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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nahm er etwas Verschwommenes, Schwarzes wahr und fuhr herum. Er erkannte Kit sofort, und im selben Moment wusste er auch den Grund für ihre Eile. Das Unwetter brach los!
    Sein gebrüllter Befehl ließ die Männer ihr Arbeitstempo verdoppeln. Sie sicherten die letzten Fässer, eilten zum Pferd, das die Karawane anführte. Der verzweifelte Versuch, den Strand zu räumen, war schon in vollem Gange, als Jack und George zum Ende des Zugs hasteten, wo Kit anlangen würde.
    Kit sah sie. Jack hielt sich bereit Delias Zügel zu nehmen und die erregte Stute zuberuhigen. Unvermittelt hielt Kit ihr Pferd weit außerhalb seiner Reichweite an.
    Fluchend trat Jack vor.
    Sofort ließ Kit Delia steigen, ihre gefährlichen Hufe schlugen wild um sich. Als Jack stehenblieb, gab sie Delias Kopf frei, hielt die Zügel aber immer noch straff »Die Steuer. Nur sechs Männer. Sie müssen jeden Augenblick um den Felsvorsprung herum kommen!« Sie musste schreien, um die Brandung zu übertönen.
    Jack nickte knapp. »Nach Osten!«
    Falls noch Zweifel am absoluten Ernst dieses Befehls bestanden haben sollten, räumte sein Arm, der in Richtung Brancaster deutete, diese restlos aus. Kit allerdings sah, dass sie es nie schaffen würden, den Strand rechtzeitig zu räumen: Der Trupp war schon viel zu nahe.
    Ein vom Wind herbeigetragener Schrei ließ alle Blicke zum Felsvorsprung fahren. Die Beamten kamen über den Kamm der Klippe, ihre Pferde gerieten in den Dünen ins Rutschen.
    Kit blickte zu den Schmugglern hinüber. Die Boote fuhren hinaus, die Packpferde waren beinahe aufbruchbereit. Matthew holte die Reitpferde. In fünf Minuten könnten sie alle in Sicherheit sein. Kit sah Jack fest an. In diesem Augenblick erkannte er ihre Entscheidung und griff nach den Zügeln. Kit war schneller und preschte auf Delia in westlicher Richtung davon.
    »Herrgott!« George trat neben Jack und sah Kits kleiner werdender Gestalt nach. »Das schafft sie nie!«
    »Doch«, knirschte Jack. »Sie muss«, fügte er unhörbar hinzu.
    Kit ritt an der Grenze des Wassers entlang, so weit entfernt von der Klippe wie nur möglich. Die Steuerbeamten. sahen sie auf sich zufliegen und hielten am Fuß der Klippe an. Als ihnen klar wurde, dass sie vorbeistürmen würde, schienen sie ratlos, bis sie auf einen gebrüllten Befehl hin Aufstellung nahmen, um Kit abzufangen. Doch sie hatten Delias Tempo unterschätzt und den richtigen Zeitpunkt verpasst. Kit preschte an ihnen vorbei in Richtung Holme. Unter Brüllen und Fluchen nahmen die Männer die Verfolgung auf. Jack verbiss sich einen Fluch, fuhr herum, brüllte Befehle und schickte seine Männer auf den Weg. Bald waren George und er allein. Matthew kam mit den Pferden, Jack sprang in den Sattel und schrie: »Vor Holme muss Kit landeinwärts reiten!«
    Jack neigte sich über Champions Hals und trieb den Hengst gnadenlos an, während er trotz seines wild klopfenden Herzens ruhig Bestandsaufnahme zu machen versuchte. Hatte Kit dem Steueramt einen Hinweis gegeben und es sich in letzter Minute anders überlegt?
    Wie eine Schlange, die das Gift des Zweifels verspritzt wand sich dieser Gedanke durch seinen Kopf. Hastig schüttelte er ihn ab. hatte es auf sich genommen, die Truppe abzulenken, und schwebte jetzt in beträchtlicher Gefahr. Zunächst einmal musste er sich darauf konzentrieren, ihre seidige Haut zu retten; die Wahrheit konnte er später noch erfahren.
    Jack zwang sich, nüchtern zu überlegen. Bevor der Strand aufhörte, konnte Kit den Trupp nicht abhängen. Sie musste sich dann landeinwärts halten, über die Wiesen oder weiter zur westlichen Küste reiten.
    Der Regen wurde heftiger und tat Jack wohl. Er fluchte ausgiebig und unflätig, das kalte Gefühl des nahen Untergangs in den Knochen. Sie waren sehr viel später losgeritten als die Steuerbeamten. Als das Vorgebirge in Sicht kam, war der Strand vor ihnen leer. Jack ritt zu einem ausgetretenen Pfad vom Strand zur Klippe hinauf. Er hielt an der Stelle an, wo der Weg sich verengte und steil wurde. Der Sand war frisch aufgewühlt. Jack zog seine Pistole, gab George ,und Matthew ein Zeichen und schickte Champion behutsam den Pfad hinauf. Oben war niemand zu sehen. Jack saß ab und untersuchte den Boden. George und Matthew ritten in weitem Bogen die Umgebung ab.
    »Hier entlang«, rief George leise. »Offenbar die gesamte Truppe.«
    Jack stieg wieder in den Sattel und nahm die kahle Wegstrecke nach Westen in Augenschein. Sein Gesichtsausdruck war finster, als er den Kopf

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