Undercover ins Glück
machen das hier ein wenig anders«, erklärte Claire. »Wir wollen, dass unsere Besucher alle Phasen des Herstellungsprozesses sehen, also werden wir Ihnen einen kurzen Film zeigen, der von der Ernte bis zur Abfüllung alles abdeckt.«
Sie führte sie in einen großen Besprechungsraum mit einem raumhohen Fenster, durch das man eine Aussicht auf das Tal und die Bergkette hatte. Claire bot ihnen einen Platz an dem Marmortisch an und öffnete eine Flasche Wein für sie.
Während sie zwei Gläser eingoss, erläuterte sie: »Das hier ist unser Cabernet, der diesen Mai in den Verkauf gehen wird. Die Trauben wurden vor zweieinhalb Jahren geerntet, dann wurde der Wein achtzehn Monate lang in Eichenfässern gelagert.« Siereichte Jordan und Nick ihre Gläser. »Genießen Sie den Wein, während Sie sich den Film ansehen. Ich bin in einer Viertelstunde wieder da und beantwortete gerne all Ihre Fragen.«
Nachdem Claire gegangen war, schwenkte Jordan ihr Glas, um die Aromen des dunkelroten, angenehm duftenden Weins freizulassen.
»Das ist formeller, als ich erwartet hatte«, sagte Nick. »Sind alle Weinproben so?«
»Das kommt darauf an. Einige führen dich durch die Kellerei oder bringen dich raus aufs Weingut. Bei anderen geht es lockerer zu, und du setzt dich einfach hin und trinkst. Barrasford Estate hat offensichtlich einen Film.« Sie nahm einen Schluck. Der Wein war rund und üppig, genau das, was sie an einem Cabernet mochte. »Nicht schlecht.« Sie zwinkerte Nick zu, als das Licht im Raum gedimmt und vor ihnen eine Leinwand ausgefahren wurde.
Nachdem der Film vorbei war, kam Claire zurück und fragte, was sie vom Wein hielten. Jordan hatte am Telefon erklärt, wer sie war, daher wussten sie, dass sie geschäftliche Interessen hegte. Sie lobte den Wein und warf die Idee in den Raum, ihn ihren Clubmitgliedern vorzustellen.
»Ihr Cab liegt ein wenig außerhalb meiner üblichen Preisspanne, aber hoffentlich können wir uns angesichts der Menge, die ich Ihnen abnehmen würde, einigen«, sagte sie zu Claire.
»Leider bin ich nicht autorisiert, Preisverhandlungen durchzuführen«, erwiderte Claire entschuldigend.
»Natürlich.« Jordan zog eine Visitenkarte aus ihrem Portemonnaie. »Hier sind meine Kontaktdaten, wenn Sie so nett wären, sie Ihrer Vertriebsleiterin zukommen zu lassen. Sie können ihr sagen, dass der Club meiner Weinhandlung über achthundert Mitglieder hat, denen Ihr Wein mit einer Empfehlung von mir und meinem Geschäftsführer vorgestellt werden würde. Unter uns gesagt glaube ich, dass wir die Weinfreunde in Chicago sehr für die Produkte von Barrasford Estate begeistern können. Welchen Zwischenhändler nutzen Sie dort?« Es war gesetzlich untersagt, Wein für den Einzelhandel direkt bei der Kellerei zu kaufen, aber wenn Barrasford mit einem ihrer üblichen Lieferanten zusammenarbeitete, sollte es kein Problem sein, etwas auszuhandeln.
»Midwest Wine and Spirits, glaube ich«, sagte Claire.
Jordan nickte. »Mit denen arbeite ich viel.« Sie deutete auf ihre Karte. »Ich habe vor, die Clubliste für Mai während dieser Reise zusammenzustellen, also wäre es toll, wenn mich Ihre Vertriebsleiterin noch dieses Wochenende anrufen könnte, falls sie interessiert sein sollte.«
Ein paar Minuten später setzten sich Nick und Jordan an einen kleinen Tisch auf der offenen Terrasse der Kellerei. Um sie herum saßen andere Gruppen, hauptsächlich Paare, und die Atmosphäre fühlte sich ein wenig lockerer und einladender an als die anderen Teile der Führung.
Nick saß ihr gegenüber und wirkte mit seiner dunklen Sonnenbrille, dem Dreitagebart und dem schwarzen Hemd verwegen und sexy. Nicht dass das Jordan etwas ausgemacht hätte. Nichts gegen die Typen, mit denen sie normalerweise ausging, aber keiner von ihnen konnte Nick das Wasser reichen.
»Du bist eine harte Verhandlungspartnerin«, sagte er in Anspielung auf ihr Gespräch mit Claire.
Sie winkte ab. »Ich habe eine gute Abmachung für alle Beteiligten vorgeschlagen.« Eine leichte Brise blies ihr Strähnen in die Augen, also strich Jordan sie wieder zurück in den Knoten, zu dem sie ihre Haare im Bungalow frisiert hatte.
»Glaubst du, dass dich die Vertriebsleiterin noch vor Montag kontaktieren wird?«, fragte er.
»Ich glaube, dass sie mich kontaktieren wird, noch bevor wir hier raus sind«, antwortete sie selbstbewusst.
Nick betrachtete sie durch seine Sonnenbrille. »Eine starke Ansage. Ich schätzte, wir werden gleich herausfinden, wie gut du
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