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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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das sei ein ganz anderer Mann gewesen.«
    »Wissen Sie bestimmt, wo der USB -Stick ist?«
    »Todsicher.«
    »Sie reden nämlich, als wüssten Sie’s nicht. Sie machen den Eindruck, als versuchten Sie, mich zu trösten, weil Sie wissen, dass diese Geschichte irgendwann doch bekannt wird.«
    »Ich weiß, wo er ist. Ich versuche nur zu begreifen, warum Sie so nervös sind. Andere Leute haben schon viel Schlimmeres überlebt.«
    »Arbeiten Sie manchmal am Computer?«
    »Ich habe erst heute an einem gesessen.«
    »Was erzeugt die größten Dateien?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Raten Sie mal.«
    »Lange Dokumente?«
    »Falsch. Große Pixelmengen erzeugen die größten Dateien.«
    »Pixel?«, fragte ich.
    Er gab keine Antwort.
    »Okay«, sagte ich. »Ich verstehe. Auf dem USB -Stick ist kein Bericht, sondern ein Foto.«

67
     
    In dem Raum wurde es wieder still. Der gedämpfte Großstadtlärm, das Brausen der Zwangsbelüftung. Sansom stand auf und verschwand im Bad. Springfield kehrte an seinen Platz neben dem Fernsehschrank zurück, auf dem Mineralwasserflaschen mit Papierkragen standen, dessen Aufdruck verkündete, jede angebrochene Flasche werde mit acht Dollar in Rechnung gestellt.
    Sansom kehrte aus dem Bad zurück.
    »Reagan wollte ein Foto«, sagte er. »Teils weil er ein sentimentaler alter Knacker, teils weil er ein misstrauischer alter Mann war. Er wollte kontrollieren, ob wir unseren Auftrag ausgeführt hatten. Soviel ich mich erinnere, stehe ich mit schrecklich servilem Gesichtsausdruck rechts neben bin Laden.«
    Springfield sagte: »Und ich auf der anderen Seite.«
    Sansom erklärte: »Bin Laden hat die Twin Towers zum Einsturz gebracht. Er hat das Pentagon angegriffen. Er ist der meistgesuchte Terrorist der Welt. Ihn kennt praktisch jeder. Er ist unverwechselbar. Das Foto würde mich als Politiker erledigen. Ich wäre mausetot. Für immer und ewig.«
    Ich fragte: »Sind die Hoths deshalb so scharf darauf?«
    Er nickte. »Damit die al-Qaida mich und die Vereinigten Staaten mit mir demütigen kann. Oder umgekehrt.«
    Ich trat an den Fernsehschrank und nahm mir eine Flasche Wasser, schraubte sie auf und nahm einen großen Schluck. Das Zimmer ging auf Springfields Kreditkarte, was bedeutete, dass letztlich Sansom zahlte. Und Sansom konnte sich acht Bucks leisten.
    Dann grinste ich kurz.
    »Daher das Foto in Ihrem Buch«, sagte ich. »Und in Ihrem Büro an der Wand. Donald Rumsfeld bei Saddam Hussein in Bagdad.«
    »Ja«, sagte Sansom.
    »Für alle Fälle. Um zu zeigen, dass ein anderer genau das Gleiche gemacht hat. Wie eine Trumpfkarte, die unbeachtet auf dem Boden liegt. Kein Mensch hat sie als Trumpf erkannt. Kein Mensch hat sie überhaupt als Karte erkannt.«
    »Sie ist kein Trumpf«, entgegnete Sansom. »Nicht einmal andeutungsweise. Sie ist ein lausiger Kreuzvierer. Weil bin Laden weit schlimmer ist, als Saddam es jemals war. Und Rumsfeld wollte anschließend nicht in irgendein Amt gewählt werden. Auf die Posten, die er später bekleidet hat, haben seine Freunde ihn gehievt. Er musste immer ernannt werden, weil kein vernünftiger Mensch ihn gewählt hätte.«
    »Haben Sie Freunde?«
    »Nicht viele.«
    »Über das Foto mit Rumsfeld ist nie viel geredet worden.«
    »Weil er für kein Amt kandidiert hat. Wäre er je in einen Wahlkampf gezogen, wäre diese Aufnahme das berühmteste Foto der Welt geworden.«
    »Sie sind ein besserer Mann als Rumsfeld.«
    »Sie kennen mich nicht.«
    »Vermute ich mal.«
    »Okay, vielleicht. Aber bin Laden ist schlimmer als Saddam. Und dieses Foto wäre Gift. Es bräuchte nicht mal eine Erklärung. Da stehe ich und blicke freudig grinsend zu dem meistgesuchten Terroristen der Welt auf. Solche Fotos werden manchmal gefälscht, um den politischen Gegner zu verunglimpfen. Aber dieses ist echt!«
    »Sie bekommen es zurück.«
    »Wann?«
    »Wie geht’s mit der Niederschlagung der Strafverfahren?«
    »Langsam.«
    »Aber sicher?«
    »Nicht besonders. Es gibt gute und schlechte Nachrichten.«
    »Fangen Sie mit den schlechten an.«
    »Dass das FBI mitspielt, ist sehr unwahrscheinlich. Und das Verteidigungsministerium will erst recht nichts davon wissen.«
    »Diese drei Männer?«
    »Die sind abgelöst. Sie sind offenbar verletzt. Einer hat einen Nasenbeinbruch, ein anderer eine Kopfplatzwunde. Aber sie sind ersetzt worden. Das Ministerium will nicht lockerlassen.«
    »Es sollte dankbar sein. Es braucht alle Unterstützung, die es kriegen kann.«
    »So funktioniert die Sache nicht. Hier

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