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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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die beiden Böden aufladen, weil er wußte, daß nichts dabei herauskommen würde; für ihn war es sogar eine günstige Gelegenheit, noch ein paar Männer zu fangen. Glücklicherweise hat er nicht so viele geholt, wie wir befürchteten, obwohl es für die Betroffenen keinen Unterschied macht.«
    »Meine Überzeugung ist«, meldete sich Smith, »daß alles, was mehr als zwei Stunden beanspruchen würde, fatal für uns wäre. Der Eindringling hat alles zu gewinnen, wenn er uns tötet und das Schiff unter seine Kontrolle bringt. Zeller, wie lange würde es dauern, wenn Sie für jeden Mann an Bord dieses Schiffes einen Schutzanzug aus Titan anfertigten?«
    Der Metallurgieexperte lachte heiser auf. »Mindestens zweihundert Stunden. Für diesen einen Schutzanzug habe ich fast zwei Drittel der vorhandenen Ersatzplatten verbraucht. Wir müßten die Wände des Maschinenraums abreißen, um zu dem nötigen Metall zu kommen.«
    »Dann kommt das nicht in Betracht«, sagte Smith finster. »Und weil wir nicht das ganze Schiff zu einem Kraftfeld machen können, sind wir am Ende unserer Möglichkeiten.«
    Die träge Stimme des Kommunikationsoffiziers Gourlay sagte: »Ich sehe nicht ein, warum diese Wege ungangbar sein sollten. Wir sind noch am Leben; und ich schlage vor, wir tun soviel wir können – machen Schutzanzüge für die Männer, die die Aufladung des Schiffes vorbereiten. Das wird sie wenigstens davor schützen, gefangen und entführt zu werden.«
    »Was bringt Sie auf den Gedanken«, erwiderte Smith, »daß der Eindringling nicht imstande sei, Schutzanzüge aus Titan zu zerstören? Als Angehöriger einer überlegenen Rasse muß er hinreichende Kenntnisse der Physik besitzen, die es ihm leicht machen sollten, eine Strahlenwaffe zu konstruieren, die alles zerstören kann, was wir haben. In den verschiedenen Laboratorien liegt weiß Gott genügend Werkzeug herum.«
    Die zwei Männer starrten einander mit dem aufbrausenden Zorn von Menschen an, deren Nerven zu lange strapaziert wurden. Bevor Morton etwas sagen konnte, brach Korita die gespannte Stille: »Ich bin geneigt, Smith recht zu geben. Dieses Wesen muß inzwischen wissen, daß es uns keine Zeit für entscheidende Gegenmaßnahmen lassen darf. Ich pflichte dem Kommandanten bei, wenn er sagt, daß es nicht untätig zusehen wird, wenn wir das Schiff zu einem vollständigen Kraftfeld machen. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß wir es mit einer Kreatur zu tun haben, die nach unserer Theorie im Bauernstadium ihres Zyklus ist.
    Lassen Sie mich näher darauf eingehen. Das Leben ist Ebbe und Flut. Es gibt die Hochflut kultureller und technischer Aufschwünge, und die Ebbe der Erholung. Für viele Generationen geht das Leben seinen gewohnten Gang; es gibt kaum Veränderungen. Dann hat es Kraft gesammelt und beginnt zu wachsen und seine Umwelt zu verändern, bis seine Expansion schließlich zu den fernsten Sternen hinausreicht. An diesem Gipfelpunkt angelangt, beginnt es überraschend zu ermüden; und in dieser Spätphase – man könnte sie, auf unsere Verhältnisse übertragen, die nachindustrielle Phase nennen – beginnt der natürliche Trieb zur Arterhaltung allmählich zu erlahmen. Hochkultivierte Leute bei uns betrachten die Aufzucht von Kindern als eine Frage, die ihr. Für und Wider haben und ihre Betrachtungsweise des Lebens im allgemeinen ist von einem deutlichen Skeptizismus geprägt.
    Die Natur, auf der anderen Seite, weiß nichts von. Für und Wider. Argumente dieser Art sind dem Bauern fremd – er kann nur als ein Bauer argumentieren. Sein Land und sein Sohn – oder, um es anders zu sagen, sein Eigentum und sein Blut – sind ihm heilig. Wenn ein bürgerlicher Gerichtshof ihn von seinem Land weist, kämpft er blindlings um das Seine. Es sagt ihm nichts, daß er verschuldet ist und Geld für eine Hypothek angenommen hat. Er weiß nur, daß man ihm sein Eigentum wegnehmen und seine Wurzeln aus dem Boden reißen will, der ihn und seine Kinder ernährt hat.
    Was ich damit sagen will? Nun, diese Kreatur kann sich nicht vorstellen, daß jemand über sein Heim und sein Eigentum anders fühlt als sie selbst. Aber wir – wir können ein solches Opfer bringen, ohne einen geistigen Zusammenbruch zu erleiden.«
    Mortons Körper spannte sich, als er die Implikationen sah. »Ich glaube, Sie haben es, Korita!« flüsterte er heiser. »Es bedeutet, von Grossen und die anderen zu opfern. Es bedeutet Opfer, die wir zur Stunde noch gar nicht übersehen können, aber was wir hier

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