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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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ohne sie sich anmerken zu lassen präsentierte er Hamad seine Überlegungen so sachlich, wie er konnte.
    »Ich höre, was du sagst, aber meine Erfahrung sagt mir, dass die meisten Sachen so sind, wie sie erscheinen.«
    Hamads Kommentar veranlasste Sjöberg, seine Versuche aufzugeben, die Kollegen zu überzeugen, und er beschloss, die Skepsis seiner Mitarbeiter zu akzeptieren. Immerhin leitete er die Ermittlungen und sie hatten seinen Anweisungen zu folgen. Er wechselte das Thema.
    »Und der Rechner?«, fragte er.
    »Bislang habe ich noch nichts Interessantes gefunden«, antwortete Hamad. »Aber ich habe noch einiges durchzuschauen.«
    »Ich möchte, dass du auch die Papiere auf Einars Schreibtisch durchgehst. Und die im Bücherregal. Untersuch die Fälle, an denen er im Augenblick arbeitet, und die alten Fälle, und achte besonders darauf, ob jemand ein Motiv haben könnte, sich an Einar zu rächen.«
    Hamad ließ ein lang gezogenes Seufzen hören, aber Sjöberg ignorierte es.
    »Okay?«
    »Okay. Und was mache ich mit den Befragungen?«
    »Die müssen warten, bis du mit der Papierarbeit fertig bist. Es ist nicht so viel, wie es aussieht. Viel Glück.«
    »Danke gleichfalls.«
    Sjöberg fuhr das letzte Stück bis zu dem imponierenden Herrenhaus. Er stellte den Wagen auf dem Parkplatz vor einem der Flügelgebäude ab und ging über den sorgfältig geharkten Kies zum Eingang hinüber. In den gepflegten Blumenrabatten an der Hauswand waren Teile des Schnees bereits geschmolzen, und zum ersten Mal in diesem Jahr sah er Schneeglöckchen, die in weißen Grüppchen zusammenstanden und von besseren Zeiten kündeten. Für die Krokusse, mit denen sie die Rabatten teilen sollten, war es noch zu früh. Ein paar zarte Blätter hatten sich aus der harten Erde gewagt, aber sie schienen noch zu warten, bis der Frühling seine Absichten deutlicher zu erkennen gab.
    Sjöberg stieg die Treppe hinauf und drückte auf eine Klingel neben dem Eingang, aber da er kein Signal von drinnen zu hören meinte, öffnete er selbst die Tür und trat ein.
    Plötzlich befand er sich in einer höchst profanen Rezeption, die schlecht zu dem klassischen Exterieur der Immobilie passte. Hinter einer zur Hälfte verglasten Wand saß eine ältere Frau in einem weißen Kittel, deren Brille an einer Kordel um ihren Hals hing. Sie schaute zu ihm auf, als er näher kam, und öffnete die Luke mit einem freundlichen Lächeln.
    »Hallo«, sagte Sjöberg. »Ich möchte Solveig Eriksson besuchen.«
    »Oh«, sagte die Schwester mit leicht erstaunter Miene. »Sie wohnt in Raum 230. Sie nehmen den Aufzug dort hinten in den zweiten Stock. Sie hat den Raum ganz hinten links im rechten Flur, wenn Sie aus dem Aufzug kommen.«
    Sjöberg bedankte sich und ging an einer Sitzgruppe vorbei zum Aufzug, deren Design besser zu der eigentlichen Institution passte als zu der Herrenhausarchitektur. Auf dem Weg nach oben fiel ihm ein, dass er vielleicht etwas hätte mitbringen sollen, eine Blume oder eine Pralinenschachtel. Er verwarf diesen Gedanken jedoch gleich wieder, mit der Begründung, dass er schließlich aus dienstlichen Gründen hier war und wenig über Solveig Erikssons mögliche Allergien oder ihren Geschmack im Allgemeinen wusste.
    Der Flur war weiß gestrichen, und das einzige Fenster befand sich ganz am Ende des Ganges. Zwischen den Türen zu den Patientenräumen hingen gerahmte Reproduktionen klassischer Kunstwerke, und an geeigneten Stellen hatte man große Fikusse in Übertöpfen platziert. Sjöberg nahm ein Blatt zwischen Daumen und Zeigefinger und stellte fest, dass die Topfpflanzen nicht echt waren. Nichts Lebendes konnte so fern vom Sonnenlicht gedeihen. Er ging bis zu der letzten Tür auf der linken Seite und klopfte an. Erst leise und vorsichtig, aber als er keine Antwort bekam, klopfte er mit deutlich mehr Nachdruck. Auch jetzt war nichts aus dem Zimmer zu hören, also drückte er die Klinke herunter und die Tür glitt auf.
    Wie in einem Film saß die Frau mit dem Rücken zu ihm auf einem Stuhl am Fenster und hatte eine Decke über die Beine gelegt. Mit den Unterarmen auf den Lehnen saß sie regungslos da. Der helle Raum war zu seinem Erstaunen sehr persönlich eingerichtet. Es war ein Eckzimmer, und in beiden Fenstern standen echte Pflanzen in fantasievoll gestalteten Töpfen. An den Wänden hing richtige Kunst, vielleicht nicht teuer, aber echt. Das Bett, das an der Wand zum Flur stand, war sorgfältig gemacht; eine altmodische Flickendecke diente als

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