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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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wirklich bist.«
    Claire kehrte mit einem Tablett zurück, auf dem sich sechs Gläser mit Wein und ein Korb mit Weißbrot befanden. Zuerst stellte sie die beiden größten Gläser vor sie hin. »Ich habe Ihnen noch ein Glas von unserem Cabernet mitgebracht. Ich dachte, Sie möchten zum Vergleich vielleicht mal von unserem nächsten Jahrgang ein paar Proben vom Fass kosten.« Sie reichte ihnen zwei kleinere Gläser. »Nachdem wir die Trauben geerntet und den Wein fermentiert haben, fliegen wir einen professionellen Verkoster aus Frankreich ein – den bekannten Philippe Fournier – und setzen ihn mit Kostproben der achtundzwanzig Abschnitte unseres Weinguts in einen Raum. Drei Tage lang verkostet er den Wein und gibt uns Empfehlungen für die Prozentanteile, die jeder Abschnitt zu unserem endgültigen Jahrgangswein beitragen sollte.« Sie lächelte. »Dann trinken und feiern alle zwei Tage lang, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen.« Sie klatschte in die Hände. »Haben Sie irgendwelche Fragen, die ich Ihnen beantworten kann?«
    »Ich denke, momentan ist alles klar. Vielen Dank«, sagte Jordan.
    Als sie wieder allein waren, lehnte sich Nick vor und sagte leise: »Und die › Hundert Dollar pro Flasche ‹ -Frage lautet: Macht das alles einen Unterschied?«
    »Wenn den Leuten der Wein gut genug schmeckt, um hundert Dollar dafür zu zahlen, dann ja.«
    Er sah sie skeptisch an.
    »Du kannst es nicht einfach als irgendein Getränk ansehen, Nick. Jedes Glas Wein ist eine Erfahrung für sich«, erklärte Jordan. »Man muss sich ihm so nähern wie man sich, sagen wir mal, einer neuen Beziehung nähern würde.«
    Sein Blick wurde immer skeptischer. »Einer Beziehung?«
    Jordan nahm ihr Glas Cabernet in die Hand. »Na klar, denk doch nur mal darüber nach. Du fängst damit an, dir den Wein anzusehen. Das ist dein erster Eindruck. Du fragst dich: › Sieht er gut aus? Bin ich daran interessiert, mehr zu erfahren? ‹ Dann näherst du dich dem Wein ein wenig mehr. Du nimmst seine Aromen wahr, und wenn sie dir gefallen, reagiert dein Körper instinktiv darauf und will weitergehen. Du lässt zu, dass der Wein dich neckt, fasziniert, verführt. Du stehst kurz davor, ihn zu kosten, aber du hältst dich noch ein wenig zurück und zögerst die Erfüllung hinaus, solange du kannst. Und schließlich, wenn du an dem Punkt bist, dass du es einfach nicht mehr erwarten kannst, kostest du. Du ergibst dich dem Ansturm, dem weichen, seidigen Gefühl des Weins, seinen Aromen, seinem Geruch, und du kostest noch einmal. Und noch einmal. Bis du diesen Rausch zu spüren beginnst, dieses warme, prickelnde Gefühl, das immer weiter anschwillt, selbst nachdem der letzte Tropfen fort ist, bevor du auf einer Wolke der Glückseligkeit langsam davonschwebst.«
    Sie prostete ihm zu. »Darum geht es beim Weintrinken.«
    Nicks Gesichtsausdruck blieb verschlossen, und seine Augen von der dunklen Sonnenbrille verborgen. Dann drehte er sich zu Claire um, die an einem der anderen Tische stand. »Ich glaube, wir brauchen hier noch eine zweite Runde.«
    Nachdem sie gegangen war, nahm Nick seine Sonnenbrille ab und legte sie auf den Tisch. Er ergriff sein Glas und prostete Jordan zu. »Also gut, Rhodes. Für dich probiere ich es noch mal.« Er schwenkte sein Glas, roch am Wein wie ein Profi, und nahm einen guten, herzhaften Schluck.
    Er schloss einen Moment lang seine Augen, als ob er nachdenken würde, dann sah er sie an. »Kirsche. Und Anis.«
    Jordans Weinkennerherz platzte fast vor Stolz. »Ich wusste, dass du das Zeug dazu hast.«
    Eine Frau blieb an ihrem Tisch stehen und stellte sich vor. »Hi, Jordan. Ich bin Denise, die Vertriebsleiterin. Claire hat gesagt, dass Sie daran interessiert wären, unseren Wein in Ihrem Geschäft anzubieten? Lassen Sie mich schnell einen Stift von der Bar holen, dann können wir die Einzelheiten besprechen.«
    Nachdem die Vertriebsleiterin davongegangen war, sah Nick sie beeindruckt an. »Gute Arbeit.«
    Jordan lächelte. »Ich habe es dir doch gesagt, Nick. Das ist mein Job.«
    Sobald sie zum Bungalow zurückgekehrt waren, zog Nick Jordan in seine Arme. Als er sich zu ihr vorbeugte, um sie zu küssen, verspürte sie einen Anflug von Aufregung und Vorfreude. Sie hatte bemerkt, wie er sie während der Rückfahrt angesehen hatte, und vermutet, dass er auf etwas anderes aus war als darauf, noch mehr Wein zu kosten. Normalerweise hätte sie vorgeschlagen, auf der Terrasse etwas zu trinken und dabei den Sonnenuntergang zu

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