Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
hatte.
Auf die paar Tage mit Mitch und Sam hatte er sich seit der Auktion gefreut. Es war eine bittersüße Freude. Er wollte Sam wiedersehen und wusste doch, dass er bei jedem Mal einen Schritt näher an …
Sein Lächeln verwandelte sich in ein Stirnrunzeln. Er musste stark bleiben, er musste das durchstehen und weitermachen. Hier ging es nicht um ihn, sondern um Sam und um das, was Sam wollte. Ein todkranker 9-Jähriger brauchte keine Tränen, Sorgen oder Ängste. Er brauchte Stärke und Menschen, die sagten, dass alles okay war. Und auch wenn das Ende unvermeidlich war, brauchte er Hoffnung.
Und die hatte er in seinem Aktenkoffer. Darum ging es und nicht um die seltsamen Gefühle, die er in Vanessa Partridges Gegenwart hatte.
Er fühlte sich von ihr angezogen, so einfach war das. Daran war nichts seltsam. Alles normal. Immerhin war sie eine attraktive Frau.
Eine, deren sanfte Stimme über den Flur geklungen war, als sie einen Song summte, den er sofort erkannt hatte. Er hatte gar nicht schnell genug gehen können – bis er sie hatte küssen müssen.
Idiot.
Er ging nie etwas Verbindliches ein. Und Vanessa war das Aushängeschild für Verbindlichkeit.
Seine Gedanken drehten sich immer noch im Kreis, während er aus dem Flugzeug stieg, sein Gepäck einsammelte und die Stunde zur Mac-D-Ranch hinausfuhr.
„Er schläft“, begrüßte ihn Mitch. Sie umarmten sich kurz. „In letzter Zeit scheint das alles zu sein, was er tut. Er hat jedes Interesse an seinen Büchern verloren, auch am Fernsehen oder an der Playstation. Die hättest du ihm übrigens gar nicht kaufen müssen.“
„Hab ich aber gern gemacht.“ Chase folgte Mitch zum Gästezimmer am Ende des langen Flurs. „Wir hatten so was nicht, als wir so alt wie Sam gewesen sind. Deine Mom konnte sich das nicht leisten und ich …“
„Ja, ja.“ Mitch öffnete die Tür des Gästezimmers. „Deine Familie war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“
Chase legte Mitch eine Hand auf die Schulter. „Ich hab etwas, was vielleicht sein Interesse weckt.“
„Ach ja?“
„Weißt du noch, wie er über Dunbars letztes Buch gesprochen hat?“
Mitch verzog schmerzlich das Gesicht. „Als er gesagt hat, dass er nicht mehr da sein würde, um es zu lesen?“ Er stieß den Atem aus und schloss kurz die Augen. „Hat mir fast das Herz gebrochen.“
„Tja, ich hab es.“
„Das Buch? Aber das soll doch erst nächstes Jahr erscheinen.“
„Nein, das Originalmanuskript.“
„Du hast das …“ Mitch starrte Chase an. „Wie hast du das jetzt wieder geschafft?“
„Mann, du musst wirklich mal anfangen, Nachrichten zu schauen.“ Chase ließ seine Tasche aufs Bett fallen und öffnete sein Handgepäck. „Das Manuskript ist letzte Woche versteigert worden, und ich hab es gekauft.“
„Du hast es gekauft.“ Mitch starrte auf das Päckchen, das Chase aus der Tasche nahm. „Einfach so. Für wie viel?“
Chase grinste. „Mehr als eine Zeitung und weniger als eine Villa.“
Mitch fuhr sich durch sein wirres Haar und ließ die Hand dann im Nacken liegen. „Ehrlich, du musst nicht ständig all dieses Zeug kaufen. Nein, lass mich ausreden“, sagte er schnell, bevor Chase ihn unterbrechen konnte. „Es bedeutet eine Menge – nein, alles –, dass du hier bist. Ganz im Ernst, ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir dafür bin, dass Sam das letzte halbe Jahr nicht im Krankenhaus verbringen musste, sondern hier sein konnte, zu Hause. Und dafür hast du gesorgt, ohne all die Spezialausrüstung, die Krankenschwester, wäre das nicht möglich gewesen. Olivia ist übrigens toll. Himmel, du hast uns sogar einen Koch besorgt …“
Chase hob eine Hand und schnitt ihm das Wort ab. „Stopp, stopp. Ich habe das alles sehr gern getan, und ich kann es mir leisten. Okay? Das weißt du doch, Mitch. Wir sind beste Freunde seit der Highschool, und ich bin Sams Patenonkel. Und schließlich habe ich damals, als du es gebraucht hättest, nichts für dich getan. Also bitte, lass mich jetzt helfen.“
Mitch schüttelte den Kopf. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du damals nichts hättest tun können?“
„Ich hätte wenigstens zurückrufen können.“
„Als du mitten in diesem Insiderhandel-Desaster gesteckt hast? Nein, wirklich, ich weiß, was du da durchgemacht hast, und ich verstehe das. Zu sehen, wie dein Boss untergegangen ist … na ja, das wirbelt einem das Leben durcheinander.“
Chase schwieg. Die Erinnerung an diesen Fehler in der Vergangenheit
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