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Undercover Lover

Undercover Lover

Titel: Undercover Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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selbst hasste.
    Doch heute Nacht würde Nevin Seymoore alias Logan Moore auf eine verdammt harte Probe gestellt.
    Der Boss verabschiedete sich von einigen seiner Leute und gab seinem Fahrer eine Adresse. Lächelnd klopfte er Nevin auf die Schulter.
    „Heute Nacht haben wir uns eine Belohnung verdient, mein Freund.“
    Der grauhaarige Mann wirkte nicht wie ein eiskalter Drogenbaron, nicht gewalttätig oder gefühlskalt. Sein Lächeln war freundlich, sein Auftreten höflich und zurückhaltend. Doch Nevin hatte ihn bereits anders erlebt. Die Ankündigung ließ ihn nichts Gutes ahnen.
    Er nickte mit unbewegter Miene und berührte den Patch mit der Aufschrift In God we trust, der als Grundstein des amerikanischen Patriotismus galt und auf seiner Lederjacke aufgenäht war. Das kleine Ding war ein Wunderwerk der Technik. Wong selbst hatte die Minicam nebst Mikro dort eingebaut. Ein winziger Sender schickte die Aufnahmen über Satellit auf den zentralen Rechner des Hauptquartiers. Nevin wusste, dort saß immer einer aus seiner Einheit und betrachtete via Monitor die Videoschaltung.
    Die Limousine hielt auf einem bewachten Parkplatz in der Nähe der Keys. Der Boss stieg aus, und Nevin folgte ihm.
    „Ich schulde dir noch etwas.“
    Nevin wollte verneinen, abwinken, doch der Mann schüttelte mit dem Kopf und legte seinen Arm um Nevins Schulter.
    „Nein existiert in meinem Wortschatz nicht, mein Freund. Ich verdanke dir mein Leben. Du hast im letzten Jahr sehr hart für mich gearbeitet und dir mein Vertrauen verdient. In diesen Zeiten ist es schwer, Loyalität zu finden und absolute Treue. Ich weiß es zu schätzen. Es gibt nur wenige Menschen in meinem Umkreis, denen ich traue. Selbst meine rechte Hand kennt diesen Ort nicht.“
    Nevin grinste schief, obwohl ihm nicht danach war, doch seine Tarnung verlangte es. Wäre er kein Cop, müsste er sich von diesem Vertrauensbeweis geehrt fühlen.
    „Komm, Logan. Lass uns Spaß haben.“
    Leise war der Zahnlückentyp gefolgt, den sie Little John nannten, dabei wirkte er wie eine schlechte Parodie auf den Helfer des volksnahen Robin Hood. Nevin fühlte sich, als müsse er etwas sagen.
    „Mr Lanewood, ich fühle mich wirklich geehrt.“
    Der Boss lächelte väterlich, packte Nevins Schultern und küsste ihn rechts und links auf die Wangen.
    „Nenn mich Brandon, mein Freund. Das gestatte ich nicht jedem meiner Mitarbeiter, aber du bist eine Ausnahme. Wenn ich einen Sohn hätte, würde ich mir wünschen, er wäre wie du.“
    Lanewood ging voraus und betrat die Stufen zu einem riesigen Strandhaus. Little John stieß Nevin in die Seite und grinste schief.
    „Brandon, hä?“
    Er lachte und folgte dem Boss auf die Veranda. Nevin runzelte die Stirn und zögerte, nannte dann laut und deutlich, mit beeindrucktem Tonfall die Adresse, wo sie sich befanden. Nur fürs Protokoll.
    „Das ist eine noble und abgelegene Gegend.“
    Der Boss nickte, als er die Tür zum Strandhaus aufschloss, und schien stolz darauf zu sein. Anders als die in der Nähe befindlichen Häuser stand es zwar auf Pfeilern, doch während die anderen Strandhäuser keine Kelleretage besaßen, war hier der Unterbau mit Holz verkleidet. Nevin drehte sich einmal um seine eigene Achse. Hier gab es keine dichte Umzäunung, keine Sicherheitsleute, keine Überwachungskameras.
    „Ich weiß nicht, ob ich hier allein für deine Sicherheit garantieren kann, Brandon.“
    „Junge, entspann dich. Ich habe dir Vergnügen versprochen, du bist nicht zum Arbeiten hier.“
    Bevor Nevin das Haus betrat, drehte er sich noch einmal um, bevor er dem Boss ins Strandhaus folgte. Lanewood füllte Whiskey in zwei Gläsern und ignorierte Little John, als wäre er gar nicht anwesend. Als Nevin ablehnen wollte, sah Brandon ihn stirnrunzelnd an und lächelte.
    „Ich sagte, entspann dich.“
    Nevin nahm das Glas und leerte es in einem Zug. Der Alkohol brannte in seiner Brust, doch die Anspannung wich nicht.
    „Nette Hütte.“
    Ein kehliges Lachen drang aus dem Mund des Hünen, der es aufgegeben hatte zu schmollen. Nett war durchaus untertrieben. Von Außen wirkte das Haus groß, aber einfach gestaltet, innen jedoch erstrahlte jeder einzelne der großen Räume in purem Luxus.
    „Sieh dich in Ruhe um, ich hoffe, mein bescheidenes Zweitheim trifft deinen Geschmack.“
    Der Besitzerstolz in Brandon Lanewoods Stimme war unverkennbar, und Nevin nutzte die Einladung, um sich jedes Zimmer genau anzusehen. In dem großzügig gestalteten Wohnzimmer hielt er

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