Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
musikalisch bin ich nur mittelmäßig, und ich kann weder malen noch schreiben. Also: Origami.“ Sie säuberte erst Heathers Stuhl und dann ihr Gesicht.
Chase lehnte, die Hände in den Hosentaschen, am Küchentresen und sah zwischen all ihren Sachen so heimisch aus, dass sie plötzlich das dringende Bedürfnis hatte, zu ihm zu gehen und ihn zu berühren. Sie wollte wissen, ob sein Kinn sich so hart anfühlte, wie es aussah, und dann tief seinen verführerisch männlichen Geruch einsaugen.
Wow! Wo war das denn hergekommen?
Sie hob Heather aus dem Stuhl und presste eine Wange gegen den kleinen Babykörper.
Hormone. Das war alles.
„Und was machst du so, wenn du keine teuren Manuskripte kaufst?“ Sie setzte ihre Tochter sanft auf den Boden.
„Ich arbeite.“
„Abgesehen davon.“
Er lachte kurz und trocken auf. „Das ist eigentlich schon alles.“
„Und zur Entspannung?“
„Jogge ich.“
Na bitte, so langsam machten sie Fortschritte. „Nur zum Spaß oder …?“
„Ich hab an ein paar Halbmarathons teilgenommen – wann immer die Arbeit es mir erlaubt hat.“ Er beobachtete, wie sie sich Heather über die Schulter legte und ihr den Rücken klopfte und grinste, als das Baby einen lauten Rülpser von sich gab. „Und ich sammle ein paar Sachen – ein bisschen Kunst, Skulpturen, Bücher.“
„Bücher?“ Vanessa behielt Heather im Blick, die jetzt unablässig auf ein magnetisches Spielzeug einschlug, das am Kühlschrank hing.
„Erstausgaben wegen ihres Werts. Aber ich lese auch Romane, einfach so zum Vergnügen.“
„Hätte angenommen, dass du dafür zu beschäftigt bist.“
„Es ist unglaublich, wie viel Zeit man auf Flughäfen verschwendet. Außerdem hab ich Bücher schon immer geliebt, seit ich lesen gelernt habe. Und es ist wichtig, sich für die Dinge Zeit zu nehmen, die einem Freude machen.“
Sie studierte ihn kurz schweigend und seufzte dann leise. „Du bist so absolut nicht, was ich erwartet habe, Chase Harrington.“
„Und das war?“
„Ein großspuriger, arroganter, geldhungriger Bonze.“
Er lächelte und hielt ihren Blick fest, bis ihr ganz warm davon wurde. „Du bist auch nicht gerade, was ich erwartet habe.“
Sie hob eine Augenbraue. „Spuck’s aus.“
„Eine hochnäsige, verwöhnte Prinzessin, die sich für besser als alle anderen hält.“ Sein Grinsen nahm den Worten fast den Stachel. Hatte er sie wirklich so eingeschätzt?
„Aber … ich habe einen Treuhandfonds“, erinnerte sie ihn.
„Und nicht zu vergessen einen BMW von deinem Vater.“
„Autsch, jetzt ruinierst du alles.“ Sie zuckte zusammen und nahm dann Heather auf den Arm.
„Tut mir leid.“
„Entschuldigung angenommen.“ Sie ging hinüber zum Laufstall und nahm auch Erin hoch. „Zeit für Bad und Schlafanzüge.“
Gerade als sie dachte, nun wäre die perfekte Gelegenheit für Chase, sich zu entschuldigen und zu verabschieden, überraschte er sie erneut. Er nickte. „Dann mach ich Kaffee. Wie trinkst du deinen?“
„Du musst nicht noch bleiben, wirklich.“
„Heißt das jetzt, du willst mich rausschmeißen?“
„Nein, ich … Wow, das hat ziemlich unhöflich geklungen, oder? Ich meinte nur, das hier muss extrem langweilig für dich sein, wenn du also gehen willst …“
„Vanessa, ich langweile mich kein bisschen. Also, Kaffee?“
Sie blinzelte und lächelte ihn zögerlich an. „Milch, kein Zucker.“
„Okay.“
Sie badete die Zwillinge in Rekordzeit, zog ihnen die Schlafanzüge an und kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo der wunderbare Duft von Kaffee in der Luft lag. Erin war zufrieden, auf dem Boden herumzukrabbeln, aber Heather quengelte vor sich hin. Vanessa hob sie hoch und setzte sie im Laufstall ab, wo Heather sofort zufrieden nach einem Würfel griff und darauf herumkaute. Vanessa lächelte. „Sie würde jeden wachen Moment da drin verbringen, wenn ich sie lassen würde.“ Sie schüttelte leicht den Kopf und griff nach ihrem Kaffeebecher. „Sie liebt das Ding.“
„Vermutlich gibt es ihr ein Gefühl von Sicherheit.“
Neugierig blickte sie Chase an.
„Vier Wände, ein abgeschlossener Raum. Es ist eine genau definierte, begrenzte Umgebung, also fühlt sie sich darin wohl.“
Als sie darauf nichts erwiderte, kam Chase sich wie ein Idiot vor und hätte sich zu gern selbst getreten. Du Depp, nur weil lauter nutzlose Fakten in deinem Hirn stecken, heißt das noch lange nicht, dass du sie mitteilen musst!
Und doch hatte er so ein Gefühl bei ihr, wenn sie so war
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