Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
nichts aus.«
    »Ich scherze nie über Haare. Wo ist denn überhaupt dein psychopathischer Boss? Ich hätte erwartet, dass er wie der wahr gewordene Alptraum eines Modedesigners mit mindestens vierzig oder fünfzig seiner Sklaven hier auftauchen würde, um sich ein bisschen in Schadenfreude zu üben.«
    Dennis zog eine Grimasse. Wahrscheinlich hielt er es für ein Lächeln. Jetzt wurde er richtig sauer. Gut. »Er tötet Eric und Tina. Aber er wird bald hier sein.«
    Ich hörte auf zu grinsen. Einer der Gründe, warum ich mich so forsch gegeben hatte, waren Eric und Tina. Bestimmt aber spielte die absurde Tatsache, dass ich halb nackt an einen Steinaltar gefesselt war, dabei ebenfalls eine Rolle. Aber insgeheim hatte ich gehofft, dass Eric und Tina kommen und mich retten würden.
    314

    »Der Tag, an dem Nostro sich Eric Sinclair überlegen zeigt, ist der Tag, an dem ich . . . « Mir fiel nichts ein, was so aberwitzig war.
    ». . . den Kopf abgeschlagen bekomme«, beendete Dennis hilfreich den Satz.
    »Hmm.«
    »Natürlich habe ich meine Stammesfreunde benachrich-tigt, sobald ich dich in meiner Gewalt hatte. Einige von uns haben dich hierhergebracht, und der Rest hat Sinclairs Haus in Brand gesteckt. Wer flüchtete, wurde von uns mit einer Dusche aus Weihwasser empfangen, denn wir hatten das Herrenhaus komplett umstellt. Aber ich bin sicher, dass keiner es geschafft hat. Vampire brennen sehr gut.«
    Ich fluchte. Das herrliche viktorianische Haus, voll bis unters Dach mit wertvollen Antiquitäten. Und meine neuen Schuhe! Und Sinclair und Tina und die Damen und die Typen aus Dennis’ Harem! Und meine neuen Schuhe!
    Es war alles meine Schuld. Sinclair und Nostro hatten sich jahrelang bekriegt, aber jetzt, da ich auf der Bildfläche erschienen war, eskalierte die Situation. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätten sie sich für weitere fünfhundert Jahre mit der Pattsituation arrangiert. Ich hatte alles vermasselt und würde niemals die Chance bekommen, es wiedergutz-umachen.
    »Du Dreckskerl«, sagte ich hilflos.
    »In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt«, sagte er leichthin. »Ich fürchte, ich kann nicht länger auf Nostro warten. Jetzt mache ich dich fertig, dann können wir mit dem Feiern beginnen. Außerdem ahhhh . . . «
    315

    Ich erstarrte. Eine lange Metallklinge hatte seinen Hals durchbohrt. Als ich endlich wieder meinen Augen traute, zog Tina bereits das Schwert aus Dennis’ Hals und schwang es erneut. Er duckte sich weg. Sie drehte sich blitzschnell und ließ das Schwert auf die Ketten an meinen Füßen heruntersausen. Und noch einmal. Und . . .
    »Hinter dir!«
    Sie wirbelte herum, duckte sich, und Dennis’ Klinge zischte über ihren Kopf hinweg. Ich trat mit den Füßen und zog an meinen Fesseln, so fest ich konnte. Ihre Schläge hatten die Ketten bereits fast durchtrennt.
    Plötzlich lösten sie sich, und ich schwang meine Beine über den Kopf, um Schwung zu holen. Jetzt stand ich aufrecht dort, wo sich vorher mein Kopf und meine Hände befunden hatten. Die Ketten fraßen sich in meine Handgelenke, aber ich beachtete den Schmerz nicht.
    Ich stützte mich mit meinem ganzen Gewicht gegen den Altar und zog so fest ich konnte. Ich hörte ein Reißen, das nicht nur von den Ketten stammte, und dann war ich frei.
    Atemlos rief ich »Du Arschloch« und drehte mich um.
    Jetzt, da ich wusste, dass Tina überlebt hatte, konnte ich meine Wut ganz auf die verlorenen Schuhe konzentrieren. Und mein Zorn würde gewaltig sein! »Jetzt wirst du bekommen, was du . . . Igitt!«
    Tina kniete vor mir, hielt Dennis’ Kopf an den Haaren und wollte ihn mir mit unbewegter Miene überreichen.
    »Majestät, ich bitte um Vergebung für die Schmach, die Ihr erdulden musstet, und biete Euch als Wiedergutma-chung den Kopf Eures Feindes . . . «
    316

    »Leg das Ding weg«, sagte ich ungeduldig. »Ich kann mich nicht mit dir unterhalten, wenn du seinen Kopf wie eine verdammte Rumbakugel schwenkst.«
    »Sofort, Majestät.«
    Sie ließ seinen Kopf fallen; ich dagegen riss sie auf die Beine, um ihr einen herzhaften Kuss auf den Mund zu geben. »Der ist dafür, dass du immer zur rechten Zeit erscheinst.« Ich küsste sie noch einmal. »Und der dafür, dass du dem Bösen den Kopf abgeschnitten hast.« Schmatz!
    »Und der, weil du so niedlich bist.« Schmatz! »Und der, weil du nicht tot bist.«
    »Aber klar«, sagte sie und schob mich mit dem Ellbogen fort, »jetzt, wo wir keine Zeit haben, seid Ihr ganz anhänglich. Wir müssen

Weitere Kostenlose Bücher