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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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Kameraleute kommen auch gleich noch, also nicht wundern.«
    »Was ist mit dem da?« Der Wächter deutete auf Wauzi.
    »Der hat natürlich keine ID. Er stammt aus den Minen und trägt die Kamera«, sagte Cross und deutete auf den länglichen großen Koffer, den Wauzi über dem Rücken hielt. In der Brust des Betas grollte es leise. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Hat er einen Barcode im Ohr?«
    »Sicher. Toben Sie sich aus.«
    Der Wächter überprüfte die Logs. »Sie sind hier nicht vermerkt. Da muss ich mich rückversichern, Sir, das verstehen Sie sicher.« Er tippte auf sein Funkgerät im Ohr.
    »Natürlich«, sagte Cross gelassen.
    Ich teilte seine Ruhe nicht, sondern hatte die Hand in der Tasche auf einem von drei Schraubenziehern, die ich eingesteckt hatte. Müller sollte uns doch akkreditieren - warum war das nicht geschehen?
    »Was zum …?« Der Gardeur tippte noch ein-, zweimal auf das Gerät im Ohr, doch offenbar nicht zu seiner Zufriedenheit. Dann hob er ein kleines Scangerät und probierte es an einem Testbarcode aus, doch es leuchtete nach jedem Versuch rot. »Verdammte Technik.« Er lächelte entschuldigend und griff zu einem klassischen Telefonhörer. Das Gespräch war kurz. Der Mann wandte sich uns stirnrunzelnd wieder zu. »Sir, Ma’am, Ich muss leider Ihre Identity Cards einbehalten.«
    Ich zog meine Hand mit dem Schraubenzieher langsam aus der Tasche, doch Cross legte mir die Hand auf die Schulter. »Wieso das?«, fragte er.
    »Sie bekommen stattdessen diese gelben Swipecards hier. Das autorisiert Sie für den Aufenthalt in den Räumen mit den gelben Fußbodenmarkierungen. Tragen Sie die Swipecards immer bei sich. Verlassen Sie die gelben Markierungen nicht. Wenn Sie einen Raum ohne Swipecard betreten, werden Sie wegen unautorisierten Zutritts verhaftet. Wenn Sie einen grünen oder roten Raum mit einer gelben Swipecard betreten, werden Sie dort eingesperrt und sämtliche Systeme werden verschlüsselt, bevor Sie wegen unautorisierten Zutritts verhaftet werden.
    Also bitte halten Sie sich an die gelben Räumlichkeiten, Sie unterbrechen sonst den Arbeits-fluss der Mitarbeiter hier.«
    »Das klingt kompliziert«, warf ich im Blondinen-Tonfall ein und kaute auf meinem Kaugummi herum. Insgeheim entspannte ich mich aber und ließ den Schraubenzieher, wo er war. Ich hätte durch den dünnen Schlitz in dem Panzerglas auch extrem gut zielen müssen, um damit irgendetwas zu erreichen.
    Glücklicherweise hatte der Wächter nichts bemerkt. »Das ist ganz simpel, Miss.« Er hob die gelbe Karte. »Gelbe Karte - gelbe Räume.« Er hob eine rote Karte. »Rote Karte - rote Räume.« Er hob wieder die gelbe Karte. »Gelbe Karte - keine roten Räume. Verstanden?«
    »Okay, das verstehe ich. Gelb - gelb«, trällerte ich in aufgesetzter Fröhlichkeit.
    Er warf mir einen irritierten Blick zu.
    »Was ist mit ihm?« Cross deutete mit dem Daumen auf Wauzi.
    »Mein ganzer Funk scheint ausgefallen zu sein, daher kann ich seinen Chip nicht prüfen - das Gerät ist drahtlos mit dem System verbunden. Ich muss Ihnen da vertrauen.«
    »Der ist handzahm«, sagte Cross lächelnd.
    Als Wauzi wieder dieses dunkle Grollen im Bauch begann, hieb ich ihm den Ellbogen in die Seite. Der Wächter sah mich misstrauisch an, doch ich grinste bloß. »Sehen Sie?«
    »Natürlich«, erwiderte er. »Heften Sie ihm irgendwo diese gelbe Karte an. Und bitte passen Sie gut darauf auf, dass er sich an die Beschränkungen hält, denn das System ist unfehlbar. Bitte treten Sie einzeln hier herüber, wir müssen Sie nach Waffen durchsuchen.«
    Cross und ich ließen uns abtasten, doch wir hatten beide in weiser Voraussicht sämtliche Waffen zurückgelassen.
    »Was ist das?« Der Wächter hob die ballförmige Mini-Drohne hoch, die er bei Cross gefunden hatte.
    »Mein Diktiergerät«, erwiderte Cross.
    »Ach so.« Der Mann schob den kleinen Ball durch einen Taschenscanner, vielleicht um zu prüfen, ob es sich um eine Granate handelte. Bei mir begutachtete er die drei altmodischen Schraubenzieher aus Plastik und Metall, die er offenbar nicht einsortieren konnte. »Werk zeug«, erläuterte ich. Er reichte beides an uns zurück, offenbar zufrieden mit den Erklärungen. Dann deutete er auf den durchsichtigen Zylinder mit der Flüssigkeit, den ich mitgebracht hatte. »Was ist das?«
    »Eine Treibstoffprobe«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Für Herrn Müller.«
    »Treibstoff, was?« Der Mann kratzte sich am Kinn. »Das Zeug kann ich aus

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