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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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Sicherheitsgründen leider nicht gestatten. Sie müssen den Behälter hier in der Sicherheitszone lassen, denn alle leicht entzündlichen Stoffe reagieren auf elektromagnetische Felder. Und von denen haben wir hier im Haus genug, glauben Sie mir.«
    »Elektroma-was?«, fragte ich und blinzelte ein-, zweimal mit den Wimpern.
    »Es ist gefährlich«, fasste der Wächter zusammen. »Der Treibstoff kann sich entzünden, und das wollen Sie doch nicht?«
    »Aber ich muss das mitnehmen, der Vorsitzende will es doch sehen! Und so schlimm kann das doch nicht sein«, erhob ich Einspruch. »Man sieht diese Elektromagneten doch gar nicht.«
    Der Blick, den ich von ihm erntete, sprach Bände - er hielt mich für dümmer, als die UI-Sec erlaubte. »Lassen Sie das Gefäß hier, Miss.«
    »Das wird dem Herrn Müller nicht gefallen.« Doch ich gehorchte und stellte das Gefäß vorsichtig auf die kleine Taschenablage außen an der Sicherheitskabine. »Wenn er sauer ist, dann sage ich, dass Sie schuld sind.«
    »In Ordnung, Miss.« Er beäugte den Behälter vor seiner Nase unglücklich, wandte sich aber Wauzi zu. Er hielt respektvollen Abstand zu dem Beta und warf nur einen Blick in den länglichen Koffer. Dann deutete er auf das Rohr, das darin war. »Was ist das?«
    »Stativ«, knurrte Wauzi unfreundlich und streckte den Kopf vor, so dass er sich dem Gesicht des Wächters bedrohlich näherte. Natürlich sabberten die Lefzen dabei.
    Der Wächter zuckte angewidert zurück, kräuselte die Nase und winkte uns durch die Schranken. »Folgen Sie dem Gang zur Linken und nehmen sie die dritte Tür rechts. Herr Müller hat bestätigt, dass er Sie und die … Dame…
    erwartet, Sir.«
    Cross bedankte sich, dann folgten wir dem ausgewiesenen Gang mit den gelben Bodenmarkierungen, der von Halogenleuchten erhellt wurde. Unauffällig sah ich mich nach dem Wächter um.
    »Folgt er uns?«, fragte Cross.
    »Tut er. Er hat erst mit den anderen Wächtern gesprochen.«
    Wauzi knurrte wieder lauter. »Wenn ich den zwischen die Zähne bekomme…«
    »Vorsichtig mit dem, was du sagst«, wies Cross ihn mit gesenktem Kopf zurecht. »Auch hier sind überall Kameras.«
    Tatsächlich befand sich an jedem Ende des Gangs eine Kamera und leitete vermutlich unsere Bilder an die interne Sicherheitszentrale weiter. Auch ich hütete mich im wahrsten Wortsinne, den Kopf zu heben.
    Dann entdeckten wir die rot lackierte Tür in dem Gang vor uns, hinter der, wie Winslow uns erklärt hatte, der Terminal-Raum mit den Hauptservern stand. Cross hängte Winslows Baby - die Kugel - direkt über der Tür unter die Decke, wo sie hoffentlich außerhalb der Sichtweite jeglicher Kameras schwebte. Mit ein bisschen Glück würde der Wächter sein mutmaßlich defektes Ohrstück gegen ein neues austauschen wollen. Wie sollte er auch ahnen, dass kein Wackelkontakt schuld an dem Verbindungsfall war, sondern Cross’ Störsender?
    Ich sah noch einmal zurück und stellte zufrieden fest, dass der Wächter seine Swipecard - sie war golden - nutzte, um die rote Tür zu öffnen. Die Minidrohne - Winslows Baby - huschte durch den Spalt, bevor er sich wieder schloss. Ich atmete erleichtert auf. »Treffer, versenkt.«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass Winslow die Sicherheitsanlagen so umgepolt bekommt, dass wir die anderen Räume auch betreten können«, erwiderte Cross leise. »Hoffentlich gibt sie den anderen bald Bescheid.«
    »Sie hat gesagt, dass es nicht ganz leicht sein dürfte. Sie wird Zeit brauchen«, flüsterte ich zurück. Dann spürte ich ein dumpfes Vibrieren von jenseits der Station, so stark, dass ich mir den Kopf halten musste. Was ging da vor?
    Doch Cross bemerkte nichts. »Also müssen wir ein bisschen Geduld haben«, erwiderte er. »Wenn wir hier eingeschlossen werden, bis die UI-Sec eingetroffen ist, sortieren die mit der groben Kelle aus, wer verhaftet wird und wer nicht.«

    »Na super, warum habe ich den Eindruck, dass ich zu den üblichen Verdächtigen gehören würde?«
    »Weil du zu den üblichen Schuldigen gehörst?«, fragte Cross augenzwinkernd. Doch er wurde sofort wieder ernst.
    »Möglich«, entgegnete ich. »Also probieren wir es erst über Müller.«
    Nacheinander betraten wir den halbdunklen Saal mit der Aufschrift »Presse« unbehelligt. Wir standen im oberen Bereich eines Raums, in dem wie in einem nach unten abfallenden altmodischen 2D-Kino mehr als zwanzig leere Reihen mit sicher ebenso vielen leeren Sitzen angebracht waren. Statt einer Leinwand stand ein

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