Undercover Lover
Augenbrauen.
„Gefallen sie dir etwa nicht? Das hier ist feinste mexikanische Ware, mein Freund, und du siehst mir nicht danach aus, als wärst du ein Rassist.“
Lanewood packte das Kinn eines der Mädchen, drehte ihr Gesicht. Doch erneut lehnte Nevin ab.
„Sie sind hübsch, aber nicht mein Geschmack.“
„Tz, tz, tz. Logan, Logan, du machst es mir nicht leicht, dir eine Freude zu bereiten. Aber ich bestehe darauf, dass du dir wenigstens eine Hure wählst, die heute Nacht dein Bett teilt. Was du mit ihr anstellst, überlasse ich dir. Fick sie, quäl sie, aber lass sie am Leben. Sie sind sehr gut trainiert, die Bedürfnisse eines Mannes zu befriedigen, selbst wenn diese außergewöhnlich sind – wenn es das ist, was dich zögern lässt. Du kannst mit ihnen machen, was du willst. Nach dir wähle ich und der Rest, der übrig bleibt … darum wird sich Little John kümmern.“
Mit diesen Aussichten und dem gierigen, fiesen Blick des Hünen im Rücken schritt Nevin die Reihe der Frauen ab und sah jeder von ihnen in die Augen. Gebrochene Seelen, vergewaltigte Körper, misshandelt, gequält und missbraucht. Die Wahl war wie der Gang zur Schlachtbank. Welche sollte er davor bewahren, eine Nacht in Schmerz und Leid zu verbringen? Welche? Nevin lieb plötzlich stehen und starrte in die funkelnden Augen einer Frau, die nicht älter als neunzehn sein konnte. Er sah Zorn und Hass darin, was ihn tatsächlich freute. Dieses Mädchen hatte noch nicht aufgegeben. Sie hatte ihren Lebenswillen noch ungebrochen bewahrt.
„Wie ist dein Name, Mädchen?“
Er sah ihr an, dass sie ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt und ihm noch lieber die Augen ausgekratzt hätte.
„Carmen!“
Ihr spanischer Akzent tropfte vor Kälte und Stolz. Lanewood trat neben ihn und nickte anerkennend.
„Du hast einen sehr außergewöhnlichen Geschmack.“
Er beugte sich verschwörerisch zu ihm hinüber und senkte seine Stimme zu einem Flüstern.
„Zähm sie für mich, Logan. Wenn du sie nicht gewählt hättest, hätte ich es getan. Sie ist wie ein wildes Tier.“
Nevin verbarg seinen angewiderten Ausdruck und griff nach Carmens Handgelenk. Sie fauchte leise, doch er zerrte sie hinter sich her. Er wollte nicht noch einmal in die gebrochenen Gesichter der Mädchen sehen, die übrig geblieben waren, sonst hätte er seine Entscheidung bereut. Er schob die Schönheit in eines der Zimmer und knallte die Tür zu.
Kapitel 16
„No toque mí, ano.“
Carmen stand auf der anderen Seite des Bettes und funkelte ihn zornig an. Sein Spanisch benötigte dringend einer Auffrischung, allerdings reichte es noch, um das Wort Arschloch zu verstehen und dass er die Finger von ihr lassen sollte.
„Ich weiß, du sprichst meine Sprache.“
„Marcharse.“
Er hob hilflos seine Hände.
„Ich kann nicht einfach abhauen.“
Ihre hübsche Stirn legte sich in Falten.
„Glaubst du, das macht mir Spaß?“
„Que?“
Er schüttelte den Kopf, sank auf das Bett und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Blitzschnell rannte Carmen zur Tür, doch Nevin packte ihre dünne Taille und zog sie zurück ins Zimmer. Mit dem Fuß kickte er die Tür wieder zu, drehte den Schlüssel. Sie kämpfte, trat und zappelte schreiend in seinem Arm. Nevin warf sie aufs Bett und plötzlich sah er Tränen auf ihrem Gesicht. Sie zitterte vor Angst.
„Por favor no haga daño a mí.“
„Fuck!“
Er strich sich mit den Händen durch sein Haar.
„Por favor?“
In ihrem Gesicht war jeglicher Kampfgeist erloschen, und er hasste es, zu sehen, dass sie Angst vor ihm hatte. Er kniete sich auf das Bett, doch sie wich verängstigt vor ihm zurück.
„Shhhh.“
„No haga daño a mí.”
„Ich werde dir nicht wehtun.”
Sanft griff er nach dem tränennassen Gesicht und sah ihr in die Augen.
„Ich will dir nicht wehtun. Okay?“
Sie traute ihm nicht, das konnte er in ihren Gesichtszügen lesen. Kein Wunder, wie oft mochte sie in den letzten Wochen diese Worte gehört haben, bevor das Unvorstellbare über sie hereingebrochen war?
„Verstehst du meine Sprache?“
„Sí.“
„Gut!“
Das war sehr gut. Nevin atmete tief durch. Doch noch bevor er ihr etwas erklären konnte, begann sie erneut in ihrer Sprache um Gnade zu betteln. Es brach ihm das Herz.
„Shhh, beruhig dich. Ich will dir nichts tun, okay? Hör mir zu.“
Carmen sah ihn an wie ein verängstigter Hase, der vor dem Wolf erstarrt war. Nevins hielt seine Hände empor und stieg vom Bett, was sie ein wenig zu
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