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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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denken. Kit streifte das schwerere, elfenbeinfarbene Hochzeitskleid von ihren Schultern, und Elmina zog es über die Hüften herab. Von ihren Unterröcken befreit setzte Kit sich an den Frisiertisch, und Elmina zog die Nadeln aus ihrem Kopfschmuck.
    Sie hatten nicht darüber gesprochen, wie sie nach Castle Hendon gelangen würden; das Vorrecht dieser Entscheidung hatte sie Jack überlassen. Sie hatte geglaubt, sie würden im Landauerfahren. Das Reitkostüm ließ etwas anderes vermuten.
    Von plötzlicher Begeisterung gepackt trieb Kit Elmina zur Eile an. Ein scharfer Ritt durch die Nacht war genau das richtige, um ihre Beklommenheit zu zerstreuen.
    Als Kit sich vor dem Spiegel drehte, konnte sie sich über den ausgezeichneten Geschmack ihres Gatten nur freuen. Woher wusste er? Ein schiefes Lächeln. verzog ihre Lippen. Jack hatte nicht nur gewusst dass sie lieber reiten würde, sondern auch, dass sie sich unter den gegebenen Umständen niemals weigern würde, das Kostüm zu tragen. Wie sie schon einmal bemerkt hatte, war er ein Meister der Manipulation.
    Als sie am Kopf der Treppe erschien, hatte sich anscheinend ganz Norfolk in der Eingangshalle versammelt In dem Wissen, dass sie besser denn je aussah, strahlte Kit sie alle an. Sie stieg die Treppe hinab, und eine Gasse öffnete sich für sie bis zur Tür, wo Jack auf sie wartete. Selbst aus der großen Entfernung sah Kit die Bewunderung in seinem Blick.
    Kit sah nichts mehr außer Jack. Er streckte ihr die Hand entgegen, und sie schob ihre Finger hinein. Die Hochrufe um sich herum nahm sie kaum wahr. Dann umschloss Jack fest ihre Hand und zog Kit hinaus auf die Veranda.
    Einigen war ihre Kleidung aufgefallen, und ein Raunen setzte ein, Das Raunen schwoll zu Begeisterungsstürmen an, als die Menge sich hinter Jack und Kit zur Tür hinaus wälzte und die beiden Pferde sah, die, von Matthew am Zügel gehalten, im Mondschein tänzelten. Delia war ein geschmeidiger schwarzer Schatten, der durch die weißen Blumen, die jemand in seine Mähne geflochten hatte, nur noch schwärzer wirkte. Neben ihr schimmerte Champions Fell blass im silbernen licht. Kit wandte sich Jack zu. Er zog fragend eine Braue hoch. »Seid Ihr bereit, Mylady?« Kit lachte. Ihre Nervosität ging in ihrer Begeisterung unter. Lächelnd führte Jack sie die Stufen hinunter und zu den Pferden. Er hob sie in den Damensattel und schwang sich dann auf Champions, Rücken.
    Nur Spencer näherte sich ihnen; alle anderen fürchteten die gefährlichen Hufe, die Funken aus den Pflastersteinen schlugen. Er trat zwischen die beiden Pferde und drückte Kits Hand, um sie dann mit einem Abschied nehmenden Tätscheln auf den Sattelknauf zu legen. Dann wandte er sich Jack zu. »Gib gut acht auf sie, mein Junge.«
    Jack lächelte. »Ganz bestimmt.« Und das, dachte er, während er Champion wendete, war ein Gelöbnis, das genauso ernst zu nehmen war wie das schon früher in der Kirche abgelegte.
    Die Pferde ließen sich nicht lange bitten, die lärmende Menschenmenge hinter sich zu lassen. Gut aufeinander abgestimmt, legten sie die fünf Meilen nach Castle Hendon mit Eleganz zurück. Jack hatte kein Bedürfnis nach Unterhaltung während ihres Ritts. Ein Blick in Kits Gesicht hatte ihm verraten, dass sein brillanter Einfall ein Meisterstück gewesen war.
    Hinter ihm genoss Kit den Wind in ihrem Gesicht. Delias regelmäßiger Hufschlag beruhigte ihren flatternden Puls. Aufregung lag in der Luft und ein Gefühl von geteilten Freuden. Sie warf einen verstohlenen Blick auf Jack und schaute dann lächelnd wieder nach vorn.
    Im weichen Mondlicht preschten sie durch die Nacht. Für Kits Geschmack tauchten die dunklen Umrisse von Castle Hendon viel zu früh vor ihnen auf, und die kurze Verschnaufpause für ihre überreizten Nerven hatte schon ein Ende. Stallknechte kamen gelaufen. Jack hob sie vor der Treppe zu den mächtigen Eichentüren ihres neuen Heims vom Pferd.
    Kaum hatten ihre Füße den Boden berührt, fühlte Kit sich in Jacks Arme gezogen.
    Sie verbiss sich einen Aufschrei und sah ihn nur böse an.
    Jack lächelte und trug sie auf seinen Armen die Treppe hinauf und über die Schwelle.
    Kit blinzelte gegen das gleißende licht, das sie empfing. Als Jack sie wieder auf die Füße stellte, glättete sie ihre Miene und wandte sich geschmeidig der Aufgabe zu, ihr neues Personal zu begrüßen. An Lovis erinnerte sie sich verschwommen von ihrem einzigen Besuch in Castle Hendon her, als sie noch ein Kind war. Damals war Jack

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