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Unearthly. Dunkle Flammen (German Edition)

Unearthly. Dunkle Flammen (German Edition)

Titel: Unearthly. Dunkle Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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Kurs auf dem Weg zu den Toiletten sind.
    «Die Sache mit Tucker? Ja, ja, ich weiß. Ich komme einfach nicht dahinter, wie er tickt.»
    «Nein, die Sache, als du mitten in deiner Rede einen Blackout hattest und mich vor der ganzen Klasse hast hängenlassen.»
    «Tut mir leid», sage ich. «Es war die Vision. Wie lange hat es gedauert?»
    «Nur so etwa zehn Sekunden. Aber es waren die längsten zehn Sekunden meines Lebens. Ich dachte schon, ich müsste dir eine runterhauen.»
    «Tut mir leid», sage ich noch mal. «Ich hab keine Kontrolle darüber.»
    «Ich weiß. Ist schon gut.» Wir stürmen in die Mädchentoilette und gehen in die Kabine für Behinderte, wo Angela die Bänder vom Kleid lockert, damit ich rausschlüpfen kann. Sie schnürt das Korsett auf, und ich keuche vor Erleichterung, weil ich endlich wieder normal und tief Luft holen kann.
    «Du hast wieder den Waldbrand gesehen?», fragt sie und schaut vorsichtig nach draußen, um sich davon zu überzeugen, dass wir allein sind.
    «Nein, diesmal nicht.»
    Sie grinst boshaft, als sie mir mein Shirt reicht. «Du hast Christian gesehen.»
    Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt.
    «Ja.» Vorsichtig nehme ich den Kopfschmuck ab und reiche ihn Angela, dann ziehe ich mir das Shirt über den Kopf.
    «Du hast also Christian in der Klasse angeschaut, und dann hast du ihn in der Zukunft gesehen. Das ist irre, C.»
    «Ich weiß.» Ich ziehe mir die Jeans an und gehe rüber zum Spiegel, um den Schaden an meinem Haar zu betrachten. «Igitt. Ich müsste unter die Dusche.»
    «Und in der Zukunft? Was ist da passiert?»
    «Nichts», antworte ich schnell. «Es waren ja nur zehn Sekunden, schon vergessen? In der kurzen Zeit konnte gar nichts passieren.»
    Ich lasse das Wasser laufen und bücke mich, um mir das Gesicht zu waschen. Die weiße Schminke löst sich unter meiner Hand auf und wirbelt den Ausguss hinunter. Das kalte Wasser fühlt sich gut auf meiner geröteten Haut an. Angela reicht mir ein Papierhandtuch, und ich trockne mich ab, dann wische ich über den hellroten Lippenstift. Sie holt eine Bürste aus ihrem Rucksack und fängt an, mir die Haarnadeln aus den Haaren zu nehmen.
    «Nichts Neues dann?», fragt sie, und unsere Blicke begegnen sich im Spiegel. «Keine neuen Enthüllungen in der Vision?»
    Ich seufze. Genauso gut kann ich es ihr ja auch sagen. Angela hat so eine Art, die Wahrheit auf die eine oder andere Weise sowieso herauszukriegen. Sie ist ausgesprochen aufmerksam und hartnäckig.
    «Er war …», setze ich leise an. «Wir waren … wir haben Händchen gehalten.»
    «Sag bloß!», ruft Angela. «Dann wart ihr ein Liebespaar!»
    «Nein!», protestiere ich. «Ich meine, vielleicht. Ich weiß nicht, was wir sind. Wir halten nur Händchen, was ist schon groß dabei? Das muss ja nicht unbedingt was zu bedeuten haben.»
    «Oh, ja klar.» Ungläubig sieht Angela mich an, während sie mir mit der Bürste durch das mit Haarspray bedeckte Haar streicht. «Jetzt hör bloß auf. Es ist nicht zu übersehen, dass du total verknallt in ihn bist.»
    «Ich kenn ihn doch nicht mal richtig. Autsch! Nicht so heftig!»
    «Na ja, ich kenne ihn seit dem Kindergarten», sagt Angela und achtet gar nicht auf meinen Protest, sondern entwirrt weiter mein verklebtes Haar. «Und glaub mir, Christian Prescott ist genauso toll, wie es scheint. Er ist schlau, witzig, nett und, nicht zu vergessen, heißer als die Hölle im Juli.»
    «Klingt ja, als wärst du verknallt in ihn», stelle ich fest.
    «Achte Klasse», sagt Angela. «Geburtstagsfeier bei Ava Peters. Wir spielen Flaschendrehen. Als ich dran bin, zeigt die Flasche auf Christian, also schleichen wir uns hinters Haus auf die Veranda und küssen uns.»
    «Und?», frage ich.
    «Und es war gut. Aber die Funken sprühten nicht. Es sprang nichts über. Rein gar nichts. Genauso gut hätte ich meinen Bruder küssen können. Also keine Sorge, er gehört ganz allein dir, C.»
    «He, diese Vision ist ein Job, vergiss das nicht», sage ich. «Ich will kein Date mit ihm. Und er gehört ganz allein Kay, also Schluss jetzt mit dem Gequatsche.»
    Sie schnaubt verächtlich. «Kay ist hübsch. Und sie ist clever genug, um ihn bei der Stange zu halten. Aber Kay ist ein ganz normales Highschool-Mädchen. Du bist ein Engelwesen. Du bist in jeder Hinsicht klüger und attraktiver als sie. Du bist ihr rein genetisch weit überlegen. Na schön, da ist die Sache mit dem Haar. Die Farbe ist blöd, die lenkt die Leute zu sehr von dem Rest ab.

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