Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
klopfte wieder gegen die Tür. „Ich gehe nicht weg, bis du nicht diese Tür öffnest.“
Dieses Mal fluchte er laut und sprang vom Sofa auf. Der Alkohol machte ihn schwindelig, und er schwankte leicht. Verdammt! Er blinzelte ein paarmal und ging langsam auf die Tür zu. Er schluckte.
„Geh nach Hause, Vanessa.“
„Mach die Tür auf.“
„Verdammt, ich will dich nicht sehen.“
In der nachfolgenden Stille spähte Chase durch den Türspion. War sie seinen Worten gefolgt?
Nein.
„Ich muss dich aber sehen.“ Sie starrte ihn durch den Spion an.
Er stöhnte frustriert und riss die Tür auf.
Und starrte in ein Paar wunderschöner grüner Augen.
Alle Wut in ihm erstarb.
Vanessa schnüffelte. Er roch nach teurem Whisky und nach Verzweiflung. Sie schluckte und nahm all ihren Mut zusammen.
„Gerade ist keine gute Zeit für mich, Vanessa.“ Er fuhr sich durch die Haare und starrte zu Boden. „Geh wieder nach Hause zu deinen Kindern.“
„Ich glaube, du brauchst mich gerade mehr als sie.“
Er musterte sie aus rotgeränderten Augen. „Tatsächlich.“
Bevor sie noch blinzeln konnte, zog er sie ins Zimmer, warf die Tür zu und drückte sie gegen die Wand. „Und woher weißt du, was ich wirklich brauche?“
„Ich weiß, dass du nicht allein sein solltest. Lass mich bei dir sein.“
Alles an ihm schrie, geh weg .
„Du willst bei mir sein?“, knurrte er sie an. „Vanessa Perfekt Partridge aus dem Geldadel und der hoch intellektuellen Familie will mit mir zusammen sein?“
„Chase …“
„Mit dem fetten, hässlichen Chase Harrington aus Obscure, Texas.“ Er drückte sich gegen sie, bis nicht einmal mehr Platz für einen Atemzug war. „Dem dämlichen Sohn von Mad Max Harrington. Dem Trottel, dessen Eltern sich jedes Wochenende mit Scheidung gedroht haben – zur Belustigung der gesamten Stadt – und dann im nächsten Hotel lauten Versöhnungssex hatten, während ich vor Scham fast gestorben bin. Jedes. Einzelne. Mal. Und das ist der Mann, mit dem du zusammen sein willst?“
Tränen brannten ihr in den Augen. Seine Qual und Selbstverachtung brachen ihr das Herz. Noch durch ihren Mantel hindurch spürte sie seinen rasenden Pulsschlag. Sein Atem war schwer und wütend, und sie schluckte, aber sie weigerte sich, der Gefahr, die in den funkelnden blauen Augen lag, nachzugeben. Sie würde nicht erlauben, dass er sie von sich stieß.
„Es tut mir so leid, Chase“, sagte sie sanft. „Es tut mir leid, dass deine Vergangenheit dich so misstrauisch gemacht hat. Und es tut mir leid wegen Sam. Es ist furchtbar, dass einem Kind so etwas passieren kann. Einem Kind, dem du so nahe gestanden hast. Aber du hättest nichts tun können, du hättest ihm nicht das Leben retten können. Und das weißt du auch.“
Er starrte sie wütend an und zog sich dann abrupt zurück. „Nein, das weiß ich nicht.“
„Du glaubst doch nicht …“
„Wenn ich Mitchs Anrufe nicht ignoriert hätte, wenn ich bei ihnen gewesen wäre, dann hätte man die Krankheit vielleicht früher erkannt. Ich meine, was ist all das Geld wert, wenn man damit nichts bewirken kann?“
„Aber du hast etwas bewirkt.“
„Sicher. Ich habe ihm ein Buch vorgelesen“, sagte er voller Verachtung.
„Tu das nicht. Wag es nicht, das so hinzustellen, als hättest du nichts getan. Sam hat einen Wunsch gehabt, und du hast ihn ihm erfüllt. Mach das nicht klein. Damit beleidigst du die Erinnerung an Sam – und auch Mitch. Wenn du schreien und rumbrüllen willst, dann tu das. Wenn du dich besaufen willst, mach das. Aber sag nicht, dass du nichts getan hast. Denn wahrscheinlich ist das das Beste, was du in deinem ganzen bisherigen Leben getan hast.“
Als er darauf nichts erwiderte, sah sie ihn mit weichem Blick an und ging auf ihn zu. Dieses Mal würde sie diejenige sein, die in seinen Raum eindrang. „Ich bin hier. Ich habe auch jemanden verloren. Ich will dir helfen.“
Sein Blick verfinsterte sich, und sie spürte die Gefahr, die von ihm ausging. Aber sie blieb unerschütterlich stehen. Sie rührte sich nicht. Sie atmete nicht. Sie wartete, und während sie seinen aufgewühlten Blick festhielt, machte sich Hoffnung in ihr breit.
„Ich wünsche mir so, dass ich alles gutmachen könnte“, flüsterte sie. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen.“
Er stöhnte und klang dabei so verzweifelt, dass sie ihn in die Arme schließen und seinen Schmerz in sich aufnehmen wollte.
„Das tust du. Ich will …“ Er verschlang sie mit Blicken.
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