Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
Schulter. „Ich muss dann mal wieder.“
Vanessa nickte. „Sicher. War nett, dich mal wiederzusehen.“
„Klar. Dich auch.“ James blickte von Vanessa zu Chase und zurück.
„Nett, Sie kennengelernt zu haben Jim … Jimmy … Jimbo“, fügte Chase glatt an und gab ihm einen nicht ganz so sanften Klaps auf die Schulter. Als James abzog, fühlte er sich mehr als nur zufrieden. „Warum hast du nicht Ja gesagt?“, wandte er sich an Vanessa.
„Du nimmst mich auf den Arm, oder?“ Sie lächelte grimmig. „James Bloomberg ist ein Arsch. Und mit solchen Typen gehe ich nicht aus.“
„Bist du aber mal.“
„Tja, nun, ich war jung. Und ich hab durch Versuch und Irrtum gelernt. Komm, schauen wir uns die Ausstellungsstücke an.“ Selbst als sie denjenigen zulächelte, die sie auf ihrem Weg grüßten, fehlte doch etwas in ihrem Blick. Und er konnte bei jedem Schritt die Anspannung in ihrem Körper spüren.
„Warum machst du das?“, fragte er schließlich, als sie vor einer mit Hieroglyphen verzierten Vase stehen blieben.
„Was?“
„Du hast diesen Ausdruck, seit wir hier reingekommen sind. Denselben wie auch bei Waverlys. Wie eine …“ Er suchte nach dem richtigen Wort. „… eine Maske.“
Sie blinzelte ihn aus den perfekt geschminkten grünen Augen an. „Eine Maske.“
„Dann eben Aura. Was immer es ist, es verändert dich komplett. Macht dich so kühl und überheblich. Unberührbar.“
Sie schwieg. Nur die Gespräche im Hintergrund waren zu hören. „Meine Schwester nennt es mein Spielergesicht.“ Sie lächelte schwach. „Du hättest auch eins, wenn du dein ganzes Leben in der Welt meiner Eltern verbracht hättest.“
„Wohltätigkeitsveranstaltungen, Dinner mit Politikern, jede Menge Karrierechancen.“
„Ganz genau.“
„Der Fluch der Beliebten, was?“ Chase hatte das leichthin sagen wollen, aber es kam viel zu hart heraus.
Sie runzelte die Stirn. „Sagt derjenige, an dessen Lippen alle hängen. Wie war das noch gleich mit Topf und Deckel?“
Chase schnaubte. „Das war nicht immer so.“
„Natürlich nicht.“
„Wirklich. Nicht in meiner Welt.“
„Und die wäre?“
„Eine schäbige Kleinstadt mit schäbigen Menschen und noch schlimmeren Kids.“
Das brachte sie für eine Weile zum Schweigen, bis er hinzufügte: „Deine Schwester geht in diesem Leben voll auf.“
Sie lächelte spöttisch. „O ja, Juliet Partridge, die Scheidungsanwältin der Hollywoodstars. Die Erfolgsstory der Partridge-Familie. Mein Vater ist unglaublich stolz gewesen, als sie ihre Zulassungsprüfung bestanden hat.“
„Und du wolltest keine Anwältin werden?“
„Das war der Traum meines Vaters und nicht meiner. Das ist mir klar geworden, sobald ich in Harvard war. Also hab ich das Fach gewechselt, und er hat ein Jahr lang nicht mit mir geredet.“
Sie hatte ihre Antwort leichthin gegeben, doch sie schaute ihn dabei nicht an. „Du bist also Lehrerin geworden. Hat er dir irgendwann verziehen?“
Sie trank einen Schluck und musterte die anderen Gäste. „Na ja, zu meinem Abschluss hat er mir einen BMW geschenkt und mir den Job an der Winchester Privatschule besorgt.“
„Aber nicht …“
Ihr scharfes Einatmen unterbrach ihn. Er folgte ihrem Blick zu einer Gruppe älterer Männer, die neben einem Schaukasten standen, tranken und lachten. „Stimmt was nicht?“
Sie blickte ihn aus grünen Augen durchdringend an, bevor sie sich wieder der Gruppe zuwandte. „Mein Vater ist hier.“
Oh, richtig. Das. Er zwang sich wieder zur Konzentration. „Welcher von denen?“
„Der in der Mitte. Groß, graue Haare, roter Schlips.“
Während sie beide hinüberschauten, flüsterte einer der Männer Partridge etwas zu, und einen Moment später drehte der sich um und erwiderte ihr Starren.
Vanessa stöhnte auf. „Zu spät.“ Sie wandte sich ab und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas. Dann starrte sie ihn anschuldigend an. „Hast du gewusst, dass er hier sein wird?“
Sag Nein. Schnell. Aber er zögerte eine Sekunde zu lang.
„Du verdammter …“
„Vanessa.“
Es war unmöglich, die tiefe, gebieterische Stimme zu überhören. Vanessa schluckte noch einmal, warf Chase einen letzten wütenden Blick zu und drehte sich um. Aber in dem Bruchteil der Sekunde, bevor sie sich umwandte, machte sie es wieder, legte diese Maske über ihr Gesicht, wie in dem Moment, bevor sie die Feier betreten hatten.
Für ihren Vater.
„Dad.“ Sie lächelte voller Anspannung und unterdrückter Gefühle, als
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