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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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die Kommandozentrale, wo Morton mit den Wissenschaftlern und Technikern über die notwendigen Reparaturen beschädigter Bordsysteme konferierte. Er legte ein sonderbar geformtes Metallgebilde von komplizierter Struktur auf den Tisch und sagte: »Wir haben noch nichts zu melden – aber ich fand dies im physikalischen Laboratorium. Was stellen Sie sich darunter vor?«
    Morton und die anderen betrachteten das fragil aussehende Objekt mit verständnisloser Faszination. Das Ding bestand im wesentlichen aus drei Röhren, die in und durch drei kleine Kugeln liefern. Eine Halterung mit einem Netzwerk von feinen Verdrahtungen verband die Röhren untereinander. Das Seltsamste aber waren die Kugeln, von denen ein silbriges Licht ausging. Dieses Licht durchdrang den Tisch und machte ihn transparent wie dickes Glas. Und dabei strahlten die Kugeln nicht Hitze, sondern Kälte aus.
    Morton hielt seine Hand vorsichtig in die Nähe einer der Kugeln, aber die Kälte war verhältnismäßig mild. Er berührte die Kugel, und sie fühlte sich an wie vereistes Metall.
    »Ich weiß nicht«, sagte er zweifelnd, »aber ich glaube, wir sollten die Untersuchung dieses Objekts unserem Physiker überlassen. Auf eine Woche wird es nicht ankommen, und bis dahin wird von Grossen hoffentlich wiederhergestellt sein. Sie sagen, Sie fanden es in seinem Laboratorium?«
    Pennons nickte; und Morton führte seinen Gedanken weiter. »Anscheinend arbeitete unser unheimlicher Gast daran, als er merkte, daß etwas nicht stimmte. Wenn Zeller richtig gesehen hat, dann muß der Eindringling unseren Plan durchschaut haben und von Bord geflüchtet sein. Das scheint Ihre Theorie zu entwerten, Korita. Sie sagten, daß er, in der Vorstellungswelt eines Bauern gefangen, nicht erraten könne, was wir tun würden.«
    Der andere lächelte müde. »Ein Bauer erkennt und versteht zerstörerische Absichten so leicht wie Sie und ich, Morton. Nur kann er sich selbst Acht dahin bringen, sein Eigentum zu zerstören. Und er kann sich nicht vorstellen, daß andere es tun. Für uns existieren solche Schranken auch, aber sie sind nicht unüberwindlich.«
    »Ich wünschte, sie wären es«, sagte Pennons seufzend. »Wissen Sie, daß es uns wenigstens drei Monate kosten wird, die Schäden an Bord zu reparieren? Viele Kilometer Lichtkabel sind verschmort und müssen erneuert werden. Maschinen und Geräte aller Art sind ausgefallen. In diesen dreißig Sekunden unkontrollierter Energieaufladung muß die Feldstärke eine Spannung von einigen Millionen Volt erreicht haben. Ich fürchtete ...«
    Er verstummte mit einer abwinkenden Handbewegung. Morton lächelte. »Ich weiß, was Sie sagen wollten. Sie fürchteten, daß das Schiff vollständig zerstört würde. Sie dürfen mir glauben, Pennons, daß ich Ihre früheren Warnungen vor diesem radikalen Mittel nicht auf die leichte Schulter genommen habe. Wir kannten das Risiko, und wir wußten, daß unsere Rettungsboote nicht imstande gewesen wären, den Beschleunigungseffekt auf Null herunterzubringen und dann noch wirksam in die Gegenrichtung zu beschleunigen; wir wären hilflos hier draußen gestrandet, Hunderttausende von Lichtjahren jenseits unserer Galaxis.«
    Ein Mann sagte nachdenklich: »Nun, ich persönlich glaube, daß die Gefahr nicht so groß war. Und was unseren ungebetenen Gast betrifft, so gehörte er schließlich einem anderen Universum an. Der Mensch muß den Bedingungen des gegenwärtigen Universums in einem tieferen Sinne angepaßt sein; er muß auf eine Weise mit diesem Universum harmonieren und auf es eingestimmt sein, daß es einer Lebensform aus irgendeinem anderen Universum nicht ohne weiteres möglich sein dürfte, ihn zu überwinden. Und in der Welt des Menschen ist einfach kein Platz für eine Kreatur, die ihre Eier in das lebende Fleisch anderer denkender Wesen einpflanzt. Alles andere intelligente Leben würde sich gegen eine solche Bedrohung zusammenschließen.«
    Smith schüttelte den Kopf. »Es gibt keine biologische Basis für Ihre Ansicht, und darum fällt sie in den Bereich unwissenschaftlicher Mystik. Diese Lebensform dominierte einmal, und sie könnte wieder dominieren. Zudem setzen Sie ganz unzutreffend voraus, daß der Mensch ein Ausbund von Tugend und Gerechtigkeit sei, und vergessen offenbar, daß er von Fleisch lebt, seine Nachbarn versklavt, seine Gegenspieler ermordet und sadistische Befriedigung aus den Leiden und Qualen anderer zieht. Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir im Laufe unserer Reisen mit

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