Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)
diese Tragödie hier ihn genauso verwundete wie seine Vergangenheit?
Manche Menschen lebten ihr Leben nur halb und ständig im Schatten ihrer nicht verheilenden Wunden.
Es würde ihr das Herz brechen, wenn auch er so wäre.
Sie beendeten Der letzte Ninja am Samstagabend, gerade als die ersten Regentropfen fielen.
Nachdem Sam eingeschlafen war, hatte Vanessa sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Sie wollte mit ihren verwirrenden Gedanken allein sein.
Dunbars vertraute Handschrift verriet mehr über ihn, als er ihr je erzählt hatte. Es war seltsam, all seine Verwundbarkeit niedergeschrieben zu sehen, sodass die ganze Welt darüber lesen konnte. Offenbar war er von jeder Menge Zweifeln geplagt gewesen, hatte sich beständig gefragt, welchen Weg seine Charaktere einschlagen sollten – war sie zu dunkel gezeichnet? Zu rachsüchtig? Was für eine Botschaft gab er damit an die Kinder weiter?
Und dann die große Frage, die sie am meisten berührte: Jedes Mal, wenn er die Namen der Charaktere durchgestrichen und stattdessen „Erin“ und „Heather“ hingeschrieben hatte, stand daneben auch ein Fragezeichen. Am Ende der Geschichte hatte er in seinen Notizen eine Erklärung dafür gegeben.
V. fragen.
War es das, worüber er mit ihr hatte sprechen wollen? Wollte er ihre Zustimmung bekommen? Und hätte sie ihm die gegeben?
Sie seufzte und drehte sich auf die Seite. Sie erinnerte sich an die Trennung, an seinen letzten Anruf und ihre Wut darüber, und schlug auf das Kopfkissen ein.
Jetzt endlich hatte sie so etwas wie eine Antwort bekommen. Dylan hatte sie verlassen, aber das Manuskript bewies, dass er wenigstens an seine Kinder gedacht hatte, dass er sie geehrt hatte, indem er zwei starken, furchtlosen Charakteren in seinem letzten Buch ihre Namen gab. Es war zugleich wundervoll und unglaublich traurig, und nicht zum ersten Mal wünschte sich Vanessa, dass die Dinge sich anders entwickelt hätten.
Doch dann wäre sie nie Chase begegnet.
Mit einem weiteren Seufzer drängte sie die Vergangenheit beiseite und richtete ihre Gedanken auf die Gegenwart.
Chase.
Sie hatten an den Kuss nicht wieder angeknüpft, und obwohl Vanessa noch zwei quälend langsam vergehende Stunden wach gelegen hatte, voller Fragen und Hoffnung, war Chase ihrem Bett ferngeblieben.
Und genauso sollte es auch sein, wies sie sich am Morgen zurecht, und das Gesicht brannte ihr vor Scham. Sie war wegen Sam hier und nicht, um Sex mit Chase zu haben.
Sonntag früh verabschiedete Vanessa sich von den O’Connors. Sie fühlte sich zerrissen zwischen dem Wunsch zu bleiben und Chase beizustehen und ihrer Sehnsucht nach ihren Mädchen, ihrem Leben.
Das Schweigen zwischen ihnen, auf der Fahrt zum Flughafen, steckte voller unausgesprochener Worte, und ihnen war die Bedeutung ihrer Abreise klar.
Ich liebe dich.
Sie wollte es sagen, wollte die Stille zwischen ihnen mit Hoffnung statt Verlust füllen. Sie wollte den Schmerz vertreiben, der unter Chases Maske lag. Sie wollte alles gutmachen.
Nein, sie konnte das jetzt nicht einfach so in den Raum werfen. Nicht, wenn seine blauen Augen so voller Verzweiflung standen, so tief und traurig, dass ihr der Atem davon stockte. Sie konnte sehen, wie viel es ihn kostete, seine Gefühle zu verbergen.
Nachdem Chase sich von ihr mit einem Kuss auf die Wange verabschiedet hatte, fühlte sie sich, als hätte man ihr das Herz aus der Brust geschnitten und wäre darauf herumgetrampelt.
Sie legte den Gurt an, atmete tief ein und ließ sich vom Start des Flugzeugs in den gut gepolsterten Erste-Klasse-Sitz drücken.
Selbst jetzt vermisste sie ihn. Wollte sie ihn.
Der Himmel mochte ihr helfen, sie liebte ihn. Sie liebte es, dass er so zart und liebevoll mit Sam umging. Sie liebte, dass er beim Kauf des Manuskripts nur an die Freude gedacht hatte, die er Sam damit bereiten würde. Sie dachte daran, wie Sam mit weit aufgerissenen Augen und voller Spannung zugehört hatte, während sie ihm die Geschichte vorlasen, und ihr Herz zog sich zusammen. Sie liebte, dass Chase sich entschieden hatte, Mitch und Sam in dieser schweren Zeit beizustehen. Sams Mutter mochte sie verlassen haben, aber Chase war für die beiden da, nicht nur zur seelischen Unterstützung, sondern auch, um die finanzielle Last mit ihnen zu teilen.
Sie liebte ihn so sehr, dass es sie erschreckte. Denn sie wusste, er würde ihr das Herz brechen. Und davon würde sie sich nie wieder erholen.
Doch hatte sie eine andere Wahl als ihrem eigensinnigen Herzen zu
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