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Und tot bist du

Und tot bist du

Titel: Und tot bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Außerdem braucht uns das nicht zu stören. Niemand kennt dich. Und wer sollte mich verdächtigen? Wir tun dem Kind ja nicht weh. Außerdem kann ich beobachten, was weiter passiert, denn ich bin zum Schneeschaufeln vor der Villa eingeteilt, und es soll weiterschneien. Ich werde es als erster wissen, wenn sich die Bullen dort blicken lassen. Ich rufe Dalton an und sage ihm, er soll das Geld morgen abend in seinen Briefkasten legen.
    Dann ist der Junge Weihnachten wieder zu Hause. Und wenn er die Polizei verständigt, hört er nie wieder von uns.«
    »Und was machen wir mit dem Kind, falls er sich tatsächlich an die Polizei wendet?«
    »Dasselbe, was wir sowieso vorhatten, nachdem wir das Geld kriegen. Egal, wie es läuft, du setzt den Jungen einfach in einer Kirche in New York ab. Ihre Gebete werden erhört werden.«
    Für Betty klang das so, als würden sie wieder die Schule verwüsten, ohne dabei erwischt zu werden. Pete und sie würden es nie übers Herz bringen, dem Kleinen etwas zu tun – ebensowenig, wie sie auch nur im Traum daran gedacht hätten, die Schule niederzubrennen.
    Pete meldete sich nervös. »Du hättest schon vor Stunden in Somerville sein sollen.«
    »Das wäre ich auch, wenn du dich darum gekümmert hättest, daß deine Schrottlaube anständige Reifen hat«, zischte Betty.
    »Was soll das heißen?«
    Während sie ihm berichtete, was geschehen war, wurde ihre Stimme immer lauter.
    Er unterbrach sie. »Jetzt sei still und hör mir zu. Die Sache ist abgeblasen. Vergiß das Geld. Kein Kontakt mehr mit der Familie. Wo ist das Kind?«
    »Keine Ahnung. Ich bin im Krankenhaus aufgewacht.
    Offenbar ist der Junge weggelaufen, bevor die Polizei mich fand.«

    »Wenn er redet, wird man dich mit der Entführung in Verbindung bringen. Weiß jemand, daß du ein anderes Auto gemietet hast?«
    »Nur der Taxifahrer.«
    »Okay. Laß den Wagen irgendwo stehen und verdrück dich. Vergiß nicht, niemand kann uns die Schuld am Verschwinden des Jungen in die Schuhe schieben.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, schimpfte Betty und knallte den Hörer hin.
    »Sir, bis jetzt ist noch kein Kind als vermißt gemeldet«, sagte der Polizist zu Henry. »Aber ich bringe den Jungen ins Revier: wenn ihn niemand abholt, wird sich das Jugendamt um ihn kümmern. Aber wahrscheinlich gibt es irgendwo zwei sehr besorgte Eltern, die schon nach ihm suchen.«
    Sie saßen in der Bibliothek in Drumdoe. Mitten im Raum erhob sich der riesige, noch immer ungeschmückte und leicht schiefe Christbaum. Seit Sunday Jacques’ Gesicht am Fenster gesehen hatte, hatte sich niemand mehr um den Baum gekümmert. Als der Junge bemerkt hatte, daß er entdeckt worden war, hatte er versucht davonzulaufen. Aber Henry hatte ihn erwischt. Da er auf ihre behutsamen Fragen beharrlich schwieg, hatte Henry die Polizei verständigt, während Sunday dem Jungen die Winterjacke auszog. Sanft hatte sie ihm die steifgefroren Finger massiert und dabei ständig auf ihn eingeredet. Sie hatte gehofft, sein Vertrauen gewinnen zu können, denn der ängstliche Blick in seinen blaugrünen Augen ging ihr bis ins Mark.
    Nun kauerte der Polizist vor dem Kind. »Er muß fünf oder sechs Jahre alt sein, meinen Sie nicht, Sir? Der Sohn meiner Schwester ist etwa in diesem Alter und ungefähr genauso groß.« Der Polizist lächelte Jacques an. »Ich bin Polizist, und ich werde dir helfen, deine Mama und deinen Papa wiederzufinden. Bestimmt suchen sie überall nach dir. Wir fahren jetzt mit meinem Auto in ein Haus, wo sie dich abholen können. Einverstanden?«
    Als er den Jungen an der Schulter faßte und ihn zu sich zog, wich dieser mit angstverzerrtem Gesicht zurück. Er preßte sich an Sunday und klammerte sich schutzsuchend mit beiden Händen an ihren Rock.
    »Er fürchtet sich zu Tode«, sagte Sunday. Sie kniete sich neben den zitternden Jacques und legte den Arm um ihn.
    »Officer, können Sie ihn nicht einfach hierlassen? Sicher melden sich seine Eltern bald. Während wir warten, kann er uns helfen, den Baum zu schmücken. Magst du, Kleiner?«
    Sunday spürte, wie der Junge sich an sie schmiegte.
    »Magst du?« wiederholte sie. Als das Kind nicht antwortete, meinte sie: »Vielleicht ist er taub.«
    »Oder stumm«, stimmte Henry zu. »Officer, ich glaube, meine Frau hat recht. Hier ist er in Sicherheit und sitzt im warmen Zimmer. Er kann mit uns zu Abend essen, und bis dahin haben Sie gewiß herausgefunden, wie er heißt und wer seine Eltern sind.«
    »Ich fürchte, das geht nicht,

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