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Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)

Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)

Titel: Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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    Die Wolken vor dem Fenster lösten sich auf, und bald glitten sie durch einen strahlend blauen Himmel, hoch über allem.
    Sie hatte nicht zugelassen, dass ihre Erfahrung mit Dylan, ihre Sicht auf die Liebe, die Romantik und Männer trübte. Doch sie war all dem auch nicht aktiv nachgegangen, war stattdessen zu Hause bei ihren Mädchen geblieben.
    Waren wirklich schon fast zwei Jahre vergangen? Kein Händchenhalten, keine innigen Berührungen, keine Küsse am Morgen. Nicht, dass Dylan sich in diesen Dingen besonders hervorgetan hätte. Sie hatte sich immer um etwas betrogen gefühlt, auch wenn sie sich damit zufriedengegeben hatte, in seinem Glanz zu baden.
    Seufzend zog Vanessa die Zeitung aus der Sitztasche vor sich. Sie musste aufhören, über all das nachzugrübeln. Sonst würde sie darüber noch verrückt werden.
    Ja, sie hatte furchtbare Momente in ihrem Leben gehabt und den falschen Menschen vertraut. Aber sie konnte nicht länger zulassen, dass das ihr Leben bestimmte. Sie musste an ihre Mädchen denken.
    Ich muss einfach nur für Chase da sein, wenn und falls er mich braucht. Der Rest … nun ja, darum kann ich mich später kümmern, dachte sie.
    Mit diesem Entschluss schlug sie die Zeitung auf und überflog die Schlagzeilen – Waverlys hatte es mal wieder auf die erste Seite geschafft – und lehnte sich in ihrem Sitz zurück.
    Eine Woche. Und kein Wort von Chase.
    Sie hatte ihn gleich am Tag nach ihrer Rückkehr anrufen wollen, doch Erin hatte Fieber bekommen, und sie war nächtelang wach gewesen, um sich um ihr Baby zu kümmern. Und tagsüber konnte sie an nichts anderes denken als an ihre Kinder und ihre Arbeit.
    Am Sonntag war sie vollkommen erschöpft und hatte nichts anderes im Sinn, als früh zu Bett zu gehen, bis plötzlich Chase vor ihrer Tür stand.
    Alles an ihm wirkte steif, von den Schultern über den Rücken, bis hin zu seinem Kinn und der gesamten Haltung. Aufs Äußerste gespannt und kurz vor dem Zusammenbruch.
    O nein!
    „Ich hab gedacht, dass du es wissen solltest. Sam ist letzten Montag gestorben.“ Seine Stimme war bar jeglichen Gefühls.
    Als sie aufkeuchte, spannte er den Kiefer an und wandte den Blick von ihr ab, starrte auf irgendeinen Punkt über ihrer Schulter.
    „Oh, Chase …“ Der Kummer drohte sie zu überwältigen. „Komm rein.“
    „Ich kann nicht. Ich muss in einer Stunde bei einer Besprechung sein, und morgen früh fliege ich nach New York.“
    „Wo … wo übernachtest du?“
    „Im Benson, gleich beim Capitol Hill.“
    „Chase.“ Sie stieß die Tür weiter auf. „Sag die Besprechung ab und komm rein.“
    Der unverhüllte Schmerz in seinen Augen brach ihr das Herz.
    „Ich …“ Sein Kiefer mahlte, und er blickte von ihr weg. Schluckte. Räusperte sich.
    „Chase?“ Sie streckte eine Hand nach ihm aus. „Bist du …“ Doch sein harter Blick stoppte sie. Er trat einen Schritt zurück und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen.
    „Frag nicht, ob ich okay bin, denn das bin ich verdammt noch mal nicht.“ Er fuhr sich mit einer Hand über die Augen. „Das hier war ein Fehler. Ich hätte nicht herkommen sollen.“
    „Nein, ich …“
    „Ich muss los.“
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, drehte er sich um und ging fort, ließ sie einsamer zurück, als sie zuvor gewesen war.
    Später, nachdem sie für Erin und Heather tapfer geblieben war, hatte Vanessa sich im Bett ausgeheult. Jetzt saß sie grübelnd auf dem Sofa, ein Glas Wein in der Hand und ein Stück Papier auf den Knien.
    Sie war so dankbar, dass sie ihre Mädchen hatte, dankbar für ihr ganzes Leben, so unperfekt es auch sein mochte. Ihr war zwar das Herz gebrochen worden, aber sie hatte sich wieder aufgerafft. Und jetzt war da dieses komplizierte Bündel Chase Harrington. Diese ganz und gar unerwartete Begegnung, die sie an die Liebe glauben ließ.
    Ihr Herz zog sich kummervoll zusammen, als sie die letzten Falzungen für die Papierfigur machte.
    Seine Zurückweisung hatte sie tief getroffen. Nach allem, was sie miteinander geteilt hatten, nach allem, was er ihr über sich erzählt hatte, vertraute er ihr immer noch nicht genug, um sich ihr verletzlich zu zeigen. Das Herz tat ihr weh, wenn sie an den Jungen dachte, der diese furchtbare Lektion verinnerlicht hatte.
    Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch, fand einen Rhythmus.
    Es war nicht richtig, ihn so allein zu lassen. Vielleicht hatte es einen Grund, warum sie Chase getroffen hatte. Vielleicht musste er gezeigt bekommen, dass man

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