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Undines Rache

Undines Rache

Titel: Undines Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde sie in einen Sack gesteckt, den ein zweiter Mann offenhielt. Sie verschwand als zappelndes Etwas darin. Aus der Öffnung konnte sie nicht mehr entwischen, denn der Sack wurde zugeschnürt. Der Blasse nickte, bevor er sich drehte und uns abermals anschaute.
    »So, jetzt haben Sie es gesehen.«
    »Und sind noch immer nicht schlauer«, sagte ich.
    »Das stimmt.«
    »Darf ich noch fragen, wie Sie heißen?«
    »Warum?«
    »Er will dich verfluchen, du Bastard«, sagte Bill. »Und ich werde ihm dabei helfen.«
    Der Blasse lachte nur. Ich fragte mich, ob man ihn überhaupt provozieren konnte. »Ja, den Gefallen tue ich Ihnen. Mein Name ist Justus Fontain.«
    »Nie gehört.«
    »Ist auch nicht wichtig, Mister Conolly. Es kommt doch immer darauf an, was der Mensch leistet, da spielen Namen überhaupt keine Rolle, meine ich.« Er lächelte noch einmal, drehte sich dann, wobei das Lächeln auf seinem Gesicht blieb, und er winkte zwei seiner Männer zu sich heran.
    »Wir werden euch zurücklassen. Ihr könnt mit ihnen machen, was ihr wollt. Erhängen, ertränken oder erschießen. Wichtig ist, daß sie nicht mehr leben.«
    Die beiden nickten. Ihre Gesichter behielten einen stoischen Ausdruck bei. Mit der gleichen Mimik hätten sie auch einen Fisch zerteilt. Ihnen bedeutete menschliches Leben nichts, falls es sich nicht in ihrem Rahmen bewegte.
    Es waren wohl die Killer der Gruppe, denn sie hatten sich auch unserer Waffen angenommen.
    Justus Fontain nickte uns noch einmal zu. »Schade für euch«, sagte er, »vielleicht hättet ihr irgendwann einmal den Weg zur Vollkommenheit gefunden.« Er hob die Schultern. »Daß dem nicht so ist, ich kann leider nichts dafür.«
    Vier Männer nahm er insgesamt mit.
    Einer trug den Sack, in dem noch immer die gefangene Nixe zappelte. Bill drehte den Kopf. »Mist, John, das glaube ich einfach nicht. Das kann es doch nicht geben!«
    »Doch, mein Freund, das gibt es.« Ich schaute während der Antwort auf die beiden Zurückgebliebenen, die mit lässigen Bewegungen ihre Beutewaffen zogen…
    ***
    Beide kamen näher. Beide gingen im Gleichschritt. Und beide erinnerten mich an Henker, die sich ihrer Sache sehr sicher waren und alles genau einstudiert hatten.
    Sie gehörten zu den Rechtshändern, und in diesen Händen hielten sie auch die Waffen. Die Mündungen wiesen schräg nach unten, und sie waren direkt auf unsere Stirnen gerichtet.
    Ich fragte mich, während Schweißtropfen meinen Rücken wie kalte Bäche herabrannen, wie lange es ein Delinquent wohl aushalten konnte, in die Mündungen zu schauen, ohne gleich die Nerven zu verlieren. Ich stand dicht davor, die Augen zu schließen. Mein Freund Bill neben mir reagierte wieder anders.
    Er fluchte, er schleuderte ihnen Worte entgegen. »Ihr verfluchten Hunde, wißt ihr überhaupt, was ihr da tut? Ihr ermordet zwei Menschen, davon ist einer Polizist. Man weiß, wo wir uns aufhalten, man wird Nachforschungen anstellen, und es ist durchaus möglich, daß hier bald die Armee erscheinen wird, um gründlich aufzuräumen.«
    Bill verstummte, weil sich der Mann mit der Waffe dicht vor ihm gebückt und ihm die Mündung gegen die Stirn gepreßt hatte. Ich hatte es besser. Mein Killer hatte sich vor mich hingekniet. Er sprach mich tonloser Stimme an. »Hinlegen!«
    »Wie?«
    Blitzschnell klopfte er mir den Lauf gegen die Stirn. »Du sollst dich auf den Bauch drehen.«
    Ich biß die Zähne zusammen und ignorierte den Schmerz, der wie ein verzweigter Blitz durch meinen Kopf sprang. »Ist schon gut, ich werde es tun.«
    Ächzend drehte ich mich auf den Bauch. Durch die gefesselten Hände war es uns nicht möglich, auch nur den Hauch einer Chance zu bekommen. Wegen der Sitzhaltung hatten wir auch nicht unsere Füße einsetzen können. Wir waren den beiden Hundesöhnen völlig ausgeliefert. Das merkten wir dann besonders, als wir uns auf den Rücken gedreht hatten, und uns wenig später die Beine ebenfalls gefesselt wurden. Sie drehten die Hanfstricke hart und geschickt um unsere Fußknöchel, zurrten sie fest, daß der Schmerz in die Haut hineinbiß. Erst dann waren sie zufrieden.
    Ich lag mit dem Gesicht auf der feuchten Erde. Unter meinem Kinn spürte ich das weiche Moospolster. Wenn ich Bill sehen wollte, mußte ich den Kopf nach rechts drehen.
    Er hatte das gleiche getan, nur in die andere Richtung, und so schauten wir uns an.
    Bills Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck, abgesehen von den kleinen Blättern und der grünen Schicht, die auf seiner Haut

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