Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
schämte sich gleich darauf dafür, wie verzweifelt ihre Stimme klang.
„Ich habe morgen einen frühen Flug.“
„Okay.“ Sie würde ihn keinesfalls bitten, noch zu bleiben. Also öffnete sie die Tür und bedeutete ihm, voranzugehen.
Kalte Luft schlug ihnen entgegen, als sie die Treppe hinuntergingen, und Vanessa zog zitternd den Kaschmirpullover enger um sich.
Chase öffnete die Haustür und drehte sich dann zu ihr um. „Danke für das Essen. Ist lange her, dass jemand für mich gekocht hat.“
„Gerne. Erin und Heather scheinen dich zu mögen.“
„Sie sind zwei süße Mädchen. Sehr …“ Er suchte nach einem Wort. „… unschreiig.“
Sie lachte. „Oh, wenn sie wollen, bringen sie ein Haus zum Einsturz. Zum Glück hab ich verständnisvolle Nachbarn.“
Er grinste, und Vanessa kämpfte gegen das warme Gefühl an, das sich in ihr ausbreitete. „Du würdest dich gut machen als Vater.“
Sein Lächeln verschwand, und er beugte sich zu ihr. „Gute Nacht.“ Er küsste sie auf die Wange.
Oh! Nur eine kurze Berührung seiner warmen Lippen und schon war es vorbei. Ihre Enttäuschung musste sich auf ihrem Gesicht abgezeichnet haben, denn er holte Luft, als wollte er etwas sagen, schwieg dann aber doch.
„Chase …“ Das kam völlig falsch heraus, klang fast schon wie eine Bitte. Aber ihr blieb keine Zeit, das zu korrigieren, denn schon beugte er sich wieder zu ihr, und dieses Mal küsste er sie richtig.
O ja, der Kuss war so wunderbar und aufregend wie der in ihrer Erinnerung. Seine Lippen liebkosten ihre, wärmten sie, neckten sie, erregten sie. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Langsam schloss sie die Augenlider und überließ sich dem Moment.
Die Luft von draußen strich kühl über ihre Haut. Chases köstlich männlicher Duft belebte all ihre Sinne. Nur ihre Lippen berührten sich, und sein heftiger Atem vermischte sich mit ihrem, als er den Kuss vertiefte. Bereitwillig öffnete sie den Mund, erlaubte seiner Zunge, mit ihrer zu spielen, sie zu necken. Ihr Herz raste, und sie spürte ein tiefes Pochen im Bauch.
Sie wollte, dass das hier nie aufhörte, wollte, dass dieses leichtsinnige, völlig außer Kontrolle geratene Gefühl sie immer weiter forttrug und sie alles vergessen ließ, nur eine Weile lang. Doch gerade, als sie seinen Duft tief einsog und die Hitze von ihrem Körper Besitz ergriff, zog Chase sich sanft zurück.
Nein …! Sie presste die Augen zusammen und versuchte, ihm zu folgen, aber es war schon zu spät. Kalte Luft füllte die Leere, strich über ihre Lippen und zwang sie, die Augen zu öffnen.
Verdammt!
„Gute Nacht, Vanessa.“ Dieses Mal lag ein rauer Klang in seinen Worten, ebenso unmissverständlich wie der Blick aus seinen dunklen Augen.
„Willst du …“ Sie zögerte und brachte die Worte nicht über die Lippen. … wieder mit nach oben kommen und diese Nacht hierbleiben.
Sie wollte es so gerne sagen, und wenn sie ein anderes Leben führen würde, hätte sie es vielleicht auch getan. Aber sie war eine Mutter, und ihre Mädchen waren abhängig davon, dass sie Regeln und Grenzen festlegte. Und sie würde nicht von ihren Prinzipien abweichen, auch nicht für Chase. Ganz gleich wie sehr sie ihn begehrte.
Ein leiser Laut entschlüpfte ihm, irgendwo zwischen einem Stöhnen und Seufzen. „Ich muss gehen. Ich rufe dich an.“
„Okay.“
Während er die Verandastufen hinunterging, atmete Vanessa tief durch. Die kalte Luft in ihren Lungen war wie ein Weckruf aus der Realität. Er würde nicht anrufen. Sobald er wieder in New York war und sein Leben lebte, gäbe es keinen Grund mehr für ihn.
Er hatte doch bereits alle seine Antworten. Und das Manuskript.
8. KAPITEL
Neuntausend Meter hoch in der Luft und zwanzig Minuten nach dem Abflug wandte Chase schließlich den Blick vom Aktienreport auf dem iPhone ab.
Der Himmel war klar, die frühe Morgensonne blendete. Ein paar Sekunden lang blinzelte er hinaus, dann zog er mit einem Seufzer die Blende herunter.
Das seltsame Verlangen, das ihn seit gestern Abend verfolgte, hatte nicht nachgelassen, und das verwirrte ihn.
Und Chase Harrington hasste es, verwirrt zu sein.
Sorgsam in eine Schutzhülle eingeschlagen, lag Dunbars wertvolles Manuskript in seinem Aktenkoffer. Trotz seiner Verwirrung spürte Chase, wie sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. Sam würde sprachlos sein, wenn Chase endlich enthüllte, was die „geheime Überraschung“ war, auf die er die ganze Woche über immer wieder Anspielungen gemacht
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