Undercover Lover
fühlte die Todesangst noch stärker als zuvor.
„Lass die Waffe fallen.“
„Oh Alter, du enttäuschst mich, leg mal eine andere Platte auf. Ich sag dir was, warum legst du deine Waffe nicht aus der Hand, ansonsten verteile ich das Hirn der kleinen Hure hier in alle Richtungen.“
Ein panischer Laut drang aus ihrer Kehle, als er die Pistole entsicherte und die Mündung erneut gegen ihre Schläfe stieß.
„Wenn du sie erschießt, hast du kein Druckmittel mehr.“
„Das ist richtig, aber ich weiß, wie viel sie dir bedeutet. Außerdem, was willst du dagegen tun? Du bist einer von den Guten, deshalb wirst du mich nicht über den Haufen schießen, wenn ich mich ergebe. Gute Cops tun so was nicht. Nein, du wirst mich brav verhaften und dich brav an die Dienstvorschriften halten.“
Nevin umklammerte seine Dienstwaffe so fest, dass sich die Knöchel weiß färbten, und konzentrierte sich darauf, tief durchzuatmen. Ciarán hob die Schultern.
„Aber selbst wenn du ein Badcop wärst, ich bin sowieso schon tot. Erschieße ich sie, erschießt du mich. Ich habe Kaylin eben erzählt, wie ich ihren Bruder getötet habe. Und auf Mord steht in Miami die Spritze. Nenn mich altmodisch, aber da sterbe ich lieber als Krieger im Kampf.“
Er lächelte an Kaylins Wange und küsste sie.
„Mach dich bereit, Schätzchen. Ich werde dir deinen letzten Wunsch leider nicht mehr erfüllen können. Schade um den Abschiedsfick. Bedank dich dafür bei deinem Kumpel.“
Sie schrie vor Angst und klammerte sich mit den Fingern an seinem Arm fest.
„Bitte … nicht. Nevin, es tut mir so leid. Es tut mir leid … ich liebe dich.“
„Oh wie süß, im Augenblick des Todes gesteht sie ihrem Helden die ewige Liebe … herzzerreißend, nicht wahr? Hast du auch noch ein paar letzte Worte an die Kleine, Bulle?“
Nevin lächelte sanft in ihre Richtung und zwinkerte ihr zu.
„Kay, erinnerst du dich daran, was ich dir über die Scharfschützen erzählt habe?“
Bevor sie antworten konnte, krachte ein Schuss durch die Stille. Sie fiel auf die Knie, sackte zur Seite und blieb regungslos liegen.
Kapitel 24
Ciarán fiel hinter Kaylins bewusstlosem Körper um und sackte tot zu Boden. Durch die Eisentür drängten die Kollegen an Nevin vorbei zu den beiden. Jemand kickte Gilroys Waffe von seiner Leiche fort und drehte ihn auf den Bauch. Die Kugel aus Nevins Dienstwaffe hatte den Kopf durch das linke Auge durchschlagen. Dennoch überprüfte der Polizist Ciaráns Puls und schüttelte den Kopf.
Nevin blieb neben Kaylin stehen, hob ihren kraftlosen Körper auf seine Arme und trug sie aus dem Gebäude. Nachdem er sie einem Sanitäter übergeben hatte, küsste er ihre Stirn.
„Welches Krankenhaus?“
Der Mann nannte ihm den Namen und beeilte sich, sie auf die Trage zu heben und festzuschnallen. Nevin sah zu, wie man sie oberflächlich nach Verletzungen untersuchte und sich dann die Türen schlossen. Jason legte einen Arm um die Schultern seines Partners.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Nevin. Es tut mir leid, das hätte nicht passieren dürfen.“
„Du wirst lückenlos aufklären, was schiefgelaufen ist, und ich will die Verantwortlichen vor der Behörde sehen.“
Seine Kiefermuskeln arbeiteten, zeigten deutlich, wie wütend er war.
„Positiv, Sergeant. Das will ich auch. Sie ist am Leben, das hat sie dir zu verdanken.“
Nevin fixierte Jasons Gesicht, presste dem Einsatzleiter seine Dienstwaffe gegen die Brust und wandte sich dann kopfschüttelnd ab.
„Ich werde jetzt nach ihr sehen.“
„Nevin, du musst deine Aussage noch machen.“
„Negativ, Master Sergeant. Später.“
Gilroys Leiche wurde auf einer Bahre aus dem Hotelgebäude gebracht und mit einem Laken vor den Blicken der sensationsgierigen Menschen verborgen. Nevin ließ die beiden Sanitäter vorbeiziehen und unterdrückte den Impuls, Gilroy noch einen letzten Tritt zu verpassen. Stattdessen stieg er in den Wagen und fuhr zum Krankenhaus.
Kaylins Augen öffneten sich langsam. Sie blinzelte, bis sich ihr Blick endlich klärte. Es war bereits dunkel draußen. Ihr Gesicht lag zum Fenster gewandt, und sie benötigte ein paar Augenblicke, um die Orientierung wiederzufinden. Erschrocken nahm sie wahr, dass sie in einem Krankenzimmer lag und das Piepsen von einem Monitor herrührte, der ihre Vitalfunktionen überwachte. Jemand fummelte an ihr herum, und sie sah die Uniform und das Gesicht einer Polizistin.
„Lassen Sie das.“
„Ms Delany, willkommen
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