Undercover ins Glück
Blick zu und räusperte sich. »Das heißt natürlich nicht, dass ich an diesem Abend etwas trinken werde.«
Huxleys nervöser Blick deutete darauf hin, dass Nick in der Rangordnung über dem jüngeren Agenten stand. Noch eine fragwürdige Ermessensentscheidung des FBI , wie Jordan fand. »Sie begleiten mich also auf die Party. Und was passiert dann?«, fragte sie Huxley.
»Irgendwann stehle ich mich davon und platziere kleine Aufzeichnungsgeräte in Eckharts Büro.«
Sie ließen das so leicht klingen. Aber andererseits war es das für sie vielleicht auch. »Und was hat mein Bruder damit zu tun?«
Nun übernahm Nick die Führung. »Die Oberstaatsanwältin hat zugestimmt, die Haftstrafe Ihres Bruders zu verkürzen. Wenn Sie mit uns kooperieren, wird ihr Büro das gleich am Montag beantragen. Und während wir auf die gerichtliche Verfügung warten, können wir dafür sorgen, dass Ihr Bruder mit einer elektronischen Fußfessel in seinem Zuhause sitzen kann.«
Jordan sah die beiden Agenten misstrauisch an. »Wo ist der Haken? Es muss einen geben, wenn Sie bereit sind, Kyle aufzugeben. Vor ein paar Monaten hat die Staatsanwaltschaft darauf bestanden, aus dem Fall ein riesiges öffentliches Spektakel zu machen. War wohl ihre Art, hart gegen das Verbrechen vorzugehen.«
»Das war die ehemalige Staatsanwaltschaft«, berichtigte Nick. »Die neue hat eine andere Herangehensweise.«
»Ihnen muss klar sein, dass bei jeder verdeckten Ermittlung ein gewisses Risiko besteht«, fügte Huxley hinzu. »Wir denken, dass wir dieses Risiko minimieren können, aber Sie sollten diesen Umstand dennoch bedenken.«
»Wie viel Zeit habe ich, um meine Entscheidung zu treffen?«, fragte Jordan.
»Ich glaube, wir alle wissen, dass Sie Ihre Entscheidung bereits getroffen haben, Ms Rhodes«, sagte Nick.
Jordan wünschte, sie könnte ihm sagen, dass er sie nicht halb so gut kannte, wie er zu denken schien. Aber leider hatte er in diesem Fall recht. »Ich habe eine Bedingung. Kyle darf von unserer Abmachung nichts erfahren. Er würde sich sonst zu viele Sorgen um mich machen.«
» Niemand darf davon erfahren, bevor dieser Einsatz nicht abgeschlossen ist«, betonte Huxley. »Um die Tarnung zu wahren, muss jeder denken, dass ich an diesem Abend Ihr Begleiter bin.« Seine Wangen liefen rot an. »Damit will ich natürlich nicht sagen, dass wir – ähm – romantisch werden müssen oder so etwas.«
Nick hatte seinen Blick nicht von ihr abgewandt. »Also, haben wir eine Abmachung?«
Auch wenn es Huxley war, mit dem sie am Samstagabend ausgehen würde, hatte sie dennoch das Gefühl, mit dem Teufel ins Bett zu steigen.
Einem grünäugigen Teufel.
Sie nickte. »Wir haben eine Abmachung.«
Am Ende des Treffens verabredeten sich Jordan und Huxley für Donnerstagabend, um die Einzelheiten für Samstag durchzusprechen. Donnerstags schloss immer Martin den Laden.
Nachdem sie Jordan in den Empfangsbereich begleitet hatten, wandte sich Huxley an Nick. »Lassen Sie mich Jordan nach Hause bringen.« Er lächelte sie an. »Dann habe ich ein wenig Zeit, um meine Begleitung etwas besser kennenzulernen.« Er deutete auf den Schnee, der draußen vor dem Fenster beständig weiterfiel. »Ich habe nicht so nah geparkt wie Nick, also fahre ich mit meinem Wagen schnell zu Eingang.« Mit diesen Worten zog er sich seine Handschuhe an und eilte nach draußen.
Und ließ Jordan und Nick allein zurück.
Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu und wappnete sich gegen eine weitere bissige Bemerkung, da diese seine Spezialität zu sein schienen. Was er stattdessen sagte, überraschte sie.
»Das war’s dann wohl.«
»Sie werden bei der Aktion am Samstagabend nicht dabei sein?«, fragte sie.
»Natürlich bin ich dabei«, versicherte er ihr. »Aber ich werde ein paar Häuserblocks entfernt mit unserem Technikteam in einem Lieferwagen sitzen und überprüfen, ob die Aufnahmegeräte richtig funktionieren. Sollten Sie mich am Samstag zu Gesicht bekommen, bedeutet das, dass bei dieser verdeckten Ermittlung etwas ziemlich schiefgegangen ist.«
Zwischen Jordan und Nick trat Stille ein. Sie bemühte sich, seinem Blick standzuhalten, ertrug ihn aber nicht. »Was?«
»Ich habe nur gerade gedacht, dass Ihr Bruder Glück hat, eine Schwester zu haben, die bereit ist, so etwas für ihn zu tun.«
Jordan schob sich die Haare aus den Augen. Ein Kompliment hätte sie von ihm nun wirklich nicht erwartet. Und ja, ihr dummer Bruder hatte wirklich ein Riesenglück. Aber in
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