halben Stunde zu Ihnen. Geht das? Es ist sehr wichtig.«
    »Okay. Ich wohne im Rusthållarvägen 31 in Bagarmossen. Der Türcode ist 5110.«
    Nach kurzem Zögern rief er Sandén an, der sich direkt ins Auto setzte und von Bromma in Richtung Skånegatan fuhr, wo er ihn einsammeln wollte. Sjöberg ging in das Zimmer, das sich die beiden Töchter Sara und Maja teilten, um ihnen gute Nacht zu sagen. Sie saßen auf dem Boden und überlegten sich eifrig Fragen zu einem Naturlehrpfad, den sie für ihre Mutter und ihren großen Bruder vorbereiteten. In der Küche spuckte Simon zum großen Entzücken seiner Mutter in rasendem Tempo Antworten zu einer Subtraktionsaufgabe nach der anderen aus. Sjöberg küsste seinen Sohn auf das Haar und gab ihm einen anerkennenden Klaps auf die Schulter.
    »Gut, Simon«, sagte er. »Ich habe dir doch gesagt, dass du es kannst.«
    »Mama erklärt es viel besser als du«, sagte Simon.
    »Ich weiß«, sagte Sjöberg. »Das ist ja gewissermaßen auch ihre Arbeit.«
    Åsa bekam einen Kuss auf den Mund.
    »Musst du los?«, fragte sie.
    »Die Freundin hat sich gemeldet. Sie weiß nicht, was passiert ist, deshalb müssen wir jetzt zu ihr. Jens ist auf dem Weg hierher.«
    »Aha, Jens. Der Teilzeit arbeitet und Stress vermeiden sollte«, sagte Åsa ironisch.
    »Hm.«
    »Was für ein hartes Schicksal«, sagte Åsa und legte den Kopf schief.
    »Für Jens oder für mich?«
    »Für die Filipina. Wird es spät werden?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Sjöberg und verließ sie mit der Andeutung eines Winkens.

*
    Vida Johansson war eine ausgesprochen schöne Frau von dreißig Jahren, die gemeinsam mit ihrem Mann eine Zweizimmerwohnung bewohnte. Er schaute gerade Fernsehen, als die beiden Polizisten auftauchten, schien frisch geduscht und roch nach

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