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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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mir über Feldberg zu streiten, oder? Dann wäre das nämlich vergeudete Zeit. Also was gibt es?«
    »Ich benötige Zugang zu dem Terminal-Raum nebenan«, erwiderte Cross. »Du bist der Einzige, der dafür sorgen kann.«

    »Zum Terminal? Willst du etwas veröffentlichen?«, fragte Müller und zog sich ein weißes Tuch aus der Tasche.
    Damit tupfte er sich den Schweiß von der Stirn, der in den letzten Augenblicken dort entstanden war. Ich blähte meine Nüstern wie ein Wolf, der die Fährte aufnahm, und wechselte einen Blick mit Wauzi, der ähnlich reagiert hatte wie ich. Müller hatte Angst. Doch wovor -vor Cross?
    Wo blieben Swift und Grange mit dem Okay von Winslow? Ich musste mich zusammenreißen, damit mir nicht der Geduldsfaden riss. Ich wünschte, ich könnte Winslow via Funk fragen, wie weit sie mit den Sicherheitsfreigaben war.
    »Wie stellst du dir das vor?«, keuchte Müller und schlug einen ungeduldigen Bogen mit der Hand, der den Raum umfasste. »Ich wedele einmal mit der Hand, und Pherostine und United liegen mir zu Füßen? Das geht auch nicht so einfach, da wollen Gefallen eingefordert
    werden; meine Position steht auf dem Spiel. Dich hier hereinzubringen, war schon Risiko genug. Wenn ich noch mehr für dich tun soll, muss ich wissen, worum es geht.«
    »Apropos - wo sind die Journalisten?«, fragte Cross. »Ich dachte, du hättest dem Universum etwas mitzuteilen gehabt?«
    »Der Gouverneur hat die Pressekonferenz auf den letzten Drücker abgesagt, Richard. Du weißt doch, wie das manchmal geht.«
    »Na klar.«
    »Aber lenk nicht vom Thema ab. Wozu willst du an die Terminals?«
    »WasteLand vergast Pherostine mit den Luftwandlern, die überall installiert werden«, erklärte Cross. »Das muss an die Öffentlichkeit, sonst endet das in einer Katastrophe.«
    »Eine Katastrophe?«, wiederholte Müller. »Bist du sicher? Und kannst du das beweisen?«
    Cross schwieg einen Augenblick lang und musterte Müller intensiv. Seine Augen funkelten hintergründig. »So eine Karriere als Vorstand der GWA - die ist bestimmt hart erkämpft, oder?«
    Müller runzelte die Stirn. »Natürlich. Richard, Genosse, wenn ich nicht wüsste, dass du ein anständiger Kerl bist, würde ich sagen, du versuchst, mir zu drohen. Was soll das?«
    Cross sah ihm ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht. »Wenn die Presse davon Wind bekommt, dass du dich von WasteLand bestechen lässt, diese Luftwandler auf Pherostine zu installieren, die gleichzeitig die Beta-Humanoiden unter Drogen setzen, um Aufstände und Streiks zu vermeiden, dann wärst du dein Amt los und würdest für den Rest deines Lebens in einer Zelle verrotten, oder?«
    Müller und ich starrten Cross erstaunt an. Woher nahm er jetzt plötzlich die Sicherheit, dass der Mann davon wusste?
    »Das wäre in der Tat so«, erwiderte Müller ungehalten. Ich erkannte, dass sich seine ganze Körperhaltung verändert hatte - er wirkte jetzt wie ein riesiger Bär, der sich aufrichtet, um sein Gegenüber zu bedrohen. »Wären diese Anschuldigungen nicht die verrückte Ausgeburt deiner Fantasie. Wie kommst du darauf?«
    »Du hast mich angerufen und aus dem Stollen Adam geholt, zwei Minuten, bevor er in die Luft gegangen ist. Für eine so genaue Rettungsaktion musst du den exakten Augenblick gekannt haben, in dem gesprengt würde. Und den wiederum konntest du nur kennen, wenn du direkten Kontakt mit Elyzeas Chef hier gehabt hast.« Er deutete auf mich.
    Als Müller zu mir herübersah, lächelte ich ihn an. Er zuckte erschreckt zusammen - nicht genau die Reaktion, auf die ein Mädchen hofft - und machte einen Schritt zurück. »Das ist doch die Irre, die das Potemkin’s in die Luft gesprengt hat! Was macht die hier, Cross?«
    Seine Reaktion sorgte dafür, dass Mr. und Mrs. Smith jetzt mich mehr im Auge behielten als Cross. Verdammt.
    »Sie hilft mir, diesen Dschungel ein wenig zu lichten«, erwiderte Richard.
    »Dann hätte sie in ihrem verdammten Dschungel bleiben sollen! Wie kommt sie zu solchen Anschuldigungen? Hat sie dir das erzählt?«
    »Teils, teils«, sagte Cross. »Aber schlussendlich hat deine Reaktion mir eben mehr gesagt als ihre Worte.«
    »Meine Reaktion?« Müller breitete beide Arme aus, als warte er darauf, dass sich die Weisheit über ihn ergösse.
    »Welche Reaktion?«
    »Die Tatsache, dass ich dir von dem Gas auf Pherostine erzählt habe und du nicht ein kleines bisschen um dein eigenes Wohl besorgt warst. Du wusstest, dass das Treptopenzan nur gefährlich für

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