Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
wie jetzt, als könnte er praktisch alles sagen und sie würde ihm zuhören, vorurteilslos. Ganz anders als die Vanessa von gestern Abend, bei der er fast kein Wort herausgebracht hatte.
Doch dann dieser Kuss …
Oh, Mann! Er hatte gedacht, er hätte diesen Irrtum hinter sich gelassen, aber offensichtlich gelang es ihm nicht, diese Erinnerung zu ignorieren. Und wer könnte schon ignorieren, wie sich ihre Lippen angefühlt hatten oder dieses kleine zufriedene Murmeln oder das Versprechen davon, was sie miteinander tun könnten, nackt und allein im Bett?
Er hatte schon zuvor Frauen geküsst – viele Frauen, nachdem er erst einmal die Überraschung überwunden hatte, dass sie ihn wollten. Vanessa war einfach nur eine weitere von diesen Perfekten, die ihn antörnten.
Er musste damit aufhören. Sie mochte ja mal eine von denen gewesen sein, aber jetzt war sie ganz bestimmt keine mehr.
„Du hast recht“, durchbrach sie seine Gedanken.
„Was?“ Er blinzelte.
„Der Laufstall. Das ist genauso wie bei der Geburt von Babys – neun Monate verbringen sie in einem engen, begrenzten Raum, und dann kommen sie in diese weite Leere. Die ersten Wochen müssen sie immer gut eingewickelt werden, um damit zurechtzukommen.“
Chase nickte. Er beobachtete, wie Erin sich am Sofa entlangarbeitete. Als sie ihn schließlich erreicht hatte, klammerte sie sich an seinem Bein fest und starrte ihn aus ihren großen braunen Augen an.
„Hoch!“
Er grinste. „Na, wo du mich so lieb drum bittest …“
Sie erwiderte das Grinsen und streckte die Ärmchen aus.
Erin machte es sich auf seinem Schoß bequem, und ein angenehmes Schweigen breitete sich im Zimmer aus. Und zum ersten Mal seit langer Zeit war da niemand, der sich bemühte, es mit belanglosem Geplapper zu füllen.
Diese Stille fühlte sich gut an. Mehr als gut. Sie war … er suchte nach einer passenden Definition. Gemütlich vielleicht? Ja, gemütlich.
Vanessa lag bäuchlings auf dem Fußboden und kitzelte durch die Gitterstäbe des Laufstalls hindurch Heathers Zehen, was sie beide zum Kichern brachte.
Vielleicht war „gemütlich“ doch unpassend. Vanessas Ausschnitt gewährte ihm einen Blick auf die Rundungen ihrer Brüste, und er schaute schnell weg, konnte dann aber nicht verhindern, dass sein Blick wieder zurückwanderte.
Diese Aussicht war einfach viel zu verführerisch.
Lass das. Sofort, ermahnte er sich.
Er schaute hinab zu Erin und spürte, wie sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.
„Pssst, Vanessa. Schau mal.“
Ein Grinsen lag noch auf ihrem Gesicht, und Lachfältchen zeigten sich um ihre Augen, als sie sich ihm zuwandte. Chase spürte unerwartete Gefühle in sich aufsteigen – eine unbekannte Wärme und Erregung.
Ihr Blick fiel auf Erin. Die hatte sich auf Chases Schoß gekuschelt und war eingeschlafen.
Oje. Gerührt betrachtete Vanessa dieses Bild – das war eindeutig das Süßeste, was sie je gesehen hatte. Chase mit einem seligen, verwunderten Lächeln und Erin in ihrem Strampelanzug, den Mund leicht geöffnet und leise schnarchend.
Sie unterdrückte ein Kichern.
„Das ist köstlich“, brachte sie schließlich hervor.
„Soll ich sie ins Bett bringen?“
„Wenn’s dir nichts ausmacht.“
Er stand mit einer fließenden Bewegung auf und hielt ihre Tochter sicher in seinen großen Händen. Sie sah ihm hinterher, als er den Flur entlangging und tausend Gefühle verwirrten sich in ihrem Kopf. Schnell hob sie Heather hoch und folgte Chase.
„Danke“, sagte sie. „Ich komme gleich wieder.“
Sie nahm sich viel Zeit, um Heather in ihr Bettchen zu legen und zu beruhigen, wobei sie jeden Gedanken an die Szene, die sie eben im Wohnzimmer gesehen hatte, zu ignorieren versuchte. Sie durfte da nichts hineininterpretieren, auch wenn ihr dummes Herz wie verrückt pochte.
Väter mit Kindern sah sie ständig. Und jedes Mal rührte das ihr Herz an, teils freudig, teils sehnsuchtsvoll. Aber eben Chase mit Erin … Himmel, es fühlte sich an, als wäre ihr gesamtes Inneres geschmolzen oder so.
Eine tiefe, verzweifelte Sehnsucht stieg in ihr hoch und ließ ihre Gedanken auf Abwege geraten. Bevor sie sich völlig in wilden Träumereien verlor, konzentrierte sie sich wieder auf Heather und auf den Dixie-Chicks-Song, den sie ihr leise vorsummte.
Zehn Minuten später war Heather eingeschlafen, und Vanessa verließ das Schlafzimmer. Zu ihrer Überraschung stand Chase mit seinem Mantel im Flur.
„Du gehst schon?“, entfuhr es ihr und
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