Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
meine Verantwortung. Chase? Wir gehen.“
„Natürlich.“ Er lächelte Partridge höflich zu. „Entschuldigen Sie uns bitte.“
Wortlos durchquerten sie den Raum und blieben an der anderen Seite neben einem Schaukasten stehen, der die gesamten Schätze einer ägyptischen Königsfamilie präsentierte.
Vanessa atmete tief durch und stützte sich an dem Glaskasten ab. Immer noch voller Wut, starrte sie auf die Ausstellungsstücke.
„Wer ist William?“, fragte er.
„Der Direktor der Winchester Schule“, murmelte sie und schaute ihn dann an. „Na, hast du bekommen, was du gewollt hast?“
Chase schob die Hände in die Hosentaschen und schüttelte leicht den Kopf. „Ich musste einfach wissen …“
„Was? Was wissen? Wie ich auf die Welt reagieren würde, die ich hinter mir gelassen hab? Wie ich mich unter all den Fragen winden würde? Wie ich das Wiedersehen mit meinem Vater bestehe?“ Sie stützte die Hände in die Hüften, und zornige Falten zeigten sich auf ihrer Stirn. „Warum musst du dich wie so ein verdammter Mistkerl aufführen?“
Ja, warum? „Ich …“
„Es war ein Test, oder? Und, wie hab ich abgeschnitten?“
„Vanessa …“ Er zuckte zusammen.
„Nein, sag’s mir.“
„Du warst … perfekt.“
„Klar. Du kannst mich jetzt nach Hause bringen.“ Sie wirbelte herum, und ihre hohen Absätze klangen hohl auf dem Marmorfußboden der weiten Halle.
Chase holte sie schnell ein und legte ihr eine Hand auf den Arm. Sie stoppte.
„Du hattest doch auch Hintergedanken für heute Abend.“
Sie starrte ihn an. Im weichen Licht schienen ihre Augen zu leuchten. „Lass …“ Sie schluckte. „Lass mich los.“ Vanessa presste die Lippen zusammen. Verdammt! Das hatte mehr nach einer Bitte als nach einem Befehl geklungen. Und sie hasste sich dafür. Was noch schlimmer war: Ihre rechtschaffene Wut löste sich unter seiner kühlen Logik langsam auf.
Endlich gab er sie frei. „Das war doch für keinen für uns ein echtes Date.“
Ja, bei solchen Worten fühlt man sich als Frau wirklich geschmeichelt. Sie runzelte die Stirn. „Ich weiß.“
„Nicht, solange wir beide noch so viele unbeantwortete Fragen haben. Solange du willst, was ich habe, und ich habe … nun …“ Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen, verharrte kurz, zu kurz, bevor er ihn wieder zu ihren Augen hob. „… nicht mal annähernd genug Antworten.“
Das war es, warum sie Ja gesagt hatte. Ihr Herz raste voll verrückter Erwartungen. Wie ein verknallter Teenager presste sie nervös die Lippen zusammen, und das glitschige Gefühl des Lippenstifts war eine willkommene Ablenkung. Bis sein Blick wieder auf ihre Lippen fiel und alles einfach stehenzubleiben schien.
Missmutig sah sie ihn an. „Wenn du einfach nur …“
„Nur was? Dich gefragt hätte? Nachdem du mir gesagt hattest, ich solle mich um meine Angelegenheiten kümmern?“
„Mich hierherzuschleppen, um mich mit meinem Vater zu konfrontieren, ist auch nicht gerade der beste Weg.“
„Ich wusste nicht sicher, ob er hier sein würde.“
„Klar.“ Sie wünschte sich, sie könnte die Wahrheit direkt in seinem Kopf lesen. Aber der Kerl hatte so ein verdammtes Pokergesicht. „Und, nur nebenbei bemerkt, du willst es dir bestimmt nicht mit Allen Partridge verderben.“
„Hm. Das Gleiche gilt umgekehrt.“ Chase verschränkte die Arme.
„Er hat ziemlich viel Macht und Einfluss an der Ostküste.“
„Genau wie ich.“
„Klar. Denn nach allem, was ich heute Abend gehört habe, gehört es nicht zu deiner Art, dich wichtig zu machen.“
„Was hast du denn gehört?“
„Ich weiß, dass du mit deinem Geld nicht um dich wirfst, und du missbrauchst deinen Einfluss nicht. Ich weiß, dass du viele Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt, insbesondere die für Kinder. Und ich weiß, dass du deine Kindheit gar nicht schnell genug hinter dir lassen konntest.“
Missfallen verdunkelte seinen Blick.
„Ich habe einen Abschluss in frühkindlicher Psychologie. ‚Um den Mann zu kennen, lerne den Jungen kennen.‘“
Er stöhnte entnervt. „Freud?“
„Nein.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe mal ein Interview mit Hugh Laurie gelesen, und das ist hängengeblieben. Macht es nicht weniger wahr.“
„Du bist …“ Er seufzte auf und sein Atem strich über ihre Wangen. „… eine faszinierende Frau, Vanessa Partridge.“
„Nicht wirklich.“
„Doch, das bist du.“
Während ihre Wut langsam schwand, spürte Vanessa jeden Zentimeter,
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