Undercover ins Glück
Weingeschäft so«, fragte er, um das Schweigen zu brechen.
Jordan wandte ihren Kopf vom Fenster ab und erwiderte seinen Blick im Rückspiegel. »Sie brauchen mit mir keinen Small Talk zu führen, Agent McCall. Mir ist klar, dass es sich hierbei nicht um einen Höflichkeitsbesuch handelt.«
Er zuckte mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Ich kann unangenehmes Schweigen einfach nicht ausstehen.«
»Und was halten Sie von unangenehmer Unterhaltung?«
Nick musste sich ein Grinsen verkneifen. Gute Güte, war die frech.
»Was für ein Wetter«, versuchte Huxley schnell das Thema zu wechseln. »Gut, dass Sie einen Allradantrieb haben, Nick.«
»Stimmt«, erwiderte er. »Auch wenn ein Chevy Tahoe natürlich nicht so viel Spaß macht wie ein Maserati Quattroporte.«
Jordan starrte Nick mit einer Mischung aus Überraschung und Verärgerung an. »Sie wissen, was für einen Wagen ich fahre?«
»Ich weiß eine Menge Dinge. Glauben Sie mir, ich habe noch Tonnen an nervtötenden Small-Talk-Fragen auf Lager, die ich Ihnen stellen kann, während wir mit fünfzehn Kilometern pro Stunde durch diesen Schneesturm kriechen. Das Thema Wein erschien mir noch am harmlosesten.«
Sie seufzte, als ob sie sich in ihr Schicksal ergeben würde. »Das Weingeschäft läuft gut.«
»Ich bin neugierig: Wie sieht Ihr typischer Kunde aus?«, fragte er. »Kommen eine Menge Hardcore-Sammler oder eher Leute aus der Nachbarschaft?«
»Eine bunte Mischung. Einige fangen gerade erst an, sich für Wein zu interessieren, und suchen nach einem angenehmen Ort, um mehr darüber zu erfahren. Andere sind Kenner, die gerne vorbeikommen, um auszuspannen und die offenen Weine zu probieren. Dann gibt es noch eine dritte Gruppe, die ich als ernsthafte Sammler bezeichnen würde.«
Wie Nick vermutet hatte, entspannte sie sich beim Thema Wein. Gut. »Ich habe nicht viel Ahnung von Wein. Ich habe vor ein paar Wochen von einem Sammler aus Chicago gehört, der über zweihundertfünfzigtausend Dollar für eine Kiste Wein ausgegeben hat.« Er drehte sich zu Huxley um. »Ist das zu glauben? Zweihundertfünfzigtausend Dollar.« Dann sah er wieder in den Rückspiegel. »Sie sind die Expertin, Ms Rhodes – was bekommt man in der Weinwelt für eine halbe Million Dollar?«
»Einen 1945er Château Mouton-Rothschild.«
»Wow. Das ist Ihnen aber verdammt schnell eingefallen. Ich nehme an, Sie haben ebenfalls von dieser Auktion gehört?«
»Ich habe diesem speziellen Sammler sogar geholfen, den Wein ausfindig zu machen«, sagte sie. »Ich wusste, dass er versteigert werden sollte und die Person interessiert sein würde.«
»Der Typ hatte einen seltsamen Namen … ich glaube, er hat ein Restaurant oder so etwas.«
Huxley sah zu Nick herüber, sagte aber nichts. Er hatte begriffen, dass Jordan Rhodes’ Verhör gerade begonnen hatte.
»Xander Eckhart«, erwiderte Jordan.
»Muss nett sein, Kunden zu haben, die für eine halbe Million Dollar Wein kaufen.«
Einen Augenblick lang wurde sie ein wenig lockerer. »Unglücklicherweise ging dieser Verkauf an Sotheby’s«, sagte sie lächelnd. »Aber ja, Xander ist ein guter Kunde.«
Und das war der Knackpunkt, dachte Nick. Wie gut? »Ich nehme an, Sie kennen ihn näher?«
»Ich denke schon.«
»Wie gut kennen Sie ihn?«
Es gab eine Pause, und er sah, wie sich Jordans Haltung versteifte, als ihr ein Licht aufging.
»Sie wollen etwas über Xander wissen. Geht es darum?«, fragte sie.
»Ja.«
Sie schien aufrichtig schockiert zu sein. »Warum sollten Sie gegen Xander ermitteln?«
Nick ignorierte die Frage und wechselte in seinen Verhörton. »Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Eckhart beschreiben?«
Bevor sie antwortete, schien sie ihre Optionen abzuwägen. Da sie inmitten eines Schneesturms auf dem Rücksitz eines Geländewagens hinter zwei FBI -Agenten saß, blieben ihr nicht viele. »Xander ist seit ein paar Jahren regelmäßig Kunde in meinem Laden. Er gibt oft besondere Bestellungen bei mir auf, teure oder seltene Weine, die man nicht über normale Lieferanten bekommen kann.«
»Haben Sie außerhalb des Ladens mit ihm zu tun?«, hakte Nick nach.
»Vielleicht sollte ich doch besser meinen Anwalt anrufen. Ich fühle mich in dieser Situation plötzlich sehr unwohl, Agent McCall.«
Er sah sie über den Rückspiegel an. »Warum sollten Sie sich unwohl fühlen, wenn wir mit Ihnen über Xander Eckhart sprechen wollen?«
Sie setzte sich aufrecht hin und schlug ihre Beine übereinander. »Warum ersparen Sie mir nicht
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